Fakultät Geoinformation

Erstellung einer Webapplikation des NascaGIS unter Verwendung von Open-Source

Bachelorarbeit von Philipp Eley (2024)

Die Erdzeichnungen in der Pampa von Nasca im Süden Perus zählen zu den größten Rätseln der Geschichte. Auf einem mehr als 500 km² umfassenden Gebiet zeugen die Linien und Geoglyphen von der hohen künstlerischen und technischen Begabung der Nasca-Kultur (ca. 200 v. Chr. bis 650 n. Chr.). Das 1995 an der HTW Dresden initiierte Forschungsprojekt „Nasca“ hat sich zum Ziel gesetzt, dass Weltkulturerbe angesichts der drohenden Zerstörung in digitaler Form zu erhalten. Kernstück des Forschungsprojektes bildet das NascaGIS, in welchem alle verfügbaren Daten zu den Bodenzeichnungen gespeichert, verwaltet, analysiert und für die Präsentation aufbereitet werden. Ziel der Bachelorarbeit ist die Erneuerung dieser Webapplikation unter Verwendung von Open-Source-Software.

Die Erneuerung erfolgt clientseitig über einen lokalen Rechner unter Windows. Hierzu werden QGIS, ein Webbrowser, sowie PuTTY und WinSCP zur Kommunikation und dem Austausch von Daten zwischen Client und Server verwendet. Serverseitig erfolgt die Installation und Konfiguration der Software-Komponenten unter Ubuntu Linux. Im Zuge einer Erneuerung der bestehenden Applikation werden verfügbare Produkte zur Erstellung von webbasierten Kartenanwendungen genauer betrachtet und hinsichtlich zuvor definierter Anforderungen beurteilt. Durchsetzen konnten sich Mapbender, QGIS Server sowie Apache HTTP Server.

Im Anschluss an die Installation und Konfiguration der einzelnen Software-Komponenten erfolgt die Gestaltung eines WMS in QGIS sowie die Erstellung einer Anwendung in Mapbender. Nach dem Upload der QGIS-Projektdateien kann der konfigurierte Geodienst schließlich in die Mapbender-Anwendung implementiert und die Applikation bereitgestellt werden.

Das vorgestellte Zusammenspiel von modernen Webtechnologien mit Konzepten der Visualisierung räumlicher Daten bildet eine gute Basis zur weiteren Entwicklung der Webapplikation. So konnten alle Anforderungen nach einer funktionalen und erweiterbaren Open-Source-Lösung erfüllt werden. Dies ermöglicht die Fortführung der jahrzehntelangen Arbeiten zum digitalen Fortbestand des Weltkulturerbes.