Projektbeschreibung

Im AAL-Living Lab der HTW-Dresden dreht sich alles um die Frage mit welchen Technologien der Lebensraum älterer Menschen zukünftig ausgestaltet werden kann, um ein langes, selbstbestimmtes Verbleiben in den eigenen vier Wänden zu ermöglichen. Im Detail geht es z.B. um die Frage, wie technologische Neuerungen in bestehende Pflege- und Versorgungsstrukturen eingebunden werden können und welche Auswirkungen sie auf den Alltag aller eingebundener Akteure, also gleichermaßen Bewohner:innen, Angehörige und Pflegedienstleister, haben.

Dabei verfolgt das Projekt drei übergeordnete, primäre Ziele. 

1. Das erste Ziel des Projektes ist es, in einem bewohnerzentrierten, partizipativen Forschungs- und Entwicklungsprozess Bewohner:innen, deren Angehörige und die von  ihnen in Anspruch genommenen Pflegedienstleister am Kennenlernen, an der Entwicklung und/oder Bewertung technologischer Anwendungen für allein lebende, ältere Menschen zu beteiligen. Das Spektrum der Anwendungen reicht  dabei von im Handel erhältlichen Technologiekomponenten bis hin zu neuartigen Softwareanwendungen aus dem Bereich künstliche Intelligenz. Der Einsatz derartiger Technologien resultiert dabei teilweise in der Notwendigkeit  angestammte Prozesse und Routinen an neue Gegebenheiten zu anzupassen. 
2. Daher ist das zweite Ziel des Projektes zu erforschen, wie all diese Systeme und deren Fähigkeiten, möglichst nahtlos, kooperativ und „gewinnbringend“ in den Alltag der Bewohner und in bestehende pflegerische Strukturen und Prozesse integriert werden können. Dies soll in Form interdisziplinärer Forschungsprojekte in unserem Labor umgesetzt werden. Womit wir zum dritten großen Ziel des Projektes kommen. 
3. Das AAL-Labor soll als Forschungsplattform, mit seinen Technologien und den daraus gewonnen Daten, anderen wissenschaftlichen Gruppen zur Verfügung gestellt werden können. Dies soll einerseits in Form eines direkten Zugriffs auf die verbaute Technologie geschehen können, als auch in Form von Datenanfragen über etablierte Wissenschaftsdatenbanken. Für diese und weitere Fragen stellt das AAL-Labor die ideale Umgebung dar. Durch die Platzierung in einer bestehenden Wohnanlage der Cultus gGmbH in Bühlau ist sowohl der stete Kontakt zu potentiellen Bewohner:innen als auch eine enge Zusammenarbeit mit und ein tiefer Blick in pflegerische Strukturen gegeben.
    

Projektvorstellung Living Lab „SMART CO-CARE“

Am 22. September 2020 präsentierte Prof. Böhme die neuesten Einbauten und Entwicklungen des Living Labs in der Wohnanlage Bühlau der Cultus gGmbH vor der interessierten und zahlreich erschienenen Bewohnendenschaft. Auch der Cultus-Geschäftsführer, Herr Beine, sowie die Hausleiterin der Wohnanlage Bühlau, Frau Thiemann, hörten sich an, wie die eigene Wohnung ein längeres selbstständiges Bewohnen unterstützen kann und welche neuen Technologien durch die Arbeitsgruppe Künstliche Intelligenz & Kognitive Robotik verbaut und weiterentwickelt werden. Die Veranstaltung, die corona-bedingt unter freiem Himmel im Innenhof der Wohnanlage Bühlau stattfand, machte den Bewohnenden Lust auf das zeitweise „Einziehen“ in die Projektwohnung und erfragte auch mögliche Ängste in Bezug auf eine Unmündigkeit durch die Technik oder Gefahren des Missbrauchs sensibler biometrischer Daten an. Die optimistische Bewohnendenschaft diskutierte offen, zeigte sich indes aber stärker an den Möglichkeiten der Versorgung und Pflege interessiert, insbesondere der Sturzerkennung und Benachrichtigung bei derartigen Notfällen. Mit individuellen Fragen und anschließenden Diskussionen mit Mitarbeitenden aus der Arbeitsgruppe von Prof. Böhme endete die Veranstaltung in Bühlau.