Fakultät Informatik/Mathematik

Co-Creation Lab Verwaltungsdigitalisierung

Überblick

Anspruch und Wirklichkeit der Verwaltungsdigitalisierung divergieren stark. Die Kollision einer über 200 Jahre gewachsenen Bürokratie mit den Möglichkeiten moderner digitaler Technik geht einher mit dem allenthalben spürbaren Verlust von Werten und Vertrauen. Die Landeshauptstadt Dresden (LHD) will dieser Entwicklung entgegensteuern. Das Co-Creation Lab Verwaltungsdigitalisierung Dresden soll hierzu einen wichtigen Beitrag leisten.

Leitbild für das zu entwickelnde Co-Creation Lab ist ein pulsierender Innovationsraum, der Bürger:innen, Verwaltungs- und Technologieexpert:innen zusammenbringt, um gemeinsam die Zukunft der Verwaltungsdigitalisierung zu gestalten. Durch den Anstoß partizipativer Innovationsprozesse und das aktive Vorantreiben des digitalen Wandels in Dresden sollen hier Impulse zur nachhaltigen Lösung gesellschaftlicher Herausforderungen gesetzt werden. Ziel ist die Entwicklung konkreter, messbarer Beiträge gegen den dramatisch zunehmenden Fachkräftemangel in der öffentlichen Verwaltung, die verstärkte Bürokratie und den Klimawandel.

Beteiligung junger Bürger:innen

Die Landeshauptstadt Dresden setzt mit einem neuen, innovativen Projekt auf die aktive Beteiligung ihrer Bürger:innen, insbesondere digital affiner Jugendlicher, beim digitalen Wandel der Stadt. Das Projekt "Co-Creation Lab" ist ein Novum und stellt eine Veränderung gegenüber bisherigen Digitalisierungsprojekten in Dresden dar. Bisher war die Bürgerbeteiligung auf Projekte in wenigen Bereichen der Stadt beschränkt. 


Die Einrichtung des Co-Creation Labs spiegelt einen konsequent verfolgten Servicegedanken wider, der zunehmend Eingang in die kommunale Verwaltung findet. Ziel ist es, durch Nutzer-orientiertes Design digitale Prozessinnovationen in der Verwaltung voranzutreiben und Bürger:innen aktiv an der Neukonzeption und Nutzung von Verwaltungsdigitalisierungsprozessen zu beteiligen. 


Gefördert und durchgeführt wird das Projekt "Co-Creation Lab Verwaltungsdigitalisierung Dresden" im Rahmen der Förderrichtlinie Lokale Innovationsräume für Digitalisierung (LIfD) bis zum 30. April 2026. Im Fokus des Projektes steht die Verknüpfung von Bürgerbeteiligung und digitaler Transformation, insbesondere im Kontext der eIDAS-Novellierung und der zukünftigen Einführung der EUDI-Wallet. 


Die Infrastruktur des Labors wird durch vorhandene Strukturen der Landeshauptstadt Dresden genutzt. Zu den Beteiligten zählen Experten für Verwaltungsdigitalisierung aus dem Eigenbetrieb IT der Stadt Dresden, Experte für Verwaltungs-Prozesse aus den Fachämtern, sowie Technologieexperten und die Hochschule für Technik und Wirtschaft Dresden.


Ein weiterer wichtiger Teil des Projekts sind die Schüler- und Abiturient:innen aus Dresdener Schulen, Auszubildende und Studenten. Die Einbeziehung dieser verschiedenen Akteure und Gruppen soll zu einer cross-sektoralen Vernetzung führen und Begeisterung für neue digitale Lösungen fördern. 

 

EUDI-Wallet und digitale Identitäten in Verwaltungsprozessen

Im Rahmen des Projekts werden die Möglichkeiten und Herausforderungen der Nutzung von Wallets und digitalen Identitäten in digitalen Verwaltungsprozessen trainiert, ausgewertet und verbessert. Grundlagen dafür wurden im Rahmen des Schaufensterprojektes "ID-Ideal" geschaffen und werden in diesem Projekt zielgerichtet fortgeführt.


Bürgerorientierung: Das Vorhaben macht nicht nur die Bürgerschaft mit digitalen Identitäten und digitalen Nachweisen sowie ersten Anwendungsprozessen vertraut, sondern soll auch den Entwicklern Feedback der Bürger:innen liefern.


Optimierung der Usability: Die Usability und das Nutzererlebnis der entstehenden digitalen Verwaltungsprozesse werden in Zusammenarbeit mit der Hochschule für Technik und Wirtschaft Dresden optimiert.


Jugendliche als Agenten des Wandels: Die Co-Creation mit Jugendlichen soll zudem neue Ansätze für die Verbreitung der Ergebnisse liefern. Influencer (Amtfluencer, Botschafter des digitalen Vertrauens) sind im Hinblick auf Verwaltungsdigitalisierung ein unerprobter Ansatz und könnten im Erfolgsfall auch hinsichtlich Berufsorientierung ein wirksames Instrument sein.


Transfer von Wissen: Erkenntnisse und Best-Practice-Ansätze aus dem Projekt werden mit anderen sächsischen Kommunen geteilt und transferiert. 

Förderhinweis

Projektleitung

Projektlaufzeit

01.01.2025 bis 30.06.2026

Projektpartner

Landeshauptstadt Dresden