Fakultät Informatik/Mathematik

REACH-IT Skalierbare Erreichbarkeitsanalyse im intermodalen Verkehr unter Verwendung offener Daten

Projektübersicht

Im Projekt REACH-IT wird eine skalierbare Plattform entwickelt, die die intermodale Erreichbarkeit von Orten analysiert und bewertet. Dabei werden Daten aus dem öffentlichen Verkehr (z. B. Bus, Bahn) mit modernen Shared-Mobility-Diensten (z. B. Leihfahrräder, Carsharing, E-Scooter) kombiniert. Durch eine holistische Datenarchitektur können Erreichbarkeitsmetriken, Infrastrukturanalysen und What-if-Szenarien erstellt werden, um datengetriebene Entscheidungen in der Mobilitätsplanung zu unterstützen.

 

Mit REACH-IT erhalten Verkehrsplaner, Städte und Mobilitätsanbieter eine transparente und datenbasierte Entscheidungsgrundlage, um intermodale Verkehrsangebote gezielt zu optimieren. Die Plattform ermöglicht eine nachhaltige und effiziente Mobilitätsplanung auf Basis offener Daten und trägt dazu bei, Verkehrssysteme smarter und zugänglicher zu gestalten.

Projektziele

  • Entwicklung einer skalierbaren Plattform zur intermodalen Erreichbarkeitsanalyse.
  • Integration von offenen Mobilitätsdaten aus dem öffentlichen Verkehr und Shared-Mobility-Angeboten.
  • Umsetzung einer Erreichbarkeitsmetrik auf Basis von Isochronen, die lokale und überregionale Analysen ermöglicht.
  • Bereitstellung eines webbasierten Analysewerkzeugs zur Visualisierung und interaktiven Bewertung der Erreichbarkeit.
  • Durchführung von What-if-Analysen, um Auswirkungen von Infrastrukturmaßnahmen zu simulieren.

Datenarchitektur

  • Fahrplanbasierte Daten: Transformation von DELFI-Fahrplansolldaten in ein Property-Graph-Modell (Neo4j) zur effizienten Abfrage und Analyse.
  • Nachfragebasierte Mobilitätsangebote: Speicherung in einem dokumentbasierten Modell (MongoDB) zur flexiblen Integration unterschiedlicher Anbieter.
  • Datenfusion und Analyse: Modellierung der Shared-Mobility-Verfügbarkeit anhand historischer Daten zur probabilistischen Bewertung von Verfügbarkeiten.

Erreichbarkeitsmetriken

  • Isochronenbasierte Berechnung: Bewertung der Erreichbarkeit durch Reisezeitanalysen, einschließlich öffentlicher Verkehrsmittel und Shared-Mobility-Optionen.
  • Flächen- und Distanzbasierte Metriken: Kombination von Erreichbarkeitsflächen und maximal erreichbaren Distanzen zur differenzierten Bewertung intermodaler Mobilität.
  • Anpassbare Gewichtung: Möglichkeit, zwischen regionaler und überregionaler Erreichbarkeit zu differenzieren.

Plattformfunktionen

  • Webbasiertes Analysewerkzeug mit interaktiven Karten zur Erreichbarkeitsbewertung.
  • Simulation von Infrastrukturmaßnahmen durch dynamische Modifikation von Verkehrsverbindungen.
  • Qualitätsanalysen zur Identifikation von Datenproblemen in offenen Mobilitätsdaten.

Anwendungsfälle

1. Analyse von Verkehrsinfrastrukturänderungen und deren Auswirken

2. Einfluss von Shared-Mobility-Diensten (z. B. Abbildung rechts, 30-Minuten-Isochrone um Dresden Postplatz mit und ohne Bike-Sharing-Angebote)

3. Optimierung von Verkehrsnetze, z.B. Identifikation von unterversorgten Gebieten und strategische Platzierung neuer Mobilitätsangebote.

Beispiel: 30-Minuten-Isochrone um Dresden Postplatz ohne (Abb. links) und mit Bike-Sharing-Angebote (Abb. rechts)

Publikationen

tba

Projektleiter: Prof. Fabian Schwarzenberger und Prof. Maik Thiele

Projektmitarbeiter: Markus Klose und Moritz Harnisch

Förderkennzeichen: 19F1175A