Fakultät Geoinformation

Absolventenporträts

M.Eng. Josephin Mühlbach

Nach dem Abschluss meines Bachelorstudiums an der HTW Dresden im Jahr 2016 entschied ich mich dazu, mit dem weiterführenden Masterstudiengang meine bis dahin erworbenen Kenntnisse zu vertiefen und weiter auszubauen.

Für mich stand schnell fest, dass ich nach Beendigung des Masterstudiums in einem Versorgungsunternehmen arbeiten möchte. Das Vorhandensein der Strom-, Gas-, und Wärmeversorgung, aber auch einer Telekommunikationsversorgung wird von vielen als selbstverständlich erachtet. Gleichzeitig sind wir jedoch auch hochgradig abhängig von dieser. Aus diesem Grund ist es von großer Bedeutung, entsprechende Versorgungsnetze zu dokumentieren, instand zu halten und auszubauen. Dazu möchte ich einen Teil beitragen. Daher habe ich mich bei der ENSO NETZ GmbH beworben. Seit Oktober 2017 absolviere ich nun ein 24-monatiges Trainee-Programm. Dabei habe ich die Möglichkeit in unterschiedlichen Bereichen an verschiedenen Projekten mitzuwirken. In der Gruppe Dokumentation/GIS, in der ich einen Großteil meiner Trainee-Zeit absolvieren werde, bin ich aktuell u.a. in einem Projekt zur Auswahl und Einführung eines Programms für die Planung und Dokumentation des Breitbandnetzes beteiligt. Zudem werde ich bei einem 2-monatigen Einsatz in Bautzen die Arbeit in einem der vier Regionalbereiche der ENSO kennen lernen.

Es macht mir großen Spaß, die im Studium erworbenen Kenntnisse sowie Fähigkeiten in der Praxis anzuwenden und ich freue mich auf meine weitere Zeit bei der ENSO NETZ GmbH.

M.Eng. Tim Kaiser - Promovieren? Ich habe natürlich zugesagt!

Nach meinem abgeschlossenen Bachelorstudium im Studiengang Geoinformationsmanagement an der Hochschule für Technik und Wirtschaft Karlsruhe und der Minnesota State University Mankato habe ich zum Wintersemester 2015/2016 mit dem Masterstudium an der HTW Dresden begonnen. Abgeschlossen habe ich dieses im Mai 2017 mit der Masterarbeit „Implementierung eines webclient-basierten 3D-Informationssystem zur energetischen Analyse von Gebäuden unter Verwendung virtueller 3D-Stadtmodelle“.

Während der Arbeit an meiner Masterarbeit wurde ich von meinem Betreuer Prof. Dr.-Ing. Robert Kaden gefragt, ob ich es mir vorstellen könnte zu promovieren. Da sich eine solche Möglichkeit nicht oft bietet, habe ich natürlich zugesagt. Im September 2017 habe ich daraufhin schließlich mein Promotionsvorhaben gestartet. Inhaltlich soll das Vorhaben untersuchen, inwieweit Structure from Motion Aufnahmetechniken mit Gebäudemodellen aus dem Umfeld des Building Information Modeling (BIM) kombiniert werden können, um beispielsweise eine Baufortschrittsdokumentation durchführen zu können. Grob gesagt, sollen kleine lokale, photogrammetrisch erfasste Punktwolken in das Koordinatensystem des BIM-Modells eingepasst werden und damit einen Abgleich zwischen aktuellem Bauzustand und der Planung ermöglichen. Als Kooperationspartner im Promotionsverfahren konnte die Technische Universität Dresden gewonnen werden. Einen besonderen Dank möchte ich an dieser Stelle auch der Sächsischen Aufbaubank bzw. dem Europäischen Sozialfond aussprechen, die durch die Vergabe eines Stipendiums das Vorhaben erst möglich machen.

Neben der Arbeit an meiner Promotion bin ich zusätzlich in dem Projekt CityBIM beschäftigt. Gemeinsam mit meinem Kollegen Hendrik Görne (der ebenfalls ein Masterabsolvent der HTW Dresden ist) arbeite ich an einer verbesserten Integration der Fachbereiche BIM und GIS. Meine konkrete Aufgabenstellung besteht dabei darin,

verschiedene neue Methoden softwaretechnisch zu implementieren und dazugehörige Dokumentationen zu erstellen.

Insgesamt ist die wissenschaftliche Arbeit an der HTW Dresden sehr interessant und abwechslungsreich. Besonders spannend finde ich auch, dass ich durch den Besuch von Konferenzen und Tagungen sowie das Verfassen von wissenschaftlichen Texten einen tieferen Einblick in die aktuellen Forschungsfelder der Geobranche erhalten kann.

Dipl.-Ing. (FH) Sven Giesbertz - Jeden Tag ein hohes Maß an Motivation

Meine Abschlussarbeit habe ich über die „Vermessungstechnische Kontrolle der Lotrechtstellung von hohen Mauerwerkschornsteinen“ im Jahr 2015 geschrieben. Seit meinem Fernstudium als Dipl. Vermessungsingenieur an der HTW Dresden betreue ich die Vermessungen in den Braunkohlekraftwerken der RWE Power AG im rheinischen Revier.

Auch wenn die Kraftwerke fast ununterbrochen Strom produzieren müssen, wird parallel auf dem Gelände viel instand gesetzt, erneuert und optimiert. Hieraus ergeben sich sehr vielseitige und abwechslungsreiche Vermessungstätigkeiten.

Zum Beispiel gehören hierzu alle Bestandsveränderungen um das Geoinformationssystem immer aktuell zu halten. Zum einen werden die Bestandsdaten für Planungen neuer Bauprojekte (jeglicher Art: Tief- und Hochbau, Straßenbau, Leitungsbau usw.) verwendet. Zum anderem werden kurzfristige Auskünfte über Leitungen und Bauwerken erforderlich. Zum Beispiel kommt es durch die hohen Drücke regelmäßig zu Ausfällen des Feuerlöschleitungssystems, die Störstelle muss dann identifiziert, instandgesetzt und dokumentiert werden.

Zur Abrechnungskontrolle von Fremdunternehmen werden die Erdmassen vermessen und Leitungslängen ermittelt. Des Weiteren werden die Bestandsdaten als Kartengrundlage für Übersichtskarten, thematische Karten (z.B. Feuerlöschkarten) verwendet.

Nach Planungsfertigstellung von Projekten werden Absteckungen vorgenommen. Bei Deformationen von Bauteilen übernimmt unser Team die Überwachungsmessungen, um unplanmäßige Ausfälle zu vermeiden. Je nach Aufgabe und Anforderung kommt nahezu die gesamte Bandbreite moderner Vermessungsgeräte zum Einsatz.
Die Tätigkeiten verlangen jeden Tag ein hohes Maß an Motivation. Voraussetzung ist hierbei ein gut eingespieltes Team.

B.Eng. Mathias Weber - Diese Vielfalt ist einmalig

Im März 2015 verteidigte ich erfolgreich meine Bachelorarbeit, um zwei Tage später ins Berufsleben zu starten. Mein Weg führte mich zu BKR Ingenieurbüro GmbH. Mit über 50 Mitarbeitern an fünf Standorten eine der größten Vermessungsfirmen in Deutschland.

Aufträge gibt es an den verschiedensten Standorten mit zahlreichen Ausrüstungen und Anforderungen. Angefangen bei Infrastrukturvermessungen im Straßenbau, über Ingenieurvermessungen an Industriestandorten bis hin zu Laserscanprojekten im Ausland. Diese Vielfalt ist einmalig. Mitwirken konnte ich in diesem Jahr auch schon im Autobahnbau an der A9 bei Holledau und der A7 bei Seesen. Des Weiteren werden zeitgleich andere Projekte, wie eine Ortsumgehung bei Wöllstadt innendienstlich vorbereitet. Dies betrifft Massenberechnungen aber auch Gradientenangleichungen. Wichtig anzumerken ist hierbei auch die Kommunikation mit Bauüberwachung, Bauleitung, Polieren und Facharbeitern. Als Vermessungsingenieur steht man hierbei irgendwo mittendrin und bildet die Schnittstelle zwischen Planung und praktischer Umsetzung.

Nur eine Stunde entfernt vom Büro in Weinheim liegt der Flughafen Frankfurt am Main. Auch hier wird man als Vermessungsingenieur dringend benötigt. Untergrundeinmessungen und Absteckungen für den Straßenbau sind hierbei die Grundaufgaben. Im Hauptstammwerk der BASF in Ludwigshafen, dem größten zusammenhängenden Chemieareal der Welt, verwirkliche ich Senkrechtstellungen an 25 Meter hohen Behältern, überprüfe Gleise auf Setzungen und führe Laserscans durch. Präzisionsnivellement für Überwachungen an Behälterfundamenten gehören zum Alltag, um evtl. Setzungen schon frühzeitig erkennen zu können. Scanning im Industriebereich ist dennoch ein Highlight bei meiner Arbeit. Das Planen von Standpunkten, um wirklich jedes Detail zu erfassen, und den damit verbundenen Scans, sowie der Tachymetrie erfordert ein hohes Maß an Genauigkeit. Je besser hierbei der Außendienst verläuft, desto leichter wird die Bearbeitung im Innendienst. Die Ausarbeitung von 3D-Punktwolken im Nachhinein ist ein hervorragender Ausgleich zum Außendienst. Hierbei wird nicht nur die Registrierung mit Targets verwendet, sondern auch schon neuere Verfahren, wie Plain-2-Plain. Besonders hervorzuheben waren in diesem Jahr das Scanning einer kilometerlangen Rohrleitungstrasse sowie ein dauerhaftes Monitoring während einer Stabilisierungsmaßnahme an einer Rohrbrücke, die sich auf Grund von Bodenverformungen langsam senkte. Ebenfalls dieses Jahr konnte ich beim Scanning von Straßenbahntunneln in Ludwigshafen und von Altbauten für Sanierungszwecke mitwirken.

B.Eng. Benjamin Dietz-Lübeck - Vermessung ist nicht nur das Vermessen!

Ich hatte mich nach meiner Ausbildung 2011 zum Vermessungstechniker dazu entschlossen meine Kenntnisse in der Vermessung weiter zu vertiefen. Bereits während meiner Bachelorarbeit im Wintersemester 2014/15 habe ich einen Arbeitgeber in meiner Heimat gefunden, das Bauunternehmen Jaeger Bernburg.

Im Laufe meiner Ausbildung bei den Städtischen Werken Magdeburg habe ich bereits bemerkt, dass mir der Umgang auf der Baustelle sehr viel Freude bereitet. Daher war es ein logischer Schritt, mich als zuständiger Vermesser für die Bahnbaustelle Knoten Halle anzubieten. Das Projekt Knoten Halle gehört zum VDE8 (Verkehrsprojekt Deutsche Einheit Nr. 8) der Deutschen Bahn.

Als verantwortungstragender Vermessungsingenieur vor Ort gehören nicht nur die bekannten, sondern auch zusätzliche Aufgaben zu meinem Arbeitstag. Ich kümmere mich neben Feinabsteckungen, Urgeländeaufmaßen und dem Erstellen von DGM auch um die Poliere und die Baumaschinen. Im Zeitalter des GPS gehören satellitengestützte Baumaschinen zum Arbeitsalltag. Dazu gehört das Einrichten einer eigenen Basisstation und der Baumaschinen. Aber auch die Schulung der Poliere ist ein wesentlicher Bestandteil, da diese selbstständig die eingebauten Schichten (Planum, PSS, Grundschotter) einmessen.

Das bisherige Highlight war der Verschub von insgesamt drei Brücken. Diese wurden auf einem sogenannten Herstellplatz gebaut, um später (während einer Sperrpause & nach Abbruch der alten Brücken) in die Endlage verschoben zu werden. Das bedeutete für mich die ständige Kontrolle des Baufortschritts und die Kontrolle, ob die neuen Brücken durch eine vorhandene Bogenbrücke geschoben werden können. Ich war dementsprechend die Schnittstelle zwischen Ingenieur-, Tief-, Gleisbau und dem für den Verschub verantwortlichen Subunternehmen. Als kleiner Bonus gehörte selbstverständlich eine Gleislagemessung als Senkungsmonitoring für das während des Verschubs weiterhin befahrene Gleis auf der Bogenbrücke dazu.

Dipl.-Ing. (FH) Antje Herzog

Nachdem ich meine Ausbildung zur Vermessungstechnikerin im Städtischen Vermessungsamt Dresden absolviert hatte, arbeitete ich im Sachgebiet Photogrammetrie und war mit der stereoskopischen Auswertung von Luftbildern beschäftigt. Schon damals hat mich die Vielfältigkeit dieses Berufszweiges beeindruckt. Im Jahr 2000 bewarb ich mich dann für das berufsbegleitende Fernstudium Vermessung/Geodäsie an der HTW, mit der Vertiefung Geoinformatik. Nach meinem Abschluss 2005 als Diplom-Vermessungsingenieurin wechselte ich ins Geodatenmanagement unseres Amtes und bin seitdem für die Geodaten-Betreuung in der Stadtverwaltung Dresden zuständig.

Unsere Abteilung ist Ansprechpartner für alle Aufgaben und Probleme rund um räumliche Daten und Karten. Zusammen mit den anderen Ämtern haben wir in den letzten Jahren eine sehr leistungsfähige Geodateninfrastruktur geschaffen, die stetig wächst, da Geodaten mittlerweile in der heutigen Verwaltung nicht mehr wegzudenken sind. Mithilfe moderner Geoinformationssysteme und Technologien können wir Verwaltungsprozesse effektiver gestalten und Entscheidungen vereinfachen. Unser Amt hat sich auch deswegen 2015 in Amt für Geodaten und Kataster umbenannt.

Datenbankarbeit und -verwaltung, Serververwaltung und Öffentlichkeitsarbeit gehören genauso zu meiner täglichen Arbeit wie das Bereitstellen von Daten in den unterschiedlichen Systemen und Formaten, Auswertung dieser Daten, Anwenderberatung, Problemlösung sowie der Kontakt mit den Entwicklern der Programme.Das Faszinierende daran ist die große Fülle an Daten mit denen man zu tun hat: Das Spektrum reicht von Leitungsdaten, Umweltdaten bis hin zu Daten der Stadtplanung, Verkehr, Statistik, Katastrophenschutz, Sozialbereich und Abfallwirtschaft.

Gemeinsam mit Partnern aus Stadtverwaltung und externen Firmen setzen wir Projekte um. Manche sind nur für die Arbeit in der Stadtverwaltung wichtig, andere auch für den Bürger sichtbar. Eine meiner Aufgaben ist die Administration des Themenstadtplans Dresden (stadtplan.dresden.de), dem offiziellen Geodatenportal der Landeshauptstadt. Es bietet neben den Fachdaten auch Informationen aus allen Bereichen des öffentlichen Lebens enthält außerdem verschiedene Hintergrundkarten und Luftbilder. Mit seinem vielseitigen und aktuellem Informationsangebot und monatlich circa 80 000 Aufrufen ist der Stadtplan ein zeitgemäßes und gern genutztes Werkzeug.

Meine Arbeit als GIS-Spezialist im Öffentlichen Dienst ist keinesfalls altmodisch und angestaubt, wie man vielleicht annehmen mag, sondern vielseitig, zukunftsorientiert und spannend. Kein Tag ist wie der andere, immer neue Aufgaben, Erfahrungen und Technologien. Da benötigt man neben der Freude am Probieren und Probleme lösen auch immer eine große Portion Ausdauer und Kreativität.

M.Eng. David Falkenberg - Trimble Applications Specialist in Neuseeland

Nach dem ich im Oktober 2013 meine Masterarbeit erfolgreich verteidigt hatte, ging es wenige Tage später mit dem Flugzeug nach Christchurch (Neuseeland), denn ich hatte mich bereits initiativ ein dreiviertel Jahr zuvor bei Trimble Navigation in Neuseeland beworben und einen Arbeitsvertrag über ein Jahr bekommen.

Christchurch befindet sich auf der Süd-Insel und gehört zu den größten Städten Neuseelands. Trimble selbst hat seinen Hauptsitz am Birmingham Drive Nummer 11.

In meiner Position als Applications Specialist liegen meine Aufgaben im Bereich des Testens von unveröffentlichten Trimble Access Versionen, was ein enges Zusammenspiel mit den Trimble Software Entwicklern erfordert. Dabei geht es darum, Fehler („Bugs“) vor der Veröffentlichung der neusten Version zu entdecken.  Dazu müssen realitätsnahe Arbeitsabläufe, welche ein Vermesser ausführen würde, durchgeführt werden. Dabei wird die Software natürlich auch auf unveröffentlichten Prototypen getestet.  So gehörte es zu meinen Aufgaben, den auf der INTERGEO 2013 vorgestellten Bildrover V10 vorab zu testen. Dabei ist die Arbeit ein sehr angenehmer Mix aus Büro- und Außendienst.

Die Arbeit bei Trimble macht mir sehr viel Freude, und da ich bereits vor meinem Studium einen Auslandsaufenthalt hatte, war mein Englisch zwar etwas rostig, aber dennoch stellte es sich als recht einfach dar, mit allen zu kommunizieren. Wenn doch einmal die englische Übersetzung für das ein oder andere Fachwort fehlt, ist das internationale Team in Neuseeland sehr nett und immer hilfsbereit.