Fakultät Geoinformation

3D-Modellierung und Präsentation des Uranerzbergbaus bei Aue-Bad Schlema von den Anfängen bis zur Gegenwart

Bachelorarbeit von Anne Sophie Bräuer (2023)

Im Zeitraum von 1946 bis 1991 gewann die Staatliche Aktiengesellschaft der Buntmetallindustrie / Sowjetisch-Deutsche Aktiengesellschaft Wismut große Mengen Uranerz aus der Lagerstätte Schlema-Alberoda, nördlich der Stadt Aue. Die Auswirkungen jener Vergangenheit und die Resultate der anschließenden Sanierungsmaßnahmen der Wismut GmbH sind bis heute in der Region präsent.

Das Ziel dieser Abschlussarbeit war die 3D-Modellierung und Präsentation des Bergbaugebietes von Niederschlema, eines Ortsgebietes von Aue-Bad Schlema, für drei verschiedene Zeitschnitte. Hierdurch erhalten Interessenten die Möglichkeit, den Wandel der Landschaft von den Anfängen des Wismut-Bergbaus im Modell von 1947 über den Beginn der Sanierungsphase der Bergbaufolgelandschaften im Modell von 1994 bis hin zur gegenwärtigen Situation im Jahr 2023 mit den sanierten Halden und noch existierenden Schächten nachzuvollziehen.

Die Modellerstellung stützte sich primär auf die Tagerisse der Wismut GmbH sowie die digitalen Höhen- und Stadtmodelle des Landesamtes für Geobasisinformation Sachsen. Für die Modellierung kam die Software ArcGIS Pro zum Einsatz. Nach der Erstellung wurden die 3D-Modelle mithilfe von ArcGIS Online über Webszenen in Anwendungsumgebungen wie Story Maps und Portfolios veröffentlicht. Diese ermöglichen einen Vergleich der Modelle. Zudem vermitteln Videos einen Überblick über die Modellinhalte.

Die Geländeoberflächen der 3D-Modelle basieren auf Höhenrastern, die zusätzlich anhand von Schummerungs- und Neigungsrastern visualisiert wurden. Eine Charakteristik der Nutzungsarten der Oberfläche erfolgte über unterschiedlich symbolisierte Polygone. Dreidimensionale Bauwerke und Bäume tragen zur 

realistischen Gestaltung der Modelle bei. Primär während der Präsentation der Szenen in ArcGIS Online zeigt sich ein unerwünschtes Schimmern der Dachdeckung. Relevante Objekte erhielten zudem Beschriftungen und aktivierte Pop-ups bieten zusätzliche Informationen.

Erstmals wurde somit der facettenreiche Wandel von Niederschlema in 3D-Modellen dargestellt. Dadurch haben Interessenten die Möglichkeit, die Entwicklung von vergangenen Zeiten bis in die Gegenwart zu erfassen und die einzelnen Zustände zu vergleichen.