Didaktische Interviews
Interviews 2020
Wie lange lehren Sie?
Ich lehre in der Politik- und Verwaltungswissenschaft seit 2007 an verschiedenen Hochschulen, z.B. Hannover, Konstanz oder Friedrichshafen. Begonnen habe ich an der FernUniversität in Hagen – woran ich mich derzeit sehr erinnert fühle. Auch mein Start an der HTW Dresden im Jahr 2020 findet aufgrund der Corona-Krise als Fernstudium statt. Vor 13 Jahren hat die Lehre aber noch nicht so gut als Online-Lehre funktioniert und gedruckte Studienbriefe waren das wichtigste Medium.
Haben Sie eine didaktische Ausbildung oder Weiterbildung?
Eine didaktische Ausbildung habe ich nicht. Allerdings habe ich ein paar Weiterbildungskurse besucht und dabei Anregungen für die Lehre erhalten.
Was bedeutet für Sie Didaktik?
Für mich ist Didaktik eine Hilfestellung, um die groben Fehler in der Lehre zu vermeiden und möglichst guten und interessanten Unterricht zu gestalten. Letztlich kommt es aber darauf an, dass die Studierenden und ich als Lehrender ein möglichst gutes Gefühl in einer Lehrveranstaltung haben. Dabei können didaktische Methoden helfen – aber im Kern kommt es darauf an, dass sich alle Beteiligten an einer Lehrveranstaltung auf ein Thema und als Gruppe auch auf einander einlassen, um am Ende zufrieden zu sein.
Erinnern Sie sich an Ihre erste gehaltene Vorlesung?
Die erste echte Vorlesung vor 250 Studierenden war eine Ringvorlesung an der Universität Hannover. Obwohl ich vorher schon einige Seminare gehalten hatte, war ich vor Beginn der Vorlesung ordentlich aufgeregt. Irgendwann kam dann aber ein richtiger Flow und ich habe gemerkt, dass ein bestimmtes Maß an Spannung und Aufregung für eine gute Vorlesung gar nicht schlecht ist.
Welche didaktischen Methoden wenden Sie an?
Es kommt sehr auf den Inhalt einer Veranstaltung und die Studierendengruppe an, welche Lehr-Lernmethoden funktionieren könnten. Von Simulation, Rollenspielen und Gruppenarbeiten kann alles vorkommen. Genauso kann in manchen Situationen aber auch ein klassischer Frontalunterricht geeignet sein. Wichtig ist, dass ein Seminar einen problemorientierten Kompetenz- und Wissenserwerb ermöglicht. Als Lehrender versuche ich den Studierenden ein Angebot zu machen, das jeder individuell annehmen und nutzen kann.
Stellen Sie uns Ihre Lieblingsmethode vor?
Die Bearbeitung von gesellschaftlich relevanten Problemen ist das Hauptanliegen sozialwissenschaftlicher Disziplinen. Deshalb ist das Problem-Based-Learning (PBL) eine Methode, die besonders gut geeignet ist, um verwaltungswissenschaftliche Fragestellungen kennenzulernen.
Wie bereiten Sie Ihren Unterricht vor?
Eine Lehrveranstaltung ist von Beginn an grob durchgeplant, d.h. von den Kompetenzzielen bis zu den wichtigsten Inhalten besteht ein Gerüst. Davon ausgehend arbeite ich jedoch von Termin zu Termin, um möglichst flexibel auf das Arbeitstempo einer Studierendengruppe reagieren zu können oder auch die Methoden im Seminar anzupassen. Auf diese Weise lassen sich auch immer aktuelle Beispiele aus Verwaltung, Politik und Wirtschaft in die Lehre einbinden.
Welche Medien setzen Sie in Ihrem Unterricht ein?
In meinem Kernfach Verwaltungsmanagement und auch in der Politikwissenschaft haben wir natürlich keine beeindruckende Technik und auch Labore oder ähnliche Dinge spielen keine Rolle. Zentrales Element des Unterrichts ist die Diskussion. Diese kann dadurch gefördert werden, dass Präsentationen, Videos oder auch Gastbeiträge von Externen für Denkanstöße sorgen und einen – wissenschaftlich ausgerichteten – Austausch von Positionen und Meinungen ermöglichen.
Wie gehen Sie mit Störungen z.B. durch Smartphonenutzung in Ihren Vorlesungen um?
Gelegentlich bitte ich die Studierenden, das Smartphone gezielt zu nutzen, wenn ich Live-Feedback-Systeme (z.B. PINGO) in den Unterricht integriere. Wenn mal ein Telefon klingelt, dann kann man im Unterricht auch mal darüber lachen. Sollte das Smartphone aber zu sehr ablenken, beschäftige ich die betreffenden Studierenden dann doch mit einer aktiven Einbindung in den Diskussionsverlauf der Lehrveranstaltung ….
Wie aktivieren Sie Ihre Studierenden?
Es gibt individuelle Aufgaben und Gruppenarbeiten, die zu einer gewissen Aktivierung führen. Grundsätzlich sollen die Studierenden jedoch von den Themen einer Lehrveranstaltung interessiert und gleichzeitig auch irritiert werden. Sie sollen selbst erkennen, wo eigene Wissens- und Kompetenzlücken bestehen und dann Fragen stellen. Das Fragen, Hinterfragen und die Erarbeitung von Wegen, um Antworten zu finden – das ist die Aktivität, die ich mir von Studierenden wünsche.
Gab es ein schönstes/schlimmstes Lehrerlebnis?
Ja, es gibt beides. …aber es wäre ja irgendwie langweilig, wenn man jedes Geheimnis preisgibt, oder!?
Könnten Sie sich vorstellen, mehr E- oder Blended-Learning Aspekte in Ihre Lehre einzubauen?
Das Online-Semester während der Corona-Krise hat gezeigt, dass viele Elemente des E-Learning den Unterricht bereichern und zum Teil effizienter und effektiver machen. Die Dinge, die gut funktioniert haben, sollen natürlich auch in Zukunft „im Normalbetrieb“ beibehalten werden.
Möchten Sie sich didaktisch gerne weiter bilden?
Klar! Es wäre ja auch kein gutes Zeichen, wen man als Mitglied einer Hochschule nicht mehr lernen wollte. Weiterbildung – auch didaktisch – ist immer gut, weil man einen Eindruck bekommt, ob die eigene Lehre noch auf der Höhe der Zeit ist.
Wie lange lehren Sie?
An der HTW Dresden bin ich seit 2019, aber mit der Lehre habe ich bereits vor 20 Jahren (damals noch an der TU Chemnitz) angefangen. Ich war immer neugierig und wollte vieles ausprobieren- diverse Schulformen, viele Bildungseinrichtungen, unterschiedliche Altersklassen.
Haben Sie eine didaktische Ausbildung oder Weiterbildung?
Ich habe u.a. Pädagogik studiert, mich mit der Kreativitätspädagogik viele Jahre befasst und habe tatsächlich einige didaktischen Weiterbildungen an diversen sächsischen/ Hochschulen/Universitäten im Rahmen des DHS-Programms absolviert, an Konferenzen zur Didaktik teilgenommen, und mich von Frau Prof. Barbara Oakley in einem Kurs zum Thema „Learning How to Learn“ begeistern lassen!
Was bedeutet für Sie Didaktik?
Didaktik bedeutet für mich einen Weg zu finden, die Studierenden zu inspirieren, zum Nachdenken und aktiven selbstständigen Lernen zu bewegen, Begeisterung für das Thema und den Lernprozess hervorzurufen.
Erinnern Sie sich an Ihre erste gehaltene Vorlesung?
Ja, eine Vertretungsvorlesung an der TU Chemnitz, ich war im Vorfeld sehr aufgeregt, habe mich ewig lange darauf vorbereitet, ich habe Massen von jungen Leuten erwartet, aber es waren „nur“ ca. 40 Studenten da – und es war eine tolle und fast familiäre Atmosphäre und ich durfte zu meinem damaligen Lieblingsthema „Technische Compliance bei Projektabwicklung im Maschinen-und Anlagenbau“ - sprechen.
Welche didaktischen Methoden wenden Sie an?
Ich habe einige „Instrumente in meinem Koffer“ über Jahre lang gesammelt und versuche ab und zu diverse auszuprobieren. Ich mag provokative Fragen, die ja die Studierenden „zwingen“ zu reagieren. Ich erzähle gerne lustige Situationen aus meinem beruflichen Leben, bzw. Fehler, die mir in meiner Tätigkeit passiert sind – das ist immer anschaulich und regt wieder zur Diskussion darüber, ob das, was in der Theorie wichtig und richtig erscheint, tatsächlich in der Realität klappt und umsetzbar ist. Ich entwickle gerade Workbooks, wo ich versuche mit Fragen, Lückentexten und Feldern für eigene Gedanken die Vorlesung aufzuarbeiten und eine Art kurze Zusammenfassung und einen Leitfaden den Studierenden vor der Vorlesung zur Vorbereitung auf das Thema oder auch danach zur Nachbereitung zu geben. Ich mag diverse kommunikative Aufgaben sehr. Viele Studenten mögen meine Kahoot-Quizze, wo sie zum Teil anonym, aber im Wettbewerb mit anderen diverse Multiple Choice- Fragen beantworten und Punkte verdienen können – da sind immer alle gerne aktiv dabei und das ist eine tolle Möglichkeit spielerisch den Stoff zu wiederholen und die Vorlesung etwas zu lockern!
Stellen Sie uns Ihre Lieblingsmethode vor?
Es gibt sehr viele und der Einsatz dieser hängt natürlich vom Fach ab, aber auch von der Einstellung der Studierenden. Ich mag kommunikative Aufgaben und das für die sehr kurze Zeit. Eine Methode ist das „Kugellager“ – die Studierenden haben eine Minute Zeit meine Fragen in Paaren zu beantworten, danach wird der Partner, wie in einem Kugellager gewechselt und neues Thema für eine Minute vorgegeben.
Wie bereiten Sie Ihren Unterricht vor?
Ich versuche immer neue und aktuelle Erkenntnisse mit in die Vorlesung zu nehmen, meine Folien zu aktualisieren, auch einiges zu reduzieren (es ist wichtig sich auf das Wesentliche zu beschränken – das musste ich auch noch lernen).
Ich versuche schicke Arbeitshefte zu gestalten, damit es den Studierenden Spaß macht, diese durchzublättern und damit man motiviert ist, im Vorfeld sich mit dem Thema zu beschäftigen, mit eigenen Erfahrungen bereits vor der Vorlesung auseinanderzusetzen, um sich mental auf das Thema vorzubereiten.
Welche Medien setzen Sie in Ihrem Unterricht ein?
Momentan durch die online-Lehre bin ich mit dem Gotomeeting-Tool sehr zufrieden, aber einige extra Funktionen wünschen ich mir noch, die mir ermöglichen würden, die Gruppen zu splitten. Kahoot nutze ich für die Wiederholung der Themen, Mentimeter für diverse Abfragen, ab und zu ein Video zur Veranschaulichung. Ich habe vor noch einige eigenen Animationsvideos zu kreieren – habe viele Ideen diesbezüglich – muss schauen, wie ich genug Zeit dazu finde.
Wie gehen Sie mit Störungen z.B. durch Smartphonenutzung in Ihren Vorlesungen um?
Ich versuche diese zu ignorieren. Früher hätte mich das tatsächlich gestört, jetzt bin ich gelassener geworden und denke, wenn jemand etwas Anderes für wichtig hält, dann ist es sein Recht, ich muss dann prüfen, ob ich zu langweilig geworden bin und ob ich die Aufmerksamkeit wiedergewinnen kann - das ist dann auch eine Art Spiels/Wettbewerbs für mich und das macht auch Spaß. Erwachsene Leute müssen auch verstehen, ob Sie im Unterricht nur so rumsitzen wollen oder tatsächlich versuchen wollen, das Beste rauszunehmen.
Wie aktivieren Sie Ihre Studierenden?
Durch provokative Fragen – die nicht so einfach zu beantworten sind, bzw. viele Antworten zulassen. Oder auch mal durch ein interessantes Bild, welches wir versuchen zusammen zu interpretieren. Das macht Spaß und da sind alle dabei!
Gab es ein schönstes/schlimmstes Lehrerlebnis?
Die schönsten Erlebnisse sind die, wo Studenten zu Dir nach der Veranstaltung oder am Ende des Semesters kommen und sich für bestimmte Inhalte oder Gedanken bedanken, bzw. Dir mitteilen, dass Du sie in ihrem Denken/Handeln positiv beeinflusst hast. Ich habe auch vor einige Wochen eine Mail bekommen von einem Studenten, den ich vor einigen Jahren unterrichtete und der mir erst jetzt mitgeteilt hat, wie sehr ich seine Karriere durch meine Lehre und meine Persönlichkeit positiv beeinflusst habe – das macht unglaublich glücklich.
An den Hochschulen und Universitäten ist es eigentlich pädagogisch sehr leicht zu unterrichten. Erwachsene Leute benehmen sich gut und sind verständnisvoll und reagieren auf mögliche Bemerkungen adäquat. Ich hatte aber einmal ein Praktikum in einer 7. Klasse einer Oberschule und das war für mich ein Schock, die Klasse war so laut, dass kein Unterricht möglich war und ich keine Chance sie hatte zu beruhigen – da war ich total verzweifelt. Also, wer sich didaktisch und pädagogisch unter Beweis stellen möchte, der muss mal an einer Schule „sich austoben“.
Und einen komischen Vorfall (zum Thema „Internationale Kommunikation“) hatte ich an einer Schule in Irland, wo ich im Rahmen einer didaktischen Weiterbildung unterwegs war. Die Schüler wussten, dass eine „neue Lehrerin“ aus Deutschland kommen wird und als ich auf dem Schulgelände erschien, wurde ich von einer Gruppe von 7 Schülern mit dem „Hitler-Gruß“ begrüßt. Später stellte sich heraus, dass die Kinder tatsächlich dachten, so würde man sich in Deutschland normalerweise begrüßen.
Könnten Sie sich vorstellen, mehr E- oder Blended-Learning Aspekte in Ihre Lehre einzubauen?
Oh ja, es könnte in der Zukunft eine Mischung aus Offline- und Online-Lehre sein – dann wird man auch die Präsenzlehre und die live-Vorlesungen mehr schätzen und wirklich besser nutzen, um nicht passiv, sondern aktiv am Lernprozess teilzunehmen! Man freut sich dann auf diese live-Events. Ich frohe mich schon jetzt auch darauf (nach 8 Wochen online Lehre)!
