Das Institut »Bauen im Klimawandel« (IBiK) vereint forschende Professoren:innen und Mitarbeiter:innen an der HTW Dresden. Durch diese Bündelung disziplinübergreifender Kompetenzen trägt das IBiK zu innovativen Lösungen zur Klimaanpassung im Bauwesen bei.
Mission
Wozu gibt es uns heute und in der Zukunft?
Das Ziel des Instituts ist es, durch anwendungsorientierte Forschung, Beratung und Innovation zur Klimaanpassung im Bauwesen und somit zur Stärkung der Resilienz von Städten und Gemeinden gegenüber Umwelteinwirkungen dauerhaft beizutragen.
Das IBiK entwickelt auf der Grundlage interdisziplinärer wissenschaftlicher Befunde und in enger Kooperation mit seinen Forschungs- und Industriepartnern innovative bautechnische Lösungen, die wirksam und nachhaltig die Anpassung der gebauten Umwelt an die Folgen des Klimawandels unterstützen. Die Mitglieder des Instituts beteiligen sich aktiv an der Neu- und Weiterentwicklung normativer Standards und Richtlinien.
Das IBiK ist ein Ansprechpartner für Akteure aus der Politik, Wirtschaft und Wissenschaft. Das Institut unterstützt seine Mitglieder bei der Akquise von Projekten und begleitet die Steuerung von Forschungsarbeiten. Darüber hinaus tritt es durch disziplinübergreifende Kommunikation als Initiator für F&E-Kooperationen auf.
Hintergrund
Welche Dynamiken treiben uns an?
Die Zunahme von Extremereignissen als Auswirkung des Klimawandels stellt Städte und Gemeinden vor neue Herausforderungen. In den letzten Jahrzehnten traten vermehrt Starkregen, Hochwasser, Trockenperioden und Hitzetage auf. Negative Konsequenzen solcher Ereignisse sind die Bedrohung von Leib und Leben der Bevölkerung, der Verlust von materiellen, ideellen und kulturellen Werten, sowie die Zerstörung natürlicher Lebensräume.
Auf diese Herausforderungen muss auch das Bauwesen reagieren: Bauen im Klimawandel bedeutet zum einen, die Auswirkungen der gewählten Konstruktionen, Baustoffe und gebäudetechnischen Anlagen auf die lokale und globale Umwelt zu minimieren. Zu den relevanten Umweltpotentialen gehören auf der Bauteilebene die Reduktion des Treibhauspotentials, die Einsparung Grauer Energie und die sortenreine Rückbaubarkeit. Auf der Liegenschaftsebene sind es die Verbesserung des Mikroklimas, das Regenwassermanagement und die Reduzierung der Feinstaubbelastung.
Zum anderen muss das Bauwesen die Anpassung an die Folgen des Klimawandels stärker und proaktiver voranbringen, um die Resilienz von Gebäuden, Infrastrukturen und Ingenieurbauwerken zu erhöhen und die erwarteten Sicherheits- und Nutzungsanforderungen zu erfüllen. Ähnlich dem Klimaschutz erfordert die Klimaanpassung im Bauwesen große Anstrengungen in der Forschung, um innovative Verfahren, Anwendungen und Produkte für den Bestand und den Neubau hervorzubringen.
Beteiligte Professuren
Prof. Dr.-Ing. Thomas Naumann
Institutsdirektor
- Z 527
- +49 351 462 2149
Professur für Baukonstruktion
Prof. Dr.-Ing. Holger Flederer
stellv. Institutsdirektor
- Z 533
- +49 351 462 2435
Professur für konstruktiven Ingenieurbau/Brückenbau
Prof. Dr.-Ing. Jens Bolsius
- Z 204A
- +49 351 462 3224
Professur für Bauphysik/Bauklimatik und Raumlufttechnik
Prof. Dr.-Ing. Ulrike Weisemann
Studiendekanin Bachelor Infrastrukturmanagement
- Z 540A
- +49 351 462 3302
Professur für Verkehrsbau/Eisenbahnbau
Vision
Was wollen wir erreichen?
Das Institut bringt das klimaangepasste Bauen zur Anwendung und trägt somit zu einer umweltgerechten, prosperierenden Entwicklung der Gesellschaft bei.
Leitende Forschungsfrage
Womit beschäftigen wir uns?
Wie kann die Resilienz der gebauten Umwelt (z. B. Gebäude, Infrastruktursysteme, Ingenieurbauwerke) gegenüber Umweltgefahren (z. B. Starkregen, Hochwasser, Hitze, Hagel, Sturm) und den daraus resultierenden Umweltrisiken erhöht werden, die durch anthropogene Einflüsse einschließlich des Klimawandels hervorgerufen oder verstärkt werden?
Forschungslinien
- Wie kann die fortschreitende Versiegelung durch Baumaßnahmen gemindert werden?
- Wie lassen sich der Wasserrückhalt in Quartieren erhöhen und Oberflächenabflüsse steuern?
- Wie können Versickerungsmöglichkeiten geschaffen werden?
- Wie können das städtische Mikroklima verbessert und städtische Wärmeinseleffekte gemindert werden?
- Wie können die Folgen des Klimawandels vor der Sanierung, dem Wiederaufbau nach Katastrophen und dem Neubau von öffentlichen und kritischen Infrastrukturen abgeschätzt werden?
- Welche Entwurfsparameter und Bemessungsansätze sind zukünftig stärker in Planungsprozesse einzubeziehen?
- Wie sind Kaskadeneffekte durch die Unterbrechung von Versorgungsleistungen bei Bau und Betrieb von Infrastruktursystemen zu berücksichtigen?
- Wie ist die Vulnerabilität von Gebäuden für Wohnen/Gewerbe gegenüber Umwelteinwirkungen sowohl beim Neubau als auch bei der Bestandsanierung + Betrieb und Wartung zu berücksichtigen?
- Welche Anpassungsmaßnahmen in den Bereichen Baustoffe, Bautechnik, Gebäudetechnik sind zu entwickeln bzw. zu strukturieren?
- Welche Ansätze dienen der Quantifizierung der Wirksamkeit von Klimaanpassungsmaßnahmen?
- Warum müssen Trade-Offs (z. B. Baukostensteigerungen) diskutiert werden?