Studentische Projekte und Exkursionen
CAD-Projekt in Bad Muskau
Kurz vor Beginn des Wintersemester startet alljährlich das 3. Semester der Studienrichtung Vermessung zu einer einwöchigen Exkursion nach Bad Muskau, um einen weiteren Teil des Weltkulturerbes „Fürst Pückler Park-Bad Muskau“ zu vermessen. Der Park und sein alter Baumbestand werden geodätisch erfasst und daraus ein Lage- und Höhenplan erstellt. Dieses Ergebnis wird Teil eines Baumkatasters des historischen und aktuellen Baumbestandes des „Fürst Pückler-Parks“. Während der Exkursion lernen die Studierenden an einem praktischen Beispiel Daten effektiv und strukturiert zu erfassen und normgerecht in einem CAD-Projekt darzustellen.
Ansprechpartner: Prof. Dr.-Ing. Christian Clemen
Exkursionen
2024
Talsperre Bad Gottleuba
Am 28.06.2024 fand im Rahmen des Moduls Ingenieurgeodäsie II eine Exkursion zur Talsperre in Bad Gottleuba statt. In Gottleuba lag der Fokus auf der Bauwerksüberwachung. Die Studierenden konnten sich von einem breiten Spektrum an relativen und absoluten Messverfahren sowie vielfältiger Sensorik zur Erfassung der Bauwerksdeformationen überzeugen. Besonders eindrucksvoll konnte die Verknüpfung der Messergebnisse anhand der gezeigten Zeitreihen nachvollzogen werden, die das gesamte Bauwerksverhalten in Abhängigkeit verschiedener Wirkgrößen darstellten.
Bergwerk Reiche Zeche in Freiberg
Am 20.6.2024 ging es für die Studierenden des 4. Semesters zur TU Bergakademie Freiberg in das Bergwerk Reiche Zeche. In Freiberg konnte der vermesserische Horizont um Anwendungen des Markscheidewesens erweitert werden. Dabei konnte in einer Teufe von ca. 170 m auch praktisch angefasst werden. Neben Aufgaben der Horizontierung und Zentrierung eines Tachymeters unter Firstpunkten oder der polaren Punktbestimmung bei schlechten Beleuchtungsbedingungen, konnten auch klassische bergmännische Messverfahren wie bspw. Kompasszüge selbst ausprobiert werden. Immer wieder konnten Parallelen zu ingenieurgeodätischen Arbeitsweisen übertage gezogen werden, was besonders für das spätere Berufsleben eine Signalwirkung haben kann.
Zuse-Computer-Museum Hoyerswerda
Am 18.06.2024 stand für die Studierenden des 4. Semesters im Rahmen des Moduls Landmanagement eine Exkursion ins Zuse-Museum Hoyerswerda auf dem Programm. Die Sammlung des Museums reflektiert die revolutionäre Entwicklung der Informationstechnologie im 20. Jahrhundert, wobei die schöpferischen Leistungen des Computervaters Zuse im Fokus stehen. Nach einer spannenden und sehr informativen Führung durch die Ausstellung blieb ausreichend Zeit, sich die Exponate in Ruhe anzuschauen und z. B. verschiedene historische Rechenverfahren sowie Maschinen selbst auszuprobieren.
Hexagon Hochschulforum
Am 14.05. fuhren unsere Master-Studierenden gemeinsam mit Mitarbeitern der Professur für Photogrammetrie nach Braunschweig zum Hexagon Hochschulforum. Dort bot die Hexagon AICON ETALON GmbH den Studierenden interessante Einblicke in aktuelle Entwicklungen in den Bereichen Photogrammetrie, Rohr- und Drahtmesslösungen, Streifenlichtscanner und Lasermesstechnik. In kurzen Fachvorträgen wurden zunächst die in Braunschweig entwickelten Technologien vorgestellt und anschließend in Showrooms live demonstriert. Dabei konnten die Studierenden hautnah erleben, wie diese Technologien in der Praxis angewendet werden und welche Vorteile sie bieten. Außerdem hatten unsere Studierenden die Möglichkeit viele interessante Fragen direkt an die Experten vor Ort zu stellen und detaillierte Einblicke in die Funktionsweise der verschiedenen Technologien zu erhalten. Die Veranstaltung bot zudem eine gute Gelegenheit für den Austausch mit Studierenden der Hochschulen in Bremen und Oldenburg, die ebenfalls anwesend waren.