Möchten Sie sich didaktisch gerne weiter bilden?
Ja, auf jeden Fall, das tue ich auch immer. Ich LIEBE es zu lernen und heute hat man die Möglichkeit durch die Digitalisierung bestimmte Lerninhalte an diversen Universitäten der Welt aufzunehmen - das macht unglaublich viel Spaß in diesem internationalen Umfeld sich weiterzubilden.
Wie lange lehren Sie?
2015 habe ich als Postdoc der TU Dresden erstmalig eine englischsprachige Übung für internationale Studierende gehalten. Seit dem ist es von Semester zu Semester mehr Lehre geworden. Seit SS2017 lehre ich für die HTW Dresden in Vorlesungen, Übungen und Praktika die Grundlagen der Elektrotechnik und das recht anspruchsvolle Fach „Theoretische Elektrotechnik“ Vor alle dem war ich von 2007-2016 Trainer einer Volleyballmannschaft (Niveau Sachsenklasse) und habe bereits da viele Erfahrungen gesammelt, wie man Wissen vermittelt und Sportler anleitet.
Haben Sie eine didaktische Ausbildung oder Weiterbildung?
Neben den beiden Lehrgängen zu Erwerb der Volleyball-Trainer-Lizenzen (C und B), welche viel Wert auf Pädagogik und Didaktik im Umgang mit Jugendspielern legten, habe ich als Postdoc der HTW Dresden mir nach und nach die Module des HDS-Zertifikates erarbeitet. Nach dem Modul1 habe ich 11 weitere HDS Workshops zu didaktischen Schwerpunkten aus allen Bereichen besucht (Modul2). Vorrangig jedoch aus dem Bereich Methoden, Medien & Digitales. Aktuell befinde ich mich im Modul3 und möchte diese und somit das Zertifikat mit dem SS2020 abschließen.
Was bedeutet für Sie Didaktik?
Didaktik ist aus meiner Sicht vielseitiger und weitläufiger, als die Umschreibung „Die Wissenschaft des Lehrens“ es eigentlich preisgibt. Viele Aspekte der Psychologie, der Neurowissenschaften und nicht zuletzt der Soziologie spielen mit rein. Für mich ist es auf jeden Fall sehr hilfreich zu verstehen, wie und aus welchen Gründen sich Menschen Wissen/Erfahrungen merken, um dies für eine sinnvoll und wirkungsvolle Lehre zu nutzen.
Erinnern Sie sich an Ihre erste gehaltene Vorlesung?
Ja! Es war ein Sprung ins kalte Wasser, da mein Chef spontan krank geworden war und ich so mit einem Tag Vorbereitungszeit seine Vorlesung übernehmen sollte. Rückblickend betrachtet war das eine anstrengende aber hilfreiche Sache, da auf diesem Weg keine Zeit für Nervosität und Zweifel blieben., sondern es einfach durchzuziehen galt. Und das Feedback der Studierenden war auch ganz gut.
Welche didaktischen Methoden wenden Sie an?
Ich habe in den vergangenen Semestern viele Methoden selbst ausprobiert, um die zu mir passenden zu finden. Sehr positiv erlebt und immer öfter eingesetzt habe ich reflektierende und verknüpfende Methoden für mathematische Lösungswege. Sie helfen das bereits erlernte math. Wissen mit den physikalischen (elektrotechnischen) Anwendungen zu verknüpfen bzw. den Studierenden eine Rückkopplung zu ihrem eigenen Wissenstand zu geben, bevor dies eine nicht-bestandene Prüfung tut.
Stellen Sie uns Ihre Lieblingsmethode vor?
Da gibt mehr als eine… Weniger bekannt dürfte der „Archäologen-Kongress“ sein. Ein vollständiger Lösungsweg einer physikalisch mathematischen Aufgabe wird in kleine Teile zerlegt/geschnitten und gut durchgemischt. Die Studierenden müssen den Lösungsweg wieder rekonstruieren und benutzen dabei das ihnen bekannte math. Wissen, um sich neue physikalische Zusammenhänge zu erarbeiten.
Wie bereiten Sie Ihren Unterricht vor?
Das Semester ist zeitlich durchgeplant, wobei ich versuche für die Präsenzveranstaltungen immer etwas Puffer für Fragen und Diskussionen einzuplanen. Methodisch versuche ich den Lehrmaterialen immer so aktuell, wie möglich zu halten, was in der heutigen digitalisierten Welt gut durchdacht sein sollte. Da ich mehr Grundlagenfächer vertrete, deren Inhalt sich von Semester zu Semester sich nicht stark verändert, versuche ich stets aktuelle Anwendungsbeispiele zu integrieren.
Welche Medien setzen Sie in Ihrem Unterricht ein?
Die Organisation läuft über OPAL, wo auch zunehmend Selbsttest (Onyx) von mir angeboten werden. In Präsenzveranstaltungen nutze ich Tafel, Beamer und Overhead-Projektor. 1x bis 2x pro Semester mache ich auch mit den Studierenden ein Live-Quiz, um ihnen auf eine recht defensive/passive Art mögliche Wissenslücken aufzuzeigen und sie zu motivieren diese zu schließen.
Wie gehen Sie mit Störungen z.B. durch Smartphonenutzung in Ihren Vorlesungen um?
Das ist eine heiß diskutierte Frage unter allen Lehrenden und ich glaube den goldenen Weg gibt es hier nicht. Sofern der Störer nur sich selbst mit seinem Smartphone ablenkt, kann ich das ganz gut tolerieren. Wobei ich mich immer frage, aus welchem Antrieb heraus sich Studierende freiwillig in eine Vorlesung setzten und dann fast nur am Smartphone hängen und von den Inhalten wahrscheinlich kaum etwas mitbekommen…? Sofern die Störung dann auch andere Teilnehmer betrifft, spreche ich das Problem an und versuche dem Verursacher die Situation der anderen Sicht heraus zu reflektieren.
Wie aktivieren Sie Ihre Studierenden?
Ein regelmäßiger Methodenwechsel während der Präsenzveranstaltung sorgt etwas für Abwechslung und somit für neue Aufmerksamkeit. Gerne versuche ich auch eine kleine Diskussion über gezielte Fragen anzuregen, wobei man damit nie alle Studierenden erreicht.
In der Theoretischen Elektrotechnik möchte ich in Zukunft kleine vielleicht auch etwas verblüffende Experimente einbauen, deren Prinzip anschließend diskutiert werden soll.
Gab es ein schönstes/schlimmstes Lehrerlebnis?
So richtig schlimme Erlebnisse sind bis jetzt zum Glück ausgeblieben. Sehr schön sind natürlich die Momente, wenn eine geplante Lehrveranstaltung gut gelaufen ist und Studierende noch freiwillig positives Feedback geben.
Könnten Sie sich vorstellen, mehr E- oder Blended-Learning Aspekte in Ihre Lehre einzubauen?
Ja. Aktuell erstelle ich einen Fragenkatalog mit Onyx für meine OPAL-Kurse, die zu kleinen Selbsttest für Studierende kombiniert werden können. Weiterhin plane ich in Zukunft auch das ein oder andere Praktikum mit einer Simulation als digitales online Praktikum umzusetzen.
Möchten Sie sich didaktisch gerne weiter bilden?
Sehr gerne, wobei diese Workshops besser in der vorlesungsfeien Zeit sattfinden sollten, da sie sonst immer mit der eigenen Lehre kollidieren.
Wie lange lehren Sie?
Seit 1995 als Professor an der HTW, hatte vorher schon eine Lehrauftrag an der FH Aachen.
Haben Sie eine didaktische Ausbildung oder Weiterbildung?
Nein.
Was bedeutet für Sie Didaktik?
Eine positive Atmosphäre zu fördern und dem Lernziel eine Sinn geben.
Erinnern Sie sich an Ihre erste gehaltene Vorlesung?
Ja, Oktober 1995 in Studiengang Agrarwirtschaft zur Volkswirtschaftslehre
Welche didaktischen Methoden wenden Sie an?
Bei mir sind es meistens reine Vorlesungen mit hoher Teilnehmerzahl. Einen dialogischen Vortragsstil, Fragen, unterschiedliches Sprechtempo, unterschiedliche Lautstärke, Vorlesungsaufzeichnung.
Stellen Sie uns Ihre Lieblingsmethode vor?
Das Experiment, leider nur in Spieltheorie
Wie bereiten Sie Ihren Unterricht vor?
Ich gehe vorher die Veranstaltung in Gedanken durch, dabei fällt auf, an welcher Stelle Aktualisierungen, andere Erklärmuster, Übungen und ähnliches nötig sind.
Welche Medien setzen Sie in Ihrem Unterricht ein?
Visualisierer, Tageslichtprojektor, Tafel, Zeitungsartikel, nur in Ausnahmefälle PowerPoint
Wie gehen Sie mit Störungen z.B. durch Smartphonenutzung in Ihren Vorlesungen um?
Störungen entstehen eher durch Lautstärke, das spreche ich direkt an wenn es störend wird.
Wie aktivieren Sie Ihre Studierenden?
Indirekt, durch Begeisterung meinerseits für das Fach.
Gab es ein schönstes/schlimmstes Lehrerlebnis?
In einer Vorlesung ist mal ein Student ohnmächtig zusammengebrochen…..
Könnten Sie sich vorstellen, mehr E- oder Blended-Learning Aspekte in Ihre Lehre einzubauen?
Ja, E-Learning auf jeden Fall
Möchten Sie sich didaktisch gerne weiter bilden?
Ja, denn wer aufhört besser werde zu wollen, hat aufgehört gut zu sein.
Wie lange lehren Sie?
Ich lehre schon seit 2006, also seit 13 Jahren.
Haben Sie eine didaktische Ausbildung oder Weiterbildung?
Ja, ich habe einen zweisemestrige Ingenieurpädagogikkurs im Rahmen meines Studiums absolviert. In den letzten Jahren habe ich vereinzelt an ausgewählten Weiterbildungsveranstaltungen teilgenommen.
Was bedeutet für Sie Didaktik?
Für mich bedeutet Didaktik die Planung und Durchführung von Lehrveranstaltungen, sodass meine/die Lehrziele möglichst umfänglich erreicht werden. Außerdem lasse ich mich von Situationen und dem Auditorium inspirieren, auf welche Lehrmethoden ich zurückgreife.
Ebenfalls gehört für mich dazu, dass man eine abwechslungsreiche Lernveranstaltung präsentiert und dieses stetig durch neue Impulse (fachliche und didaktische) weiterentwickelt.
Erinnern Sie sich an Ihre erste gehaltene Vorlesung?
Nein.
Welche didaktischen Methoden wenden Sie an?
Ich nutzte Präsentationen, dialogisches Lernen, Brainstorming, Erkunden (Exkursion), Projektarbeit, Referate, Cognitive Apprententiceship und in ausgewählten Lernveranstaltungen auch Blended-E-Learning.
Stellen Sie uns Ihre Lieblingsmethode vor.
Bei mir ist das ein Mix. Grundsätzlich arbeite ich am liebsten mit den Studierenden in einem seminaristischen Rahmen. Zuerst analysieren wir in der Übungsgruppe zusammen ein dem Ausbildungsstand der Studierenden angemessenes, bauingenieurtechnisches Problem. Danach erarbeiten die Studierenden in kleinen Arbeitsgruppen weitgehend eigenständig ein Lösungskonzept. Anschließend wird der gesamten Übungsgruppe eine oder mehrere professionelle Lösungsmöglichkeiten vorgestellt. Auf theoretische Grundlagen wird Bezug benommen/verwiesen. Darauf aufbauend bearbeiten die Studierenden – wahlweise in den Arbeitsgruppen – die konkrete Lösung. Abschließend wird die Lösung vorgestellt und auch teilweise diskutiert.
Wie bereiten Sie sich auf den Unterricht vor?
Ich gehe noch einmal meine Unterlagen durch und überarbeite sie gegeben falls. Ich aktualisiere verschiedene Inhalte (Berechnungsbeispiele, Normenbezüge, neuere Fach-/ wiss. Veröffentlichungen etc.) und versuche, einen ganz aktuellen Bezug durch das Einfügen von aktuellen Bauprojekten, Schadensfällen etc. herzustellen, um das Lehrthema möglichst einprägsam zu veranschaulichen.
Welche Medien setzen Sie in Ihrem Unterricht ein?
Ich verwende größten Teils digitale Präsentationen mit PowerPoint, gelegentlich auch mit eingebundenen Videos. Außerdem gestalte ich Tafelbilder - hin und wieder arbeite ich mit Anschauungsmodellen.
Wie gehen Sie mit Störungen z.B. durch Smartphone Nutzung in Ihren Vorlesungen um?
Ich versuche Störungen über ein mehrstufiges Modell zu regulieren. Z.B. bei Smartphoneablenkungen in Lehrveranstaltungen toleriere ich generell ca. 30…60s geistige Abwesenheit. Dann adressiere ich i.d.R. eine kleine Ermahnung - oft begleitet von einer witzigen Attitüde. Sollte das gleiche Verhalten weiterhin/erneut vorkommen, drohe ich die Aufforderung zum Verlassen der Lehrveranstaltung an - verbunden mit dem Hinweis, dass die wertvolle Ressource Zeit nicht verschwendet werden sollte.
Wie aktivieren Sie Ihre Studierenden?
Ich spreche die Studierenden direkt an und baue regelmäßig Wiederholungsblöcke ein. Außerdem stelle ich immer wieder Bezug zur Praxis her durch die Diskussion von Bauprojekten sowie Begebenheiten aus der eigenen beruflichen Praxis bzw. der von Kollegen.
Hin und wieder rege ich auch mit Gedankenspielen „Stellen Sie sich vor, sie müssten auf der Baustelle… / sie müssten Kommilitonen, die letzte Woche fehlten … erklären“ die Studierenden zum Mitdenken an.
Gab es ein schönstes/schlimmstes Lehrerlebnis?
Ich hatte viele schöne Erlebnisse. Eines von vielen war, als zwei Studentinnen mich in einem Gespräch nach der Übung zaghaft daraufhin wiesen, dass sie meiner Brückenbauvorlesung aufgrund einer Flut nicht ausreichend erläuterter Fachbegriffe den Anschluss verloren hatten. Daraufhin legte ich (und lege auch immer noch) Wert auf subtil eingebundene, derartige Erläuterungen.
Die erste solche Vorlesungen verließen die Studierenden mit einem dankbaren Lächeln in meine Richtung. Nach der nächsten Vorlesung haben sich die beiden Studentinnen persönlich für die neue Vorlesungsqualität bedankt und saßen von da an immer in den ersten Reihen des Vorlesungssaals.
Mein schlimmstes Erlebnis war eine Vorlesung im 3. Semester im Fach Mauerwerksbau mit ca. 80-90 Studierenden im Hörsaal. Es gab, wie auch in den Wochen davor, viele Privatgespräche, die zu einer ungehemmten Lautstärke führten. Ermahnungen von meiner Seite zeigten keine Wirkung und auch eine Krisensitzung unter den Hochschullehrern zuvor hatte keine Lösungsansätze gebracht.
Meine Verärgerung führte letztendlich zu einem teilweisen Verlust der Selbstbeherrschung, so dass ich am Ende wutentbrannt den Jahrgang angeschrien habe. Die letzten 20 min herrschte Totenstille im Raum. Mir war die Unbeherrschtheit sehr peinlich.
Könnten Sie sich vorstellen, mehr E- oder Blended-Learning Aspekte in Ihre Lehre einzubauen?
Ja.
Möchten Sie sich didaktisch gerne weiterbilden?
Ja, insbesondere im Bereich der Aktivierung der Studierenden. Mir ist dabei der konkrete Bezug zur Spezifik der Lehre für die (Bau-)Ingenieurausbildung sehr wichtig.
Wie lange lehren Sie?
2003 habe ich als studentischer Tutor angefangen. Ab 2007 habe ich dann als wissenschaftlicher Mitarbeiter Übungen und Vorlesungen gehalten. An der HTW bin ich seit März 2019.
Haben Sie eine didaktische Ausbildung oder Weiterbildung?
Zu Beginn meines Studiums habe ich an einer Tutorenausbildung teilgenommen. Im Laufe meines Studiums und auch als wissenschaftlicher Mitarbeiter habe ich dann zahlreiche Weiterbildungen gemacht, z.B. auch Kurse zur Rhetorik und Zeitmanagement. Schließlich habe ich das hochschuldidaktische Zertifikat abgelegt. Seit dem besuche ich auch weiterhin regelmäßig Weiterbildungen.
Was bedeutet für Sie Didaktik?
Didaktik ist für mich erstmal ein sehr abstrakter Begriff, mehr ein Konzept einer Vorstellung (lacht). In der Praxis bedeutet es für mich vor allem, mich in den Lernenden hereinversetzen und mir so vorzustellen, wie er sich Stück für Stück Wissen konstruieren kann.
Erinnern Sie sich an Ihre erste gehaltene Vorlesung?
Ich war bei den ersten Tutorien immer sehr aufgeregt, was auch damit zu tun hatte, dass ich diese bei meinem eigenen Jahrgang durchführte. Ich hatte lernmäßig immer ca. 1 Woche Vorlauf und musste ihnen etwas beibringen, dass ich gerade erst selbst gelernt hatte.
Hier an der HTW war ich zwar auch ein bisschen aufgeregt beim ersten Mal, aber es lief sehr gut, auch weil ich schon durchaus viel Lernerfahrung hatte.
Welche didaktischen Methoden wenden Sie an?
Durch meine Erfahrungen setze ich relativ viele kleine Methoden spontan ein. Zum Beispiel Tuschelgruppen, Kartenabfragen oder Peer-Instruction. Als größere Methode mache ich gerade Flipped Classroom mit Lernvideos.
Stellen Sie uns Ihre Lieblingsmethode vor?
Das ist schwierig zu sagen. Wenn es um Aktivierung geht, dann mag ich die Tuschelgruppen am Liebsten, besonders in großen Gruppen.
Im Allgemeinen aber finde ich das Flipped Classroom am Besten, da es einen sehr großen, positiven Einfluss auf die Vorlesung und den Lernfluss der Studierenden hat. Außerdem wird die gemeinsame Präsenzzeit sehr aufgewertet.
Wie bereiten Sie sich auf den Unterricht vor?
Biete ich Workshops für andere Lehrende an, so plane ich sehr genau. Lehrveranstaltungen aber plane ich nur grob. Dadurch kann ich z.B. in der Vorlesung teilweise noch manche Dinge anpassen, je in Abhängigkeit von restlicher Zeit und Wissenstand der Studierenden.
Welche Medien setzen Sie in Ihrem Unterricht ein?
In Präsenzveranstaltungen nutze ich hauptsächlich den Visualizer, den Overhead-Projektor und die Tafel. Ich nutze außerdem OPAL sehr viel, für Organisation, Einteilung in Gruppen, kleine Quizze etc.. Auf OPAL liegen auch Skripte, Aufgaben und Lernvideos für die Studierenden.
Wie gehen Sie mit Störungen z.B. durch Smartphone Nutzung in Ihren Vorlesungen um?
Essen stört mich nicht, solange es nicht geruchsbelastend ist. Ich gehe immer nach dem Prinzip vor, stört es im Grunde nur den Störungsverursacher, dann greife ich nicht ein, aber wenn andere davon auch betroffen werden, dann spreche ich den Problemverursacher an.
Wie aktivieren Sie Ihre Studierenden?
Wenn ich viel frontal vortrage, unterbreche ich den Vortrag möglichst häufig mit Diskussionen oder Schätzfragen. In jedem Fall lege ich in der Mitte der Vorlesung eine kleine Pause ein, wo ich auch die Studierende auffordere, sich zu bewegen. Ich versuche auch teilweise ein paar Experimente einzubauen.
Gab es ein schönstes/schlimmstes Lehrerlebnis?
Am schönsten sind immer die kleinen Momente, wenn ich merke, dass die Studierenden etwas verstanden haben.
Könnten Sie sich vorstellen, mehr E- oder Blended-Learning Aspekte in Ihre Lehre einzubauen?
Ja, ich möchte zukünftig wieder mehr mit dem Tablet schreiben. Die Studierenden können das dann live über den Beamer mit verfolgen. Außerdem will ich zu den Videos noch ein paar kleine Quizzes machen und auch ein online Praktikum erstellen.
Vielleicht werde ich auch noch die Prüfungsvorbereitung online ausweiten.
Möchten Sie sich didaktisch gerne weiterbilden?
Definitiv.
Interviews 2019
Wie lange lehren Sie?
Ich lehre schon seit ungefähr 9 Jahren und bin seit einem Jahr an der HTW. Davor war ich in Riedlingen und ein Jahr in München, wobei beide hauptsächlich Fernstudium anbieten.
Haben Sie eine didaktische Ausbildung oder Weiterbildung?
Im eigentlichen Sinne nicht. Ich habe hier an der HTW ein paar der Kurse zu Didaktik wahrgenommen.
Aber im Großen und Ganzen habe ich mir mein Wissen selbst angeeignet.
Was bedeutet für Sie Didaktik?
Den Stoff so erklären, dass die Studenten es verstehen und sie sollten auch wenigstens ein wenig Spaß beim Lernen der Materie haben. Das ist bei manchen Themen natürlich etwas schwerer als bei Anderen.
Erinnern Sie sich an Ihre erste gehaltene Vorlesung?
Nicht wirklich.
Welche didaktischen Methoden wenden Sie an?
Ich versuche die theoretischen Inhalte immer anhand von praktischen Beispielen zu erläutern. Ich mache auch nicht im traditionellen Sinne eine frontale Vorlesung, sondern ich baue überall auch Aufgaben ein, damit sich die Studierenden am neu Gelernten versuchen können. Die werden dann während der Vorlesung dann gerechnet und hinterher verglichen.
Stellen Sie uns Ihre Lieblingsmethode vor?
Ich arbeite sehr gerne die Übungen mit ein, weil erst dann kann ich wirklich sehen, wie gut die Studierenden den Stoff verstanden haben.
Aber je nach Fachgebiet unterscheidet sich die Methode auch ein bisschen.
Wie bereiten Sie sich auf den Unterricht vor?
Bei Vorlesungen, die ich schon zuvor gehalten habe, schaue ich sie mir vorher noch einmal kurz an und arbeite die Unterlagen nach der Vorlesung noch einmal nach.
Welche Medien setzen Sie in Ihrem Unterricht ein?
Für Vorlesungen nutze ich oft Tafel, Power Point, manchmal auch Aufgabeblätter. Die Skripte stelle ich über OPAL bereit.
Wie gehen Sie mit Störungen z.B. durch Smartphone Nutzung in Ihren Vorlesungen um?
Solche Sachen stören mich an sich nicht so wirklich, da es ja eine fakultative Veranstaltung ist. Nur wenn sie anfangen andere Studierende zu stören, fordere ich sie auf, ihre Aktivitäten zu unterlassen.
Wie aktivieren Sie Ihre Studierenden?
In der Vorlesung gehe ich manchmal zu einzelnen Studierenden und frage, wie sie mitkommen.
Gab es ein schönstes/schlimmstes Lehrerlebnis?
Nichts Spezifisches. Ich freue mich natürlich, wenn ich merke, dass die Studierenden den vermittelten Stoff verstanden haben und bei den Aufgaben anwenden können.
Könnten Sie sich vorstellen, mehr E- oder Blended-Learning Aspekte in Ihre Lehre einzubauen?
Ich würde gerne bei OPAl mehr die interaktiven Bausteine nutzen, aber ich müsste erstmal den Umgang mit diesen lernen.
Möchten Sie sich didaktisch gerne weiterbilden?
Sehr gerne.
Wie lange lehren Sie?
Ich bekam 2002 den Ruf an die HTW für das Lehrgebiet Baustoffe. Außerdem hatte ich schon kurz nach meinem Studium eine Assistentenstelle an der damaligen TH Leipzig bis 1989, wo ich den Professor bei den Übungen unterstützt habe.
Haben Sie eine didaktische Ausbildung oder Weiterbildung?
Ich habe keine wirkliche didaktische Ausbildung, aber ich gehe regelmäßig zur „didaktischen Stulle“, um mich weiterzubilden, und ich habe damals in Leipzig einen hochschulpädagogischen Lehrgang besucht.
Was bedeutet für Sie Didaktik?
Didaktik ist die Summe aller Hilfsmittel und Methoden, die ich anwende, um den Studierenden das Begreifen zu erleichtern. Damit meine ich, das Hintergrundwissen, das man in den Vorlesungen mitbekommt, für sich im Kopf zusammenzufügen und dann anwenden zu können.
Unter anderem ist Didaktik natürlich auch das Wissen, wie ich vorgehe, um Studenten optimal beim Lösen von Aufgaben zu begleiten. Wann unterstütze ich, weil sie sich festgefahren haben oder wann lass ich sie sich durchbeißen.
Die Studenten sind schließlich Individuen und deshalb immer unterschiedlich vom Lernverhalten her und der Art, wie sie den Stoff am besten aufnehmen können. Und darauf versuche ich Best möglichst einzugehen. Dazu muss zunächst ich meine Studierenden in jeder neuer Matrikel kennen lernen. Und das gelingt, indem ich einen engen Kontakt zu ihnen aufbaue.
Erinnern Sie sich an Ihre erste gehaltene Vorlesung?
Ich war sehr gut vorbereitet. Das sehe ich auch als sehr wichtig an, damit eine Lehrveranstaltung gelingt. Ich schaue auch heute noch vor jeder Vorlesung noch einmal in die Unterlagen, egal wie oft ich sie schon gehalten habe.
Ich war damals trotz Vorbereitung natürlich auch nervös und hatte erhebliches Lampenfieber.
Welche didaktischen Methoden wenden Sie an?
Die Studenten machen bei mir viele Übungen und Praktika. Ebenfalls versuche ich, die Studenten in die Vorlesung aktiv mit einzubinden. Ich suche in der Vorlesung den direkten Dialog mit ihnen, indem ich z. B. Fragen stelle. Auch ermuntere ich sie, selbst Fragen zu stellen, um damit die Vorlesung zu bereichern. Weiterhin zeige ich viele Fotos aus der Baupraxis, um eben den Praxisbezug herzustellen. In den Übungen nutze ich manchmal Lernvideos.
Stellen Sie uns Ihre Lieblingsmethode vor?
In den Übungen diskutieren wir oft über Stoffzusammenhänge. Der Inhalt der Lehrveranstaltungen ist durch die Vielfalt der unterschiedlichsten Baustoffe mit ihren speziellen Eigenschaften und Anwendungsspektren geprägt. Für die Studenten versuche ich, zwischen diesen Materialen logische Zusammenhänge herzustellen, damit es sich besser für sie lernen lässt.
Wie bereiten Sie sich auf den Unterricht vor?
Ich habe eine Art Grundstock, der sich nur wenig ändert. Was ich dann aber viel aktualisiere sind z.B. Normen und auch natürlich, wenn ich noch mehr Input zum Stoff aus der Praxis bekomme.
Welche Medien setzen Sie in Ihrem Unterricht ein?
Ich halte meine Vorlesungen mit PowerPoint und Tafel. Ich veranschauliche das Gesagte auch oft mit eigenen Fotos, die ich durch meine weitere Tätigkeit in der Praxis erlange. Gegebenenfalls nutze ich auch Lernvideos, die wir dann im Anschluss diskutieren. Und wie gesagt die Praktika. Hier haben die Studierenden die Möglichkeit, die in den Vorlesungen beschriebenen Baustoffe im wahrsten Sinn des Wortes zu BE-greifen, was sehr nützlich und wichtig ist. Das ist eine Art ganzkörperliches Lernen.
Wie gehen Sie mit Störungen z.B. durch Smartphone Nutzung in Ihren Vorlesungen um?
Äußerliche Sachen, wie eine aufgesetzte Mütze oder andere solche Dinge stören mich heute nicht mehr so wirklich. Zum Anfang des Semesters rede ich mit den Studenten mit Hilfe einer „Regelfolie“ über die schöpferische Lernatmosphäre, die ich in meinen Vorlesungen erreichen will. Da gehe ich z.B. auf Dinge wie Zuspätkommen ein oder Essen während der Vorlesung. Generell drücke ich eindeutig aus, dass das Essen in meinen Vorlesungen nicht erwünscht ist. Nutzung von Smartphone und Laptop ist auch nur stoffbezogen erlaubt. Im Endeffekt habe ich deshalb bisher keine wirklichen Probleme mit Störungen gehabt.