Erasmus+ Exkursion "BIM for Higher Education" an die CTU Prag
Vom 04.03. bis 07.03.2024 nahmen neun Studierende an der Exkursion zur Czech Technical University (CTU) in Prag im Rahmen des Erasmus+ Programms teil. Die Veranstaltung, in Zusammenarbeit mit der HTW Dresden, CTU Prag und der Universität Aveiro in Portugal, befasste sich mit den Kernthemen rund um Building Information Modeling (BIM), Geoinformationssysteme (GIS) und Georeferenzierung. In mehreren Vorlesungen und Workshops wurden gemeinsam mit Studierenden der CTU Prag Kenntnisse zur Anwendung der BIM-Methodik, dem Umgang mit BIM-Software sowie der Arbeit mit verschiedenen Koordinatensystemen innerhalb eines Projekts erarbeitet. Als Abschluss wurde den Studierenden noch ein Einblick in die Nutzung von BIM in aktuellen Bauprojekten gegeben.
Mathematisch-Physikalischer Salon
Am 5. Januar besuchten Studierende des Fernstudiengangs Vermessungswesen den Dresdner Zwinger. Dort befindet sich der Mathematisch-Physikalische Salon mit einer großen und wertvollen Sammlung historischer Vermessungsinstrumente, alter Globen, astronomischer Gerätschaften und anderer technischer Preziosen. Die Studierenden wurden durch die Räumlichkeiten geführt und zeigten sich beeindruckt von den technischen Leistungen unserer Vorfahren. Die Exkursion markiert traditionell das Ende der Präsenzlehrveranstaltungen des Studiengangs.
2023
REISS-Museum Bad Liebenwerda
Am 29.06.2023 begaben sich die Studierenden des 4. Semesters im Rahmen des Moduls Landmanagement auf eine Exkursion ins REISS-Museum nach Bad Liebenwerda. Hier, unter dem Dach der REISS Büromöbel GmbH, ist alles aus über 130 Jahren Unternehmensgeschichte zusammengetragen.
In einem Vortrag von Dietmar Menzel, Geschäftsführer a.D. der REISS Büromöbel GmbH, erfuhren die Exkursionsteilnehmer spannende Details aus dem Leben und Wirken des Landmessers und Erfinders Hermann Robert Reiss. Dass Reiss neben dem berühmten REISS-Brett vor allem auch Geräte für den Vermessungsbedarf, wie z. B. Messlatten, Fluchtstäbe, Polarplanimeter, Winkelprismen bis hin zu geodätischen Präzisionsgeräten wie Nivellieren und Theodoliten entwickelte und vertrieb, war den meisten Teilnehmern neu. Auch die Fachzeitschrift „Allgemeine Vermessungs-Nachrichten“ (avn) wurde von Hermann Robert Reiss zunächst im eigenen Verlag begründet. Beim anschließenden Rundgang durch die Sammlung konnten einzelne Geräte und Instrumente auch selbst ausprobiert werden.
Bergakademie Freiberg
Am 26.6.2023 ging es nach Freiberg. Dass ein (Ingenieur-)Geodät ohne ausreichende praktische Übung/Erfahrung nicht unbedingt ein guter Markscheider sein muss, konnten die Studierenden des vierten Semesters im Studiengang Geomatik selbst herausfinden. Im Rahmen einer Exkursion an die TU Bergakademie Freiberg wurde in die „Reiche Zeche“ eingefahren und die Unter-Tage-Vermessung am eigenen Leib erlebt. Besonders die Lichtverhältnisse, Sicherungsmaßnahmen und auch die Vermarkungsmethoden lassen einfachste Aufgaben, wie das Zentrieren über/unter einem Punkt komplizierter erscheinen, wenn es sich eben nicht um einen Boden- sondern Firstpunkt handelt. Auch Richtungs- und Vertikalwinkelmessungen mit einem Theodoliten gestalten sich ungleich schwerer, wenn man zur Beleuchtung des Sichtfeldes im Idealfall noch eine dritte Hand bräuchte, weil die beiden verbleibenden Hände sich mit den Feintrieben beschäftigen, um ein pendelndes Ziel zu erfassen.
Talsperre Gottleuba
Elf Studierende des sechsten Semesters im Studiengang Geomatik hatten die Möglichkeit, sich hautnah einen Eindruck zu Überwachungsmessungen an der Talsperre Gottleuba zu verschaffen. Besonders die Verknüpfung von relativen und absoluten Messungen außerhalb und innerhalb des Bauwerks konnte dabei eindrücklich nachvollzogen werden. Diese Bandbreite spiegelt sich auch in den vorgestellten Messsystemen und -verfahren wider. Beispielhaft seien an dieser Stelle das geometrische Alignement sowie Pendel-, Fugenspalt- und Schlauchwaagenmessungen genannt. Speziell für die hohen Messgenauigkeiten der Systeme zur Bestimmung des Deformationsverhaltens der Staumauer ist es nicht verwunderlich, dass selbst kleinste Lebewesen wie Spinnen einen Einfluss auf die Messgrößen haben. So müssen beispielsweise die Drähte des mechanischen Alignements regelmäßig von Spinnennetzen befreit werden, um Abweichungen in den Messdaten zu vermeiden.