Wie aktivieren Sie Ihre Studierenden?
Ich stelle Aufgaben, die die Studenten am besten allein lösen, aber sie können sich natürlich auch gegenseitig helfen.
Gab es ein schönstes/schlimmstes Lehrerlebnis?
Wenn ich Vorlesungen mache, halte ich sie ja am Ende nicht für mich, sondern für die Studenten. Für mich ist es dann ein großartiges Gefühl, wenn es mir gelingt, die Studenten mit meinem vorgetragenen Stoff zu fesseln und ihre ungeteilte Aufmerksamkeit zu haben. Das passiert meistens, wenn ich Bezüge zur Praxis herstelle, eigene Berufserfahrungen schildere oder Beispiele aus der Geschichte der Baustoffe und Bautechnologie bringe
Ganz schlimm finde ich immer, wenn die Technik im Hörsaal nicht funktioniert. Dann muss ich die Vorlesung an der Tafel machen und das dauert dann alles immer ein wenig länger und ist einfach umständlicher.
Könnten Sie sich vorstellen, mehr E- oder Blended-Learning Aspekte in Ihre Lehre einzubauen?
Na ja. Ich nutze ja bereits Opal zur Bereitstellung des Lernmaterials, aber ich bin mit meinen bisherigen Methoden an sich zufrieden. Meine Meinung ist, dass der persönliche Kontakt zwischen Lehrenden und Studierenden deutlich wichtiger ist als die Anwendung digitaler Lehrmethoden.
Möchten Sie sich didaktisch gerne weiterbilden?
Ja, ich würde schon gern manches der neueren Werkzeuge nutzen lernen.
Wie lange lehren Sie?
Ich bin seit 2005 an der HTW und habe mit dem Lehren 2001 angefangen.
Haben Sie eine didaktische Ausbildung oder Weiterbildung?
Ja, ich besitze eine didaktische Ausbildung, da ich auf Lehramt studiert habe.
Ich hatte aber auch einen großartigen Doktorvater.
Was bedeutet für Sie Didaktik?
Didaktik ist die Lehre, wie man den Stoff vermittelt und unter anderem auch, mit welchen Methoden ich die Studierenden zum Lernziel bringe.
Erinnern Sie sich an Ihre erste gehaltene Vorlesung?
Bei den ersten Vorlesungen war ich teilweise noch sehr auf den fachlichen Teil konzentriert und habe noch nicht so sehr darauf geachtet, ob die Studenten alles verstanden haben. Das hat sich dann aber natürlich nach den ersten paar Vorlesungen geändert.
Welche didaktischen Methoden wenden Sie an?
Frontalunterricht, PowerPoint, One-Minute-Paper, Flip-Classroom um einige zu nennen.
Stellen Sie uns Ihre Lieblingsmethode vor?
Ich mache momentan sehr gerne auch Projektbasiertes lehren, weil ich so auf verschieden Wissensniveaus eingehen kann.
Wie bereiten Sie sich auf den Unterricht vor?
Ich habe eine sehr intensive inhaltliche Vorbereitung, da in meinem Fach sich jedes Jahr meist irgendetwas ändert. Ich überlege mir dann auch didaktische Methoden, wie ich den Lernstoff dann am besten vermitteln kann.
Welche Medien setzen Sie in Ihrem Unterricht ein?
Ich nutze Poster und Karteikarten seht gerne. Ich nehme auch 801.
Wie gehen Sie mit Störungen z.B. durch Smartphone Nutzung in Ihren Vorlesungen um?
Ich versuche mich durch Essen und verspätetes in den Saal kommen direkt nicht während der Vorlesung beeinflussen zu lassen, vermittle aber auch auf die ein oder andere Weise, das ich das Verhalten nicht gut finde und es unterlassen werden sollte.
Sollte etwas zu störend sein, spreche ich die Studierenden aber auch an.
Wie aktivieren Sie Ihre Studierenden?
Ich habe sehr gute Erfahrungen mit Think-Pair-Share gemacht. Ich möchte aber auch im nächsten Semester mehr die Studierenden direkt fragen.
Gab es ein schönstes/schlimmstes Lehrerlebnis?
Am schönsten ist, wenn am Anfang des Semesters die Studenten noch weit vom Lernziel entfernt sind und selbst auch nicht sehen können, wie sie es schaffen könnten. Das Großartige ist dann, wenn sie das Ziel am Ende des Semesters auch noch übertreffen, ebenfalls aufgrund von angewandten didaktischen Methoden.
Das schlimmste Erlebnis war, als ich vor 1200 Erstsemesterstudierenden eine Vorlesung halten musste. Ich habe gemerkt, dass ich nicht wirklich in meinem Element war.
Könnten Sie sich vorstellen, mehr E- oder Blended-Learning Aspekte in Ihre Lehre einzubauen?
Ja, wenn sie einen Mehrwert bieten. Aus meiner Sicht sollten E-learning Aspekte nicht per se eingesetzt werden, sie müssen immer irgendwo einen Vorteil bringen.
Möchten Sie sich didaktisch gerne weiterbilden?
Ja, ich bin immer offen und interessiert. Ich bin meistens auf der Suche nach noch besseren Lehrmethoden.
Wie lange lehren Sie?
Ich bin schon seit 2003 hier an der HTW. Zuvor habe ich aber schon, ab 1996, als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der TU unterrichtet.
Haben Sie eine didaktische Ausbildung oder Weiterbildung?
Als ich damals Assistent geworden bin, habe ich ein hochschuldidaktisches Zertifikat erworben. Ich bilde mich aber auch regelmäßig weiter, wenn es die Zeit zulässt.
Was bedeutet für Sie Didaktik?
Didaktik bedeutet für mich die Fähigkeit, jemand etwas beizubringen, ohne das man der Person eigentlich etwas beibringen möchte(*lacht*). Es ist relativ schwer, bei solch einer heterogenen Studentenschaft einen bestimmten Weg zu finden, um bei den Studierenden durchzudringen.
Erinnern Sie sich an Ihre erste gehaltene Vorlesung?
Als Assistent hatte ich damals keine Vorlesungen gehalten, sondern nur Übungen betreut, aber das hat viel Spaß gemacht.
Als ich damals dann 2003 meine erste Vorlesung an der HTW hatte, war das eine Vorlesung in der Fakultät Maschinenbau. Ich war ganz schön aufgeregt. Die Vorlesung lief aber relativ glatt ab, da sie gut vorbereitet war. Ich hatte damals dann gemerkt, dass die Studenten aufmerksam zuhören, weil sie in der Vorlesung von mir etwas lernen wollten, wodurch es mir dann relativ einfach fiel.
Welche didaktischen Methoden wenden Sie an?
Ich achte generell sehr auf Disziplin, was Pünktlichkeit angeht. Wenn Leute zu spät zur Vorlesung kommen, sollten sie entweder eine gute Erklärung haben oder sie müssen dann in einer Vorlesungspause zur Wiedergutmachung einen Witz erzählen.
Ich lasse die Studenten auch in Murmelgruppen miteinander reden, wenn ich ihnen während der Vorlesung eine Frage gestellt habe.
Gerne würde ich Klicker mit einbeziehen. Die funktionieren vom Prinzip wie ARSnova, nur das sie halt auf Hardwarebasis sind und nicht im Internet abgestimmt wird.
Ich nutze auch nach wie vor gerne Lückentexte, also dass ich ein Skript bereitstelle, die Studenten aber noch ergänzen müssen, was ich erläutere oder an die Tafel schreibe.
In den Übungen gebe ich auch jedes Mal den Studierenden die Möglichkeit, ihre Lösung an der Tafel vorzustellen, sodass ich den Studierenden die Lösung nicht vorkaue, sondern sie mitarbeiten lasse, auf diese Weise aktiviere und so den besonderen Lerneffekt generiere. Ich erwarte dabei natürlich auch, dass die Studierenden sich auf die Übung vorbereiten.
Stellen Sie uns Ihre Lieblingsmethode vor?
Ich mag das Storytelling sehr gerne, müsste mich aber noch einmal damit befassen, um es richtig implementieren zu können.
Die Klicker würde ich gerne einsetzen, wenn sie vorhanden wären.
Sonst könnte ich mich aber nicht wirklich auf eine Methode festlegen. Für mich ist es immer die Gesamtheit verschiedener Methoden, die eine gute Vorlesung ausmachen.
Wie bereiten Sie sich auf den Unterricht vor?
In den Vorlesungen fallen mir manchmal Stellen auf, wo ich merke, dass ich die noch besser machen könnte. Dann bereite ich die Vorlesung auch immer nach und verändere diese Stellen, um sie dann im nächsten Semester besser machen zu können.
Früher bin ich, vor der Vorlesung auf der Fahrt nach Dresden, alles noch einmal durchgegangen, mittlerweile merke ich aber auch, dass ich das gar nicht mehr so sehr brauche. Zum Glück, denn als Dekan habe ich dazu oft auch nicht die Zeit.
Welche Medien setzen Sie in Ihrem Unterricht ein?
Tafel, PowerPoint, Overhead. Manchmal nutze ich auch den Visualisierer. Hin und wieder mache ich auch Experimente im Hörsaal oder biete fakultative Praktika an.
Wie gehen Sie mit Störungen z.B. durch Smartphone Nutzung in Ihren Vorlesungen um?
Wie vorher gesagt versuche ich eine gewisse Disziplin zu erreichen, was Pünktlichkeit angeht.
Ich spreche viele Sachen auch oft an, wenn sie mich stören. Sollte ich jemanden mit einem Handy sehen, bitte ich diese Person die Kernaussagen der letzten 5 Minuten zusammenzufassen. Essen verbiete ich an sich generell. Manchmal ignoriere ich die Störung aber auch völlig, wenn jemand sein Smartphone wichtiger nimmt als die Vorlesung.
Wie aktivieren Sie Ihre Studierenden?
Generell versuche ich, dass die Studierenden in den Übungen sehr viel selber machen. Ich sage ihnen auch immer, dass das die beste aller Prüfungsvorbereitungen ist. In Vorlesungen setze ich für Antworten auf Fragen die Murmelmethode ein. Außerdem würde ich gerne die Klicker mit einbeziehen, wenn sie vorhanden wären.
Gab es ein schönstes/schlimmstes Lehrerlebnis?
Das Schlimmste war immer, wenn ich Leute aus der Vorlesung geschickt habe, weil sie sehr gestört haben, aber heute mache ich das nur noch selten. Da habe ich andere Methoden.
Schön ist aber natürlich, wenn ich manchmal eine E-Mail bekomme und es steht in dieser, dass meine Vorlesungen mit die Besten sind. Oder dass die Evaluationen positiv ausfallen.
Könnten Sie sich vorstellen, mehr E- oder Blended-Learning Aspekte in Ihre Lehre einzubauen?
Ich würde gerne Klicker nutzen, aber für viele andere Methoden brauche ich mehr Zeit.
Möchten Sie sich didaktisch gerne weiterbilden?
Auf jeden Fall. Ich versuche mich regelmäßig weiterzubilden, aber mir fehlt manchmal, aufgrund der hohen Belastung des Dekanats, die Zeit.
Wie lange lehren Sie?
Begonnen habe ich 1994 an Meisterschulen der Handwerkskammer Münchnen, wo ich merkte, dass es mir Spaß macht, mein Wissen an andere weiterzugeben. Nach 5 Jahren in der Erwachsenenbildung bei verschiedenen Bildungsträgern habe ich dann dieses Hobby zum Beruf gemacht. 1998 war ich zusätzlich zu meiner Tätigkeit als Rechtsanwalt an einer Berufsakademie Dozent für Recht, bis ich dann 2002 zum Hochschulehrer an der HTW berufen wurde.
Haben Sie eine didaktische Ausbildung oder Weiterbildung?
Ich habe per se keine didaktische Ausbildung, aber ich habe an vielen didaktischen Workshops und Weiterbildungsseminaren teilgenommen.
Was bedeutet für Sie Didaktik?
Für mich ist Didaktik eine Hilfestellung, wie man einer anderen Person Inhalte lehren kann, so dass diese es auch versteht.
Erinnern Sie sich an Ihre erste gehaltene Vorlesung?
Für meinen ersten Meisterkurs habe ich mich sehr viel vorbereitet, aber den Vortrag habe ich dann am Ende durch die Fragen der Teilnehmer ganz anders gemacht, ohne mich wirklich an meine Vorbereitung zu halten.
Welche didaktischen Methoden wenden Sie an?
Unter anderem flipped-classroom mit Videos und online-Skripten in der Vorbereitung. Frontalvorlesung im allgemeine halte ich nur noch wenig ab. Ich mache viele Fallstudien und lasse die dann in einzelnen Gruppen durcharbeiten.
Stellen Sie uns Ihre Lieblingsmethode vor?
Ich zeichne meine Vorlesungen immer vor, in oder nach der Vorlesung auf und stelle diese den Studierenden dann zur Verfügung. So können diese die Vorlesung auch immer gut nacharbeiten. Sollten sie an der Vorlesung nicht teilnehmen können, haben sie die Möglichkeit, diese nachzuholen.
Wie bereiten Sie sich auf den Unterricht vor?
Ich bereite jede Stunde vor. Meistens arbeite ich aktuellere Fallstudien ein. Im Moment habe ich z.B. viele Fälle zum VW-Abgasskandal und deren Auswirkungen auf die Autokäufer, die ihre Autos wieder zurückgeben wollen.
Welche Medien setzen Sie in Ihrem Unterricht ein?
Für die Wissensvermittlung nutze ich zunächst Word-Dokumente, in denen ich auch während der Vorlesung oder während des Video-Mitschnittes selber mitschreibe. Zusätzliche wichtige Medien sind YouTube mit meinem eigenen Kanal „Richterschema by Prof. Richter“. Darüber hinaus habe ich eine eigene Internetseite Richterschema.de und bin auf den Social Media Kanälen Instgram, Facebook, Pinterest etc. aktiv. Ich stelle auch auf OPAL den Studierenden viel Material und Videos zur Verfügung.
Wie gehen Sie mit Störungen z.B. durch Smartphone Nutzung in Ihren Vorlesungen um?
Mich stört, dass oft sehr wenige zu den Gruppenarbeiten und Besprechungen kommen. Aber auch die entsprechenden Videos zu den Vorlesungen werden nicht so häufig sofort in der Woche angeschaut, in der ich sie hochlade. Hier warten viele auf die Prüfungszeit. Ich finde diese Art von Lernen oft schade und überlege, wie ich das verbessern kann. Darüber bin ich auch mit den Studierenden im Dialog, da sie mir Tipps geben können, wie ich sie am besten erreiche.
Wie aktivieren Sie Ihre Studierenden?
Ich nutze verschiedene Medien, wie schon vorher erwähnt, so dass jeder Zeit- und Ortssouveränität hat: dann lernen können, wenn es Studierenden gerade am besten passt ist hier die Devise. In der Vorlesung verwende ich mal gerne Spiele wie z.B. die Vorlesungsabfragesoftware Kahoot für eine Wissensabfrage vor oder am Ende der Vorlesung. Außerdem teile ich oft auch Gruppen ein, die mir das Ergebnis dann am Ende in der Vorlesung per Mail zuschicken. Ich baue deren Ausarbeitungen dann in meine Lösung ein und lade alles wieder auf OPAL hoch.
Gab es ein schönstes/schlimmstes Lehrerlebnis?
Super ist es, weenn die Studierenden gut vorbereitet in die Vorlesung kommen und mir noch bessere Lösungen oder Urteile als meine eigenen Vorschläge zeigen.
Aber generell auch, wenn ich von den Studierenden mal Lob bekomme oder mir gesagt wird, das Ihnen meine Vorlesungen Spaß machen.
Das schlimmste Erlebnis war letztes Semester, wo ich um 7:30 für eine Vorlesung gekommen bin und keine Studierenden anwesend waren – und diese erst gegen 8.00 Uhr dann mehr oder weniger aufnahmebereit kamen.
Könnten Sie sich vorstellen, mehr E- oder Blended-Learning Aspekte in Ihre Lehre einzubauen?
Aus meiner Sicht sollte es Richtung selbstbestimmtes Lernen gehen, je nachdem wann die Studierenden sich am Fittesten fühlen oder es auch beruflich passt. Ich möchte auch gerne erreichen, das digitale Medien mehr zum begleitenden Lernen genutzt werden.
Möchten Sie sich didaktisch gerne weiterbilden?
Ja, definitiv, z.B., was technische Fähigkeiten angeht z.B. Videobearbeitung. Denn nur wenn man mal alles selbst gemacht hat, weiß man, was dahinter steckt und wo die Stärken und Schwächen von blended learning liegen!
Zudem plane ich ein Forschungsprojekt über die Vermittlung von Rechtsinhalten unter Einbeziehung von aktuellen Lernmedien – Smart Law Teaching
Wie lange lehren Sie?
Ich bin seit 2001 an der HTW. Ich hatte aber schon zuvor Übungen während meiner Promotion und Postdoc-Zeit gemacht.
Haben Sie eine didaktische Ausbildung oder Weiterbildung?
Nein, ich hatte besonders am Anfang meine Erfahrung aus wissenschaftlichen Vorträgen genutzt, aber größtenteils war es immer „learning by doing“.
Was bedeutet für Sie Didaktik?
Den Stoff so aufzuarbeiten, dass er verständlich für die Studierenden ist und dass ihnen die Beschäftigung damit Spaß macht.
Erinnern Sie sich an Ihre erste gehaltene Vorlesung?
Die erste Vorlesung von mir verlief an sich ganz gut, ich hatte aber noch nicht so ein Gefühl für Zeit und hatte leider nicht meinen ganzen Vorlesungsstoff geschafft.
Welche didaktischen Methoden wenden Sie an?
In den Vorlesungen für große Gruppen lehre ich meistens frontal. Die Studierenden haben immer ein Skript mit Lücken, die sie während der Vorlesung ausfüllen müssen.
In den Übungen versuche ich die Studierenden zu motivieren, die Aufgaben selbst zu lösen.
Stellen Sie uns Ihre Lieblingsmethode vor?
Ich zeige während der Vorlesungen sehr gern Experimente, die von unserem Vorlesungsassistenten ausgeführt werden.
Wie bereiten Sie sich auf den Unterricht vor?
Ich schaue mir vor den Vorlesungen das Skript noch einmal gründlich an.
Wenn ich die Vorlesung überarbeite, versuche ich wieder neue Elemente mit einzubauen.
Welche Medien setzen Sie in Ihrem Unterricht ein?
Ich nutze statt der Tafel ein Tablet mit vorbereiteten PowerPoint-Folien, auf denen ich dann schreibe. Manchmal zeige ich ein Video oder bringe Anschauungsobjekte mit. Die Experimente projizieren wir auch wahlweise im Schattenriss oder mit einer Kamera, damit man Details erkennen kann.
Wie gehen Sie mit Störungen z.B. durch Smartphone Nutzung in Ihren Vorlesungen um?
Wenn mich etwas besonders stört, bitte ich höflich um Aufmerksamkeit.
Wie aktivieren Sie Ihre Studierenden?
In den Vorlesungen durch kleine Probleme zum Mitdenken, in den Übungen durch Fragen oder ich bitte Studierende, ihre Lösungen an der Tafel vorzustellen. In den Übungen für den Studiengang Bauingenieurwesen führen wir kleine Experimente mit Schallpegelmessern durch.
Gab es ein schönstes/schlimmstes Lehrerlebnis?
Ich hatte mal mit einem Studenten in einer Übung wegen einer Aufgabe diskutiert. Danach habe ich mich noch einmal mit dem Problem auseinandergesetzt und herausgefunden, dass er Recht hatte, ich hatte aber keine Gelegenheit mehr, ihm das noch zu sagen.
Manchmal haben sich Studierende bei mir für die Vorlesung bedankt, das hat mich sehr gefreut.
Könnten Sie sich vorstellen, mehr E- oder Blended-Learning Aspekte in Ihre Lehre einzubauen?
Vielleicht manche Sachen, ich muss mich aber noch näher darüber informieren.
Möchten Sie sich didaktisch gerne weiterbilden?
Ja, würde ich gern machen.
Wie lange lehren Sie?
Ich lehre schon seit 8 Jahren, hatte aber zuvor Lehraufträge an der Fachhochschule Düsseldorf.
Haben Sie eine didaktische Ausbildung oder Weiterbildung?
Nein, als ich 2011 hier in Dresden anfing, ging es mir wahrscheinlich wie den meisten Professoren, dass ich keine Ahnung hatte, wie ich didaktisch vorgehen muss. Ich hatte nach dem ersten Semester immer wieder, meistens einmal pro Jahr, didaktische Weiterbildungen.
Was bedeutet für Sie Didaktik?
Gute Didaktik bedeutet, dass die Studenten wirklich anfangen intensiv mitzudenken. Man kann dann sehen, wie sie in sich gehen und anfangen über das vorgestellte Thema mehr nachzudenken.
Erinnern Sie sich an Ihre erste gehaltene Vorlesung?
An die erste Vorlesung erinnere ich mich nicht, wohl aber an folgende Begebenheit im ersten Semester:
Ich hatte mal an einem Freitag um 7:30 ein Vertiefungsseminar und auch da kam ein Student rein, der direkt von einer Party kam. Dieser hatte dann aber auch aufmerksam mitgemacht.
Welche didaktischen Methoden wenden Sie an?
Ich halte an sich relativ klassische Vorlesungen. Bei meinem Fach funktioniert es oft sehr gut, dass ich am Anfang einen Input gebe und dann in einen interaktiven Teil überleite, wo die Studenten sich auch am Thema selber ausprobieren können oder mit mir zusammen etwas entwickeln. Bei besonders großen Vorlesungen versuche ich die Gruppe aufzuteilen, dass zum Beispiel die eine Hälfte sich Argumente aus Sicht des Arbeitgebers überlegt und die andere Seite macht dies aus Sicht des Arbeitnehmers. Da kriege ich natürlich auch nicht alle Leute im Hörsaal dazu mitzumachen, aber es gibt immer ein paar Leute, die sich freiwillig melden.
Ich habe viel von Studenten über die Jahre gehört, dass sie es gut finden, wenn sie das Wissen nicht nur vorgetragen bekommen, sondern auch teilweise miteinbezogen werden. Das fällt mir natürlich aber auch wieder auf die Füße, wenn es zur Digitalisierung kommt, da ich diese interaktiven Teile, in denen die Studenten vorkommen, an sich nicht veröffentlichen darf.
In einer meiner englisch sprachigen Vertiefungen mache ich das etwas anders. Dort bekommen die Studierenden in der ersten Doppelstunde viel Input und dann in der Zweiten erarbeiten wir dann eine Fallstudie anhand festgelegter Fragen und Aufgabenstellungen. Die Gruppen lösen diese dann in kleinen Gruppen zusammen und ich kann herumgehen und diese unterstützen. Dies machen wir im ersten Teil des Semesters, im Zweiten gibt es oft dann kleine Gruppen, die zusammen ein bestimmtes Thema erarbeiten und ich unterstütze sie dann dabei. Das ist dann fast wie bei einer kleinen wissenschaftlichen Arbeit. Da kann ich auch oft mehr mit den Studierenden interagieren.
Was wir jetzt auch im International Business Master machen ist ein Vertiefungsmodul, das nennt sich „Current Issues in Human Resources Management“. Da beschäftigen wir uns unter anderem auch mit Digitalisierungsstrategien im Personalbereich. Das machen wir auch mit einem „flipped classroom“-Ansatz kombiniert mit E- Portfolios als Prüfungsform. Da gebe ich immer in der ersten Vorlesung Input, beim zweiten Teil erarbeiten die Studierenden die Portfolioaufgaben dann zu Hause, in der dritten Doppelstunde stellen sie sich die Ergebnisse im Rahmen der Vorlesung gegenseitig vor und im vierten Teil nutzen wir ein Methode namens „friendly review“. Dabei ist eine Person im Raum der „nette Beurteiler“ und muss die Lösung einer anderen Person bewerten. Der Autor muss dann die Kommentare des Bewerters noch integrieren, bevor er es dann endgültig abgibt. Dadurch hat man im Seminar zwei Rollen, die Person, die die Lösung verfasst und eine andere, die konstruktive Kritik abgeben muss. Mir macht dieses Modul gerade durch die Varietät der verschiedenen Lösungsansätze besonders viel Spaß.
Stellen Sie uns Ihre Lieblingsmethode vor?
Es gibt da keine einzelne Methode, die ich besonders bevor ziehen würde. Gerade der Mix und dadurch die entstehende Abwechslung sprichen mich besonders an. Am Ende liegt es aber auch an den Studierenden, wie gut sie im gegebenen Fall sich auf ein Problem einlassen. Es hat aber natürlich immer auch den Vorteil, dass bei Wahlpflichtmodulen meistens nur die Studierenden zu meiner Vorlesung hinkommen, die sich auch wirklich für dein Thema interessieren.
Wie bereiten Sie sich auf den Unterricht vor?
Gerade diese Semester hatte ich drei neue Module, wo ich viel Zeit für die Vorbereitung aufwenden muss. Bei späteren Durchläufen muss ich meistens nur noch optimieren, um auch auf Wünsche und Vorschläge der Studierenden einzugehen.
Welche Medien setzen Sie in Ihrem Unterricht ein?
Ich nutze Murmelgruppen, den flipped-classroom-Ansatz, padlat als Methodik für E-Portfolios, Kleingruppen, Powerpoint. Ich nutze aber auch gerne die Tafel, da sie sich gut eignet, um Ergebnisse festzuhalten. Ich bin aber nicht auf ein Medium wirklich festgelegt. Mir kommt es am Ende darauf an, dass die Studenten eine gute Strukturierung haben und sie auch gut mitkommen.
Was ich jetzt auch seit kurzem mache ist ein sogenanntes „Infosheet“, welches die Studierenden zu Beginn des Semesters erhalten und welches alle Lehrtermine, Themen, Termine etc. enthält. Dafür habe ich viel positives Feedback bekommen.
Wie gehen Sie mit Störungen z.B. durch Smartphone Nutzung in Ihren Vorlesungen um?
Da wird man nach einer gewissen Zeit toleranter. Geistige Abwesenheit ignoriere ich weitestgehend, so lange dadurch keine Lärmbelästigung wie Gespräche für andere Studierenden entstehen.
Was Handys angeht, greife ich an sich nie ein, da aus meiner Sicht Studierende erwachsene Menschen sind und ich nicht anfangen möchte diese zu erziehen. Sollte sie natürlich anfangen aktiv zu stören, spreche ich sie an. Oft frage ich dann diese Studenten, was ihre Meinung zum aktuellen Thema ist.
Wie aktivieren Sie Ihre Studierenden?
Zum einen bringe ich oft viele konkrete Praxisbeispiele, auch aus eigener Erfahrung.
Zum anderen aber auch aktualisierte Bezüge, wo ich zum Beispiel frage, ob die Studierenden etwas über den zuletzt abgeschlossenen Tarifvertrag gelesen haben. Dadurch sehen die Studenten immer, warum sie eigentlich das jetzige Modul gerade lernen.
Gab es ein schönstes/schlimmstes Lehrerlebnis?
Ich freue mich immer, wenn auch bei den Evaluationen ein Feedback von einem Studenten dabei ist, welcher mit meiner Vorlesung zufrieden war.
Besonders schön ist auch, wenn man dann von Praxispartnern hört, dass die HTW-Studenten, die bei uns ihr „Handwerkszeug“ gelernt haben, sich auch in der Praxis bewähren.
Könnten Sie sich vorstellen, mehr E- oder Blended-Learning Aspekte in Ihre Lehre einzubauen?
Mache ich schon sehr viel.
Möchten Sie sich didaktisch gerne weiterbilden?
Ja, sehe ich als sehr wichtig an. Aus der Personaler-Sicht muss die didaktische Weiterbildung für Professoren ein wesentlicher Bestandteil eines strategischen Personalentwicklungskonzeptes sein.
Wie lange lehren Sie?
Während des Studiums habe ich schon Nachhilfe in Mathematik und Physik gegeben, also seit ungefähr 2003. Später habe ich dann an der TU als wissenschaftlicher Mitarbeiter gearbeitet und bin seit 2014 Lehrkraft für besondere Aufgaben an der HTW Dresden.
Haben Sie eine didaktische Ausbildung oder Weiterbildung?
Einen großen Teil meiner didaktischen Ausbildung habe ich während des Lehramtsstudiums (Mathematik und Physik) an der TU Dresden erhalten.
Was bedeutet für Sie Didaktik?
Die Didaktik habe ich bisher als einen Werkzeugkasten angesehen, mit dessen Hilfe es mir gelingen sollte, meinen Studierenden effektiver, auch komplizierte Sachverhalte, beizubringen.
Erinnern Sie sich an Ihre erste gehaltene Vorlesung?
Ich hatte die Möglichkeit, über einen Zeitraum von zwei Semestern, eine Mathematik-Vorlesung zu vertreten. Vor dem ersten Vorlesungstermin war ich schon etwas nervös, da ich sie vor einer größeren und neuen Lerngruppe gehalten habe. Außerdem ist die Rolle des Vorlesenden doch noch eine andere, als die des Übungsleiters.
Welche didaktischen Methoden wenden Sie an?
Ich möchte meine Studierenden so viel wie möglich in das anstehende Thema mit einbeziehen. Obwohl die Mathematik viele abstrakte Methoden/Konzepte benutzt, versuche ich diese anschaulich darzustellen, ohne dabei auf mathematische Genauigkeit zu verzichten.
Stellen Sie uns Ihre Lieblingsmethode vor?
Gerade in den Übungen gehe ich wohl eher klassisch vor: Ich wähle einige geeignete Aufgaben aus und bearbeite diese zusammen mit den Studierenden. Später bearbeiten die Studierenden selbst Aufgaben, wobei ich in dieser Phase immer für Fragen bereitstehe.
Hin und wieder nutze ich auch die Methode der Gruppenarbeit. Jede Gruppe erhält eine Aufgabe (oder Teilaufgabe). Die Ergebnisse jeder einzelnen Gruppe werden dann z.B. auf einer Folie am Overhead-Projektor präsentiert.
Wie bereiten Sie sich auf den Unterricht vor?
Ein großer Teil meiner Lehrtätigkeit besteht darin, zusammen mit den Studierenden, die mathematischen Methoden und Konzepte zu üben, welche sie in der Vorlesung erlernt haben. Meine Vorbereitung besteht zum einen darin, geeignete Übungsaufgaben auszuwählen. Zum anderen versuche ich den Ablauf der Übung so zu gestalten, dass die Studierenden am Ende sagen können, dass ein anfangs schwierig erscheinender Sachverhalt eigentlich doch nicht so schwierig ist. Des Weiteren versuche ich in meinen Übungen stets das vernetzte Denken zu fördern.
Welche Medien setzen Sie in Ihrem Unterricht ein?
Ich nutze größten Teils die Tafel, da ich dort einen Gedankengang am besten entwickeln kann. Den Overhead-Projektor nutze ich auch, z.B. wenn es darum geht, komplexere Sachverhalte grafisch zu veranschaulichen.
Wie gehen Sie mit Störungen z.B. durch Smartphone Nutzung in Ihren Vorlesungen um?
Ein generelles Verbot von Smartphones gibt es bei mir nicht. Manchmal schlagen die Studierenden auch ihre Übungsaufgaben auf ihrem Handy nach. Wenn es mich wirklich stört, beziehe ich diejenigen Studenten intensiver zur aktuellen Aufgabenstellung mit ein.
Wie aktivieren Sie Ihre Studierenden?
Zu Beginn einer Übung wiederhole ich gemeinsam mit den Studierenden die Begriffe/Konzepte, welche für die Übung benötigt werden.
Gab es ein schönstes/schlimmstes Lehrerlebnis?
Ich freue mich immer, wenn ich sehe, dass Studenten ein Problem oder Verfahren verstehen, nachdem ich ihnen das erklärt habe.
Könnten Sie sich vorstellen, mehr E- oder Blended-Learning Aspekte in Ihre Lehre einzubauen?
In den Übungen weniger, vielleicht bei den Vorlesungen.
Möchten Sie sich didaktisch gerne weiterbilden?
Auf jeden Fall. Zwar bin ich durch mein Studium schon mit vielen didaktischen Methoden in Berührung gekommen, würde aber gerne das ein oder andere wiederauffrischen.
Wie lange lehren Sie?
Wenn man Nachhilfe nicht mit einrechnet, dann seit 2011, wenn ich mich richtig erinnere. Meine ersten Übungen im Hochschulbetrieb hatte ich 2012.
Haben Sie eine didaktische Ausbildung oder Weiterbildung?
Ich habe kein Lehramt oder ähnliches studiert, aber an didaktischen Weiterbildungen teilgenommen und zum Beispiel auch die Module 1 und 2 des sächsischen Hochschuldidaktik-Zertifikats abgeschlossen.
Was bedeutet für Sie Didaktik?
Grob gesehen ist es die Lehre vom Lehren und Lernen. Für mich bedeutet es zu überlegen, wann ich was und wie den Studierenden beibringe. Gerade in der Mathematik, in der vieles aufeinander aufbaut, ist das sehr wichtig.
Erinnern Sie sich an Ihre erste gehaltene Vorlesung?
Ja, ich war sehr nervös. Ich habe den Vorkurs in Mathematik für die Sächsische Verwaltungs- und Wirtschafts-Akademie gehalten. Das Studium dort erfolgt berufsbegleitend, vorrangig am Abend zwischen 18:00 Uhr und 21:30 Uhr. Da stand ich das erste Mal vor ca. 100 Studierenden und habe gemerkt, wie unterschiedlich Mathematiker und Nicht-Mathematiker denken. Mathematikern reicht meistens die Formel und dann rechnen sie los. Nicht-Mathematiker brauchen oft erst ein motivierendes Beispiel, bevor sie sich mit der Formel auseinander setzen.
Welche didaktischen Methoden wenden Sie an?
Zum Einstieg in die Übung nutze ich gerne die Erinnerungsabfrage. Aber auch Feedbackrunden oder das One Minute Paper verwende ich gerne.
Stellen Sie uns Ihre Lieblingsmethode vor?
Am Liebsten gebe ich den Studierenden in einer Übung eine Folie, auf die sie die Lösung zu einer Übungsaufgabe schreiben sollen. Sie dürfen dabei mit der Nachbarin bzw. dem Nachbarn zusammenarbeiten und auch Fehler in die Lösung einbauen. Die verschiedenen Lösungen lege ich dann auf den Overheadprojektor und wir besprechen sie im Plenum. Der Vorteil ist, dass die Studierenden die Lösungswege miteinander vergleichen können und dass ich daran auch Bewertungskriterien der Klausur transparent machen kann. Nach der Übung können die Folien abfotografiert werden oder ich stelle sie im OPAL allen zur Verfügung.
Wie bereiten Sie sich auf den Unterricht vor?
Alle Übungsaufgaben, die Gegenstand der Übung sind löse ich erst einmal selbst, auch wenn es bereits ausführliche Lösungen dazu gibt. Davor und währenddessen mache ich mir Gedanken über die Lernziele der Übung und den konkreten Übungsablauf. Das heißt, ich überlege mir, wie die Wiederholung als Einstieg in die Übung aussehen soll, was ich zur Überleitung nutzen kann, welche Aufgaben ich mit den Studierenden gemeinsam bespreche und welche sie selbst rechnen sollten.
Welche Medien setzen Sie in Ihrem Unterricht ein?
Vorrangig die Tafel und den Over-Head-Projektor. Da bin ich am flexibelsten. Falls ein Visualizer im Übungsraum vorhanden ist, nutze ich den auch.
Wie gehen Sie mit Störungen z.B. durch Smartphone Nutzung in Ihren Vorlesungen um?
Bisher gab es keine Störungen durch Handynutzung.
Wie aktivieren Sie Ihre Studierenden?
Primär, in dem ich die Studierenden aktiv anspreche.
Gab es ein schönstes/schlimmstes Lehrerlebnis?
Am schlimmsten empfand ich am Anfang meiner Lehrtätigkeit, wenn ich, vielleicht wegen des geringen Altersunterschiedes, von Studierenden auf die Probe gestellt wurde. An der Verwaltungs- und Wirtschafts-Akademie behauptete ein Student, dass man eine anspruchsvollere Aufgabe zum Thema Gleichungssysteme nie und nimmer fehlerfrei per Hand lösen könnte. Also blieb mir nichts anderes als die Aufgabe vorzurechnen. Zum Glück fehlerfrei und ab da gab es keine Einwände mehr.
Das schönste ist für mich, wenn die Studierenden erfolgreich die Klausur bestehen, ganz besonders die, denen Mathematik nicht so liegt und ich freue mich, wenn die Studierenden mir ein positives Feedback zu meiner Lehre geben und so meine Arbeit wertschätzen.
Könnten Sie sich vorstellen, mehr E- oder Blended-Learning Aspekte in Ihre Lehre einzubauen?
Als Vorbereitung oder Nachbereitung einer Lehrveranstaltung bzw. einer Übung kann ich es mir gut vorstellen.
Möchten Sie sich didaktisch gerne weiterbilden?
Ja, definitiv.
Wie lange lehren Sie?
An der HTW Dresden lehre ich seit ca. 10 Jahren. Vorher war ich schon an der Ruhr-Universität in Bochum tätig und dort auch in die Lehre eingebunden, erst als wissenschaftlicher Mitarbeiter und dann als Oberingenieur.
Haben Sie eine didaktische Ausbildung oder Weiterbildung?
An sich nicht. Ich absolviere aber gerade das HDS-Zertifikat, um auch neue Impulse zu bekommen.
Ich finde aber gut, dass es hier an der HTW jetzt das Neuberufenden-Programm gibt, um neuen Professoren unter die Arme zu greifen.
Was bedeutet für Sie Didaktik?
Lehrinhalte so zu vermitteln, dass sie bei den Studierenden „ankommen“:
1. Nachvollziehen, verstehen
2. Selber anwenden (nachmachen)
3. Auf andere Fälle/Probleme übertragen
Erinnern Sie sich an Ihre erste gehaltene Vorlesung?
Nicht wirklich. Die englischsprachigen Fächer im Master-Kurs „Computational Engineering“ in Bochum waren für mich am Anfang eine besondere Herausforderung, auf die ich mich besonders intensiv vorbereitet habe.
Welche didaktischen Methoden wenden Sie an?
Ich versuche, in die Vorlesungen eine aktivierende Pause einzubauen.
In den Übungen lasse ich die Studierenden oft selber rechnen und danach auch deren Lösungsweg erklären.
Stellen Sie uns Ihre Lieblingsmethode vor?
Am meisten reizt mich der „flipped classroom“ oder „inverted classroom“, wo man verschiedene Dinge selber aufzeichnet, um es den Studierenden zur Verfügung zu stellen. Das habe ich aber noch nicht in Angriff genommen.
Wie bereiten Sie sich auf den Unterricht vor?
Ich habe an sich einen Grundstock, den ich dann aktuell durchgehe und „auffrische“. Dies mache ich durch eventuelle Überarbeitungen oder zum Beispiel durch das Einfügen eines Videos.
Welche Medien setzen Sie in Ihrem Unterricht ein?
In der Vorlesung erstmal PowerPoint als Grundlage, kombiniert mit Tafel und manchmal Videos.
Wie gehen Sie mit Störungen z.B. durch Smartphone Nutzung in Ihren Vorlesungen um?
Das stille Beschäftigen stört mich nicht sehr, das ignoriere ich immer. Wenn es laut wird, dann unterbinde ich das.
Wie aktivieren Sie Ihre Studierenden?
In den Übungen müssen die Studierenden immer selber rechnen. In den Vorlesungen stelle ich auch Fragen.
Gab es ein schönstes/schlimmstes Lehrerlebnis?
Ich finde es schön, wenn ich merke, dass die Studierende sich in den Übungen mit dem Thema wirklich beschäftigen und auseinandersetzen.
Könnten Sie sich vorstellen, mehr E- oder Blended-Learning Aspekte in Ihre Lehre einzubauen?
Ja, um den Studierenden möglichst ein breiteres Portfolio zum selber Lernen anbieten zu können.
Möchten Sie sich didaktisch gerne weiterbilden?
Bin gerade dabei.
Wie lange lehren Sie?
Ich lehre seit 1982, aber zuerst an der TU Dresden und hier an der HTW seit 1994.
Haben Sie eine didaktische Ausbildung oder Weiterbildung?
Ja, in der DDR musste man, um Hochschullehrer zu werden, so eine Ausbildung zu machen.
Was bedeutet für Sie Didaktik?
Das man versucht, den Studenten vermitteln kann, was man als Zielstellung hat. Ebenfalls bedeutet es für mich aber auch eine Rückkopplung mit den Studenten, um zu sehen, was diese verstanden haben.
Erinnern Sie sich an Ihre erste gehaltene Vorlesung?
Meine erste Vorlesung war ich noch als Assistent tätig. Ich war natürlich sehr aufgeregt, dass etwas sehr Neues für mich war.
Welche didaktischen Methoden wenden Sie an?
Ich stelle Fragen und beobachte die Studenten. Ich fasse am Ende auch oft zusammen, um dann noch einmal zu fragen. In Übungen gebe ich Aufgaben raus und funktioniere als eine Art Mentor. Die Studierenden lösen die Probleme und ich helfe nur, wo ich gebraucht werde.
Stellen Sie uns Ihre Lieblingsmethode vor?
Verschiedenes. Das Fragen stellen wahrscheinlich.
Wie bereiten Sie sich auf den Unterricht vor?
Teilweise. In meinem Gebiet gibt es einen Grundstock, den ich immer wieder lehre und einen Teil, den wir jedes halbe Jahr abändern. Den Grundstock kann ich mittlerweile so vorstellen ohne, dass ich mich da groß vorbereiten muss.
Welche Medien setzen Sie in Ihrem Unterricht ein?
Ich nutze PowerPoint, wo dann der rote Faden stehe. An der Tafel entwickle ich dann. Selten nehme ich auch den Over-head Projektor, um Programmcode zu visualisieren. Visualisierer nur, wenn er im Raum ist.
Wie gehen Sie mit Störungen z.B. durch Smartphone Nutzung in Ihren Vorlesungen um?
Mich stört mich, wenn eine permanente Unruhe ist und bitte die Leute, die scheinbar den vorgetragenen Stoff schon kennen den Raum zu verlassen.
Viele Studierenden haben meine Folien auf ihrem Handy auf oder Prüfen, was ich ihnen erzähle. Ich finde das sehr gut.
Wie aktivieren Sie Ihre Studierenden?
Viel durch Fragen. Ich nutze auch oft rhetorische Fragen und sage dann für kure Zeit nichts, gebe dann aber selbst die Antwort. Dadurch werden die Studenten wieder aufmerksam, weil sie denken, dass ich sie gleich fragen werde.
Gab es ein schönstes/schlimmstes Lehrerlebnis?
Schön finde ich, wenn ich eine positive Rückkopplung mit den Studierenden habe.
Was mir nicht gefällt, was auch gerade viel im Moment passiert, ist das viel neue Technik wie Tablets nicht richtig mit alter Hörsaal Ausstattung wie Beamer mit VGA Anschluss funktionieren. Und wenn ich mich darauf verlasse und es dann Komplikationen gibt, ärgert mich das.
Könnten Sie sich vorstellen, mehr E- oder Blended-Learning Aspekte in Ihre Lehre einzubauen?
Prinzipiell nicht, da ich gerne den direkten Kontakt habe. E-Learning würde ich teilweise als Unterstützung nehmen, aber nicht darüber hinaus.
Möchten Sie sich didaktisch gerne weiterbilden?
Nein, da ich in ein paar Jahren aufgrund meines Alters wahrscheinlich die Hochschule verlassen werde.
Ich bin auch sehr zufrieden mit meinem Vorlesungsstil.
Wie lange lehren Sie?
Seit Oktober 2002.
Haben Sie eine didaktische Ausbildung oder Weiterbildung?
Eigentlich nicht.
Was bedeutet für Sie Didaktik?
Komplexen Stoff und Zusammenhänge so aufzubereiten und auf den Punkt zu bringen, dass nicht nur Antworten für eine Klausur, sondern die eine oder andere Erkenntnis für das Leben hängen bleibt. Das ist jedenfalls das Ziel.
Erinnern Sie sich an Ihre erste gehaltene Vorlesung?
Ja. Der Hörsaal war überfüllt und im Sundenplan stand noch mein Vorgänger. Es gab keinen Beamer, kein Powerpoint, nur Tafel und Polylux. Und keine Uhr.
Welche didaktischen Methoden wenden Sie an?
Ich finde unerlässlich, dass man als Studierender nicht nur konsumiert, sondern selbst denkt. Dazu muss man etwas aufschreiben, am besten mit dem Stift, und sprechen, also mitarbeiten und gern auch untereinander diskutieren. Ich freue mich über jeden Beitrag, da kann ich gleich sehen, was angekommen ist und gezielter ansetzen mit Erläuterungen.
Stellen Sie uns Ihre Lieblingsmethode vor?
Lustige Fälle. Und aus "falschen" Antworten noch was Richtiges machen.
Wie bereiten Sie Ihren Unterricht vor?
Vor dem Semester bastele ich lange am Skript, dann mache ich einen Zeitplan (das ganze Semester auf einem kleinen Zettel) und vor der Vorlesung schau ich kurz in die nächsten Folien. Dazwischen denke ich viel über den Stoff (und die Studierenden) nach.
Welche Medien setzen Sie in Ihrem Unterricht ein?
Beamer, PPT, OPAL, und Sprache und Logik als d i e Arbeitsmittel des Juristen
Wie gehen Sie mit Störungen z.B. durch Smartphonenutzung in Ihren Vorlesungen um?
Ein Smartphone stört ja nicht wirklich, jedenfalls nicht mich, "nur" den Nutzer, nämlich beim Lernen. Überhaupt stört mich relativ wenig, von mir aus kann auch gegessen werden. Kann ja das Verständnis unterstützen.
Wie aktivieren Sie Ihre Studierenden?
Ich versuche, Alltagsrelevantes anzusprechen. Man staunt, wozu manchmal Rückmeldungen kommen.
Gab es ein schönstes/schlimmstes Lehrerlebnis?
Einmal hat mir einer erzählt, er hätte das Studium deswegen angefangen, weil er bei mir eine Lehrveranstaltung gehört hatte (an einer anderen Einrichtung).
Außerdem habe ich ein großartiges Vorbild in meinem Doktorvater für den Umgang mit Studierenden, Kollegen, E-Mails und allem anderem. Manchmal erst auf den zweiten Blick, aber dafür nachhaltig.
Könnten Sie sich vorstellen, mehr E- oder Blended-Learning Aspekte in Ihre Lehre einzubauen?
Naja, nur weil Hausaufgaben heute moderner heißen. Ich lege mehr Wert auf den Inhalt als auf die Form. Wichtig ist doch, dass man weiß, was "studieren" heißt: sich bemühen. Man muss aktiv werden.
Möchten Sie sich didaktisch gerne weiter bilden?
Ja, immer.
Wie lange lehren Sie?
Ich lehre schon seit 1993.
Haben Sie eine didaktische Ausbildung oder Weiterbildung?
Nein, nichts Direktes, es war mehr “learning by doing“.
Was bedeutet für Sie Didaktik?
Methoden, die zugeschnitten sind auf das Klientel, das man ausbilden möchte.
Erinnern Sie sich an Ihre erste gehaltene Vorlesung?
Ich habe Vorlesungen gehalten für Wasserwesen und Wasserwirtschaftsleute an der TU Dresden und meine damalige Freundin saß mit in der Vorlesung und hat verfolgt, was die Studenten mitgeschrieben und verstanden haben, von dem, was ich erzählt habe. Und als sie nicht wusste, was eine bestimmte Sache bedeutete, fragte ein Nachbar von ihr, ob sie denn nicht auch Wasserwirtschaft war.
Welche didaktischen Methoden wenden Sie an?
Seit neusten bin ich wieder stärker fokussiert auf das Schreiben. Es gibt ja eine Studie, dass das Schreiben das Wissen stärker festigt als wenn man es nur hört oder in eine Tastatur eintippt. Daher bin ich momentan wieder stärker darauf fokussiert, was Studenten mitschreiben. Aber natürlich nehme ich auch diverse multi-media Möglichkeiten in Anspruch. Wir machen viele Übungen und Praktika. Ich finde, man kommt durch diese Methoden an die Studenten in diesem Hause besser ran, Vorlesungen sind da nicht immer mein Mittel der Wahl. Ich entwickle meist den ganzen Vorlesungsstoff an der Tafel und versuche auch mit den Studenten ins Gespräch zu kommen. Außerdem zeige ich auch Videos während meiner Vorlesung, um den Stoff zu verfestigen. Manche von diesen haben nicht unbedingt eine große Wissensdichte, sind aber humorvoll gemacht und sowas bleibt dann bei den Studenten eher hängen.
Was ich unbedingt erreichen möchte, ist projektorientierte Arbeit, also weg von dem Stundenplan getakteten Alltag. Bei diesem macht man die Mappe zu und geht in das nächste Fach. Bei projekt- oder problemorientierten Kursen, die über einen längeren Zeitraum gehen, kann man sich mehr mit einem Projekt befassen und dieses vertiefen. Dafür müssten aber viele der Kollegen zusammenarbeiten.
Wir haben jetzt schon eine Projektidee im Baubereich, die vom Wunsch des Bauherren bis zur Fertigstellung geht, wo jeder Professor je nach Fachgebiet einen Teil beiträgt. Wir wollen das u. a. mit Professor Holger Flederer umsetzten. Das Besondere soll daran sein, dass real ausgeführte Projekte zugrunde gelegt werden.
Stellen Sie uns Ihre Lieblingsmethode vor?
Das ist die projektorientierte Lehre in größeren Blöcken und mit Beteiligung mehrerer Hochschullehrer.
Wie bereiten Sie sich auf den Unterricht vor?
Am Ende einer Vorlesung, Übung etc. schreibe ich in einer Tabelle auf, wie weit ich gekommen bin und was ich beim nächsten Mal besser machen möchte. Somit kann ich dann im nächsten Jahr sehen, wo ich noch etwas ändern müsste.
Welche Medien setzen Sie in Ihrem Unterricht ein?
Diverse. Ich nutze oft die Tafel, aber auch over-head Projektor und Beamer.
Wie gehen Sie mit Störungen z.B. durch Smartphone Nutzung in Ihren Vorlesungen um?
Smartphones nehme ich zur Kenntnis, mache selten etwas dagegen.
Mich stört am meisten deutliches Dessinteresse, wenn das offen gezeigt wird. Ich hatte einmal den Vorfall, dass Studenten in meiner Vorlesung Skat gespielt haben. Nach einem Hinweis von mir haben sie dann auch aufgehört.
Wie aktivieren Sie Ihre Studierenden?
Am Meisten durch die Übungen. Da gebe ich am Anfang eine Einführung und entwickle ein Tafelbild als Lückentext, wo Zwischenergebnisse ergänzt werden müssen. Die Studierenden können sich dann im Raum frei bewegen und sich gegenseitig helfen. Ich gehe auch manchmal für ein par Minuten raus, damit sie nicht das Gefühl haben, beobachtet zu werden.
Gab es ein schönstes/schlimmstes Lehrerlebnis?
Am schönsten finde ich es, wenn die Studenten danach noch einmal klopfen kommen, um noch ein paar Fragen zu stellen.
Könnten Sie sich vorstellen, mehr E- oder Blended-Learning Aspekte in Ihre Lehre einzubauen?
Vorstellen kann ich es mir. Es kostet natürlich bei weiten mehr Zeit, so etwas vorzubereiten. Was ich einmal gesehen habe und mir sehr gut gefallen hatte, war ein Aufnahmesystem, das den Professor, Tafelbild, Powerpoint und Experiment gleichzeitig aufnahm und dann auch schon zusammengeschnitten hatte. Somit konnten sich die Studierenden das abends noch einmal anschauen.
Möchten Sie sich didaktisch gerne weiterbilden?
Ist für mich nicht wirklich möglich aus Zeitgründen.
Interviews 2018
Wie lange lehren Sie?
Ich lehre seit 3 Jahren Vollzeit an der HTW. Vorher habe ich eher sporadisch gelehrt. Ich bin beispielsweise regelmäßig für Prof. Beyer, meinem Doktorvater eingesprungen. Während meiner Promotion hatte ich keine reguläre Lehre und somit nur eine grobe Vorstellung von Lehre (lacht). Meinen Vorgänger an der HTW habe ich dann mal ein Semester lang in einem Fach vertreten. Das war die einzige regelmäßige Lehre. Da ich nebenbei voll gearbeitet habe und mir die Vorlesung erst erarbeiten musste, war das sehr anstrengend und hat mich eher abgeschreckt.
Haben Sie eine didaktische Ausbildung oder Weiterbildung?
Nein, nicht direkt. Ich war jedoch 15 Jahre am Fraunhofer Institut und in den letzten Jahren war es meine Aufgabe als Gruppenleiter, skeptischen Firmen zur Investition in unsere Forschung zu bewegen. Dazu muss man komplexe Dinge vereinfacht darstellen und versuchen, die Zuhörer zu begeistern… also genau wie in einer Vorlesung (lacht).
Was bedeutet für Sie Didaktik?
Bildung ist etwas zu lernen, von dem man gar nicht wusste, dass man es nicht wusste. Das dabei das meiste hängenbleibt – das ist Didaktik für mich.
Erinnern Sie sich an Ihre erste gehaltene Vorlesung?
Das muss Lasertechnik an der TU gewesen sein, aber ich erinnere mich nicht … (überlegt) … . An mein erstes Praktikum an der HTW erinnere ich mich allerdings noch sehr genau. Es war eine 7:30 Uhr Veranstaltung und dann hatte ich auch noch eine extrem passive Gruppe erwischt. Um 9 Uhr war ich ziemlich geschafft und dachte: „Ohje, wird das jetzt die nächsten 30 Jahre so weitergehen?“ … (lacht erneut herzlich) … Um 9:20 hatte ich das gleiche Praktikum erneut mit einer interessierten Gruppe und um 10:50 war alles wieder gut.
Welche didaktischen Methoden wenden Sie an?
… gezielt und regelmäßig eigentlich keine. Ich versuche, wie gesagt, die Studierenden dazu zu bringen, mitzudenken und Fragen zu stellen. Ich erzähle häufig kleine Geschichten zu typischen Ingenieurproblemen, für die der Vorlesungsstoff eine Lösung bieten wird. Ziel ist es, dass sich die Studierenden hier hineinversetzen können und damit selbst nach der Lösung suchen. Besonders in Übungen nutze ich diese Methode und dann lasse ich die Studierenden in kleinen Gruppen arbeiten. Wenn die Vorlesungen sehr groß sind, lasse ich z.B. mit ja/nein-Fragen per Handzeichen abstimmen.
Als ich noch ganz jung in der Lehre war, hatte ich rote Karten für die Studierenden und sie durften mir die rote Karte zeigen, wenn sie nicht mehr folgen konnten. Damals konnte ich oft schlecht einschätzen, ob sie mir inhaltlich folgen konnten. Die Idee mit den Karten habe ich aber nicht beibehalten. Ich denke, dass ich inzwischen da mehr Erfahrung habe und das inzwischen etwas besser steuern kann.
Ich finde auch, dass man aus Fehlern lernt und am liebsten aus Fehlern anderer, deshalb nehme ich gerne Geschichten aus der Praxis, z.B. auch am Ende einer Vorlesung als Zusammenfassung und lasse die Studierenden nochmal rekapitulieren, was am Praxisbeispiel schief lief und wie es mit dem vorher theoretisch vermittelten Wissen besser hätte laufen können.
Humor finde ich auch wichtig. Ich habe immer einen kleinen Spaß auf meinen Folien, und wer aufpasst, sieht es J
Stellen Sie uns Ihre Lieblingsmethode vor?
Ich mag Vorlesungen. Ich stelle gerne Fragen und finde es toll, wenn Studierende mitarbeiten und mitdenken, und nicht passiv dabei sind. Ich aktiviere die Studierende durch Stories.
Wie bereiten Sie Ihren Unterricht vor?
Ich erstelle fast alles als Powerpoint-Folien. Pro Folie versuche ich eine Erkenntnis zu präsentieren. Auf meinen Folien sind wenige Worte, eher Bilder, um die Erkenntnis zu verknüpfen. Dann überlege ich, was ich lieber schreiben lasse, damit es besser verankert wird und erstelle so einen Lückentext. Als Umdruck stelle ich den Studierenden dann diese Folien zur Verfügung.
Welche Medien setzen Sie in Ihrem Unterricht ein?
Ich nutze hauptsächlich ppt.; die Tafel benutze ich kaum für Skizzen, weil ich mit einem Stiftlaptop in die Folien reinzeichne. Wie beschrieben können die Studierenden das per Umdruck aus OPAL nachvollziehen.
In meiner Anfangszeit als Dozent hatte ich den Studierenden drei Möglichkeiten gegeben, nämlich 1. dass sie alles mitschreiben konnten, oder 2. den Lückentext ausfüllen oder 3. die kompletten Folien zur Verfügung hatten. Das war allerdings (auf Deutsch gesagt) Mist, weil die meisten dann die dritte Variante gewählt haben nur noch gelangweilt zuschauten, wie ich geschrieben habe. Ich bin jetzt mit der Lückentextvariante sehr zufrieden, da es nicht Zuviel zum Schreiben ist und damit automatisch ein Großteil der Studierenden mitschreibt und-denkt.
Wie gehen Sie mit Störungen z.B. durch Smartphonenutzung in Ihren Vorlesungen um?
Damit hatte ich noch keine Probleme. Es kommt höchstens mal vor, das es plötzlich allgemein lauter wird, und dann bin ich kurz still, und alles ist wieder leise J
Wie aktivieren Sie Ihre Studierenden?
Naja, wie gesagt, durch den Umdruck mit dem Lückentext schreiben die Studierenden handschriftlich mit und denken dadurch auch mit. Vereinzelnd schreibt mal ein Studierender auf seinem Tablet oder Laptop mit, das kommt auf das Gleiche heraus. Wenn man von Erfahrungen aus der Forschung berichtet wird es meist auch deutlich stiller, das wollen dann alle hören, da sowas ja nicht auf den Folien steht.
Gab es ein schönstes/schlimmstes Lehrerlebnis?
Mein schlimmstes Erlebnis war vielleicht das bereits genannte erste Praktikum. Mein schönstes Erlebnis, ja das war vor 1-2 Jahren eine Vorlesung beim Allgemeinen Maschinenbau: Es ging um die neusten Tricks der Metallherstellung. Ein Trick für bessere Eigenschaften ist die sogenannte Zwillingsbildung, die auch für den Memory-Effekt verantwortlich ist. Ich habe theoretisch ein wenig davon erzählt. Ein Student hatte dazu zufällig im praktischen Semester gearbeitet und kannte sich sehr gut aus. Er ist dann spontan vorgekommen, um es seinen Kommilitonen zu erklären. Er wusste aber vieles nur aus der Erfahrung, nicht dem metallphysikalischen Hintergrund. Dann haben wir beide gemeinsam die Phänomene diskutiert und konnten und quasi gegenseitig Dinge erklären, die wir jeweils nicht wussten. Das war ungeheuer spannend und didaktisch sicher perfekt, weil jeder die Schritte der Erkenntnisse mitverfolgen konnte.
Könnten Sie sich vorstellen, mehr E- oder Blended-Learning Aspekte in Ihre Lehre einzubauen?
Das kommt darauf an, was alles zu E-Learning zählt. im Praktikum setzen wir ja inzwischen sogar VR-Technik ein (wurde am Ende des Interviews vorgeführt und ich durfte virtuell Schweißen … Anm. der Redaktion). In Bezug auf die Wissensvermittlung bin ich im Moment zufrieden, wie es ist. In der Vorlesung nutze ich auch kurze Lehrvideos und Animationen, aber das ist alles auf das Präsenzstudium ausgelegt. Ich hätte Bedenken, dass in einem reinen E-Learning-Setting die eigentliche Präsenz-Lehre zu beliebig wird. Da bin ich noch zögerlich …
Möchten Sie sich didaktisch gerne weiter bilden?
Gerne, ich habe ja auch meine Schwierigkeiten, wie jeder … wenn beispielsweise etwas nicht klappt und man nervös wird, oder so… ich würde mich beispielsweise über eine Hospitation freuen.
Wie lange lehren Sie?
I've been teaching at the HTW since Winter semester of 2008. Since moving to Germany in 2000 I've also taught for several companies, language schools and the Volkshochschule.
Haben Sie eine didaktische Ausbildung oder Weiterbildung?
While studying, I was trained in the Laubach Literacy Method to teach English. This method focuses on making associations to learn vocabulary instead of memorization. But it is most effective in teaching students with little knowledge of English and so isn't much use to me at HTW.
Was bedeutet für Sie Didaktik?
Didactics is a formalized approach to teaching. My understanding is that didactics is based on a clear authority-subordinate relationship in which a teacher conveys knowledge to students.
Erinnern Sie sich an Ihre erste gehaltene Vorlesung?
Vaguely. Because I'd already taught in several other contexts, I wasn't really nervous. Culturally, however, the experience was enlightening. Students engage in much more idle chitchat during the class (sadly, not in English) than I knew from the US. And when the students knocked on their tables at the end of class, I feared I was about to undergo some arcane hazing ritual.
Welche didaktischen Methoden wenden Sie an?
As I understand the general function of didactic methods - a central authority imparts knowledge which is received, memorized and repeated by the students - I would say I don't use any with consistency. Maybe I can better explain this in the following questions.
Stellen Sie uns Ihre Lieblingsmethode vor?
I prefer a more Socratic approach when teaching at HTW. In this method the roles of teacher and student are shared by all participants, an unusual relationship at a technical university but one which helps overcome the challenges of teaching a foreign language.
You must imagine: I have at best a superficial familiarity with most of the content taught at HTW, and in any semester I might have students from as many as five different faculties. The students in turn need to learn the English they will use in their professional lives. This creates a co-dependent relationship - I need them as much as they need me - that doesn't exist in most other classes they have. Usually there is a clear didactic structure: a single "sage on the stage" lectures to a passive audience. Such a hierarchy won't work in my classes.
A foreign language course at a B2 level can only succeed when the students actively contribute to the content; it is not enough merely that they come to class and take notes. The challenge comes in acclimating the students to this more dynamic model every week. Presenting English fluency to them as a yet unachieved goal is intimidating and discouraging. Instead I reframe the goal, placing their field of study - engineering, computer science, cartography, etc. - in the center and using English as the medium with which to approach it. Most students of technical subjects are genuinely interested in their field and therefore feel comfortable discussing it. Now the students become the authority, thereby acquiring a degree of confidence which helps counteract their inhibition to speak.
Wie bereiten Sie Ihren Unterricht vor?
That depends on numerous factors: What is the lesson topic? What faculty are the students from? What is the average language competence level of the class? How many usually come to a lesson? How is the classroom technically equipped? Also, what is the group chemistry like? Is it an outgoing group or shy? Is it motivated and curious or apathetic? Is it mature or immature? Do the students get along with each other or are there antagonistic cliques? I am regularly baffled by how a lesson plan can succeed with one group and that identical plan fails miserably in another.
This all must be considered when planning. I wish I could just come in to the room, give a PowerPoint presentation and then go. But the students will only improve their English if they use it, so I must animate them to speak throughout every class regardless whether it's 7:30 in the morning or right before lunch or directly after a soul-withering lab session in electrical engineering. If they're not participating in the group exercises, role plays and discussion sessions, the period was unsuccessful, and I must rethink my lesson plan.
Welche Medien setzen Sie in Ihrem Unterricht ein?
Because language is a major element in all media I try to use as broad a variety as I can within practical limits. Certainly audio, video, text, some software programs and models find their way into the classes each semester.
Wie gehen Sie mit Störungen z.B. durch Smartphonenutzung in Ihren Vorlesungen um?
One of the advantages of teaching at a post-secondary level is that I don't - or shouldn't - have to babysit class participants. Everyone in the room is a legal adult solely responsible for his or her education. Additionally, smart phones and computers have become common tools in the classroom for taking notes, looking up words in a dictionary or researching a topic. Whether a student is typing down every single word I say or texting with the student sitting next to them about how bored they are I can't always see from where I'm standing. If, however, a student's behavior is distracting to others in the class, such as talking, then I intervene.
Wie aktivieren Sie Ihre Studierenden?
First by trying to reassure them that they can succeed. In my experience most students are reluctant to speak because they've been taught English as a collection of rules that must be followed. Although there are many ways to make yourself unintelligible or misunderstood in a language, there are also countless ways to communicate effectively. Language is neither a natural science nor a technical discipline. It is a barely logical, largely inconsistent code of communication which is as dependent on your geographic location or current mood for correct interpretation as it is on word order, pronunciation and proper tense. English in particular is a minefield of solecisms, faux pas and exceptions enough to paralyze any non-native speaker into muteness. By emphasizing what the students can do rather than what they cannot, they are more willing to practice, experiment and take chances.
Humor is also a useful tool. This comes naturally to me, but I try to employ it constructively in class by breaking up monotony, lowering stress or getting a group's attention. Laughing helps, though whether the laughing is with me or at me I'm never sure. Prepositions are everything in my business.
Selecting material which is interesting to the students is perhaps the most important and, naturally, the most difficult. Keeping up on current topics in a wide variety of fields, filtering out what can be used in a lesson and then adapting it for that purpose is a constant and time-intensive process. But students react more positively when the subject matter piques their interest, and they see that I'm interested in these subjects as well.
Gab es ein schönstes/schlimmstes Lehrerlebnis?
I had a group for two semesters which I'm still not convinced wasn't given me by the HR department to drive me to resign as a part of some job cuts plan. From the first day I had the impression the students were playing a game called "We dare you to make us talk". Each week we met. Each week I had speaking exercises and activities. Each week we sat for long periods in eerie silence, the students just looking at me with blank stares, like the final scene from Hitchcock's "The Birds". It's vital to develop a good rapport with a class from the beginning, and of course you can't succeed every time, but that group seemed especially determined not to give the course a chance.
Thankfully, every semester brings a few uplifting experiences. Perhaps a student better appreciates the value of language skills through my course. Or while researching a course project, a student develops a new interest in his or her own field of studies. Or someone decides to do an internship in an English-speaking country. Generally, any time an English course affects someone positively, it's been a good day.
Könnten Sie sich vorstellen, mehr E- oder Blended-Learning Aspekte in Ihre Lehre einzubauen?
Yes, though with reservation. Blended learning and flipped classrooms can be successful if the students are disciplined, motivated and attentive. If this is not the case, then I imagine the classroom work would be difficult to manage.
Möchten Sie sich didaktisch gerne weiter bilden?
If the training course deals with the unique challenges of teaching a foreign language then yes. I can never learn enough.
Interviews 2017
Ingo Gestring ist Professor Betriebswirtschaftslehre / Materialwirtschaft und Produktionslogistik und Dekan der Fakultät Wirtschaftswissenschaften
Wie lange lehren Sie?
Ich lehre seit 2007/2008 an der HTW. Zunächst hatte ich Lehraufträge zu Internationalisierung von KMUs und seit 2009, genauer gesagt seit der 2. Oktoberwoche 2009 halte ich Vorlesungen in meinem Gebiet.
Haben Sie eine didaktische Ausbildung oder Weiterbildung?
Ja (lacht), im Ausbildungsregiment der Bundeswehr bekam ich meine ersten Didaktischen Unterlagen. Ich lernte Lern- und Subziele zu definieren und wie diese inhaltlich darzustellen seien. Zwischenzeitlich hatte ich das dann alles wieder vergessen, aber da ich von 1998-2002 Assistent an der Universität Hannover Übungen hielt und teilweise den Professor vertrat, tauchten die didaktischen Inputs wieder in meiner Vorbereitung auf.
Was bedeutet für Sie Didaktik?
Trockenes interessant rüber zu bringen.
Erinnern Sie sich an Ihre erste gehaltene Vorlesung?
Natürlich, sie fand in einem Computer-Labor statt und da saß meine Frau als Überraschungsgast drin. Sie ging nach 10 Minuten, ob aus Langeweile oder aus Angst, dass ich nur Augen für sie hatte, wage ich nicht, zu beurteilen. Jedenfalls konnte ich mich danach auf die Studierenden konzentrieren ;)
Welche didaktischen Methoden wenden Sie an?
Ich überlege, wie ich z.B. Vorlesungsinhalte immer wieder auflockern kann. Dazu verwende ich Videos, erlebte eigene Anekdoten, aktuelle Schlagzahlen, Kurzpräsentation durch Studierende und haptische Planspiele, diese allerdings nur in einer Gruppengröße < 20.
Stellen Sie uns Ihre Lieblingsmethode vor?
Haptische Planspiele (grinst).
Wie bereiten Sie Ihren Unterricht vor?
10 Minuten vor Vorlesungsbeginn…
In den ersten Jahren habe ich alles, bzw. extrem akribisch vorbereitet. Das klappte mit der Zunahme von anderen Aufgaben an der Fakultät aber nicht immer, ich musste mir Alternativen überlegen und mich auf meine Routinen und Fachwissen verlassen.
Auf der recht langen Autofahrt zur HTW überlege ich mir in der Regel eine Frage, also ich möchte problem based learning anwenden. Dadurch erreiche ich eine große Beteiligung studierendenseits. Klar könnte ich denken: „Oh Gott, das dauert 20 Minuten für relativ wenig Output!“, aber ich sehe einfach die Beteiligung und damit dem Folgen der Studierenden zum aktuellen Stand der Wissenschaft.
Ich möchte nicht den Kardinalfehler begehen und 40 Folien in einer 90-minütigen Vorlesung runterrattern. Die Erfahrung musste ich aber erst noch machen.
Welche Medien setzen Sie in Ihrem Unterricht ein?
Nun, eine Präsentation gibt es schon, ich erstelle Tafelbilder derzeit noch mit Kreide und in Zukunft hoffentlich digital auf einem Smartboard, Studenten müssen Lösungen mit MS-Excel anfertigen oder eine Metaplanwand füllen. Ich habe die ersten Videos erstellt. In ca 30 min erläutere ich grundlegende Methoden die dann in der Übung angewandt werden.…
Wie gehen Sie mit Störungen z.B. durch Smartphonenutzung in Ihren Vorlesungen um?
Wenn mich jemand wirklich stört, dann weise ich darauf hin, ansonsten sehe ich meine Vorlesung als Dienstleistungsangebot, die genutzt werden kann oder eben auch nicht; also wenn es keine wirklich Störung ist, ist es mir egal. Meistens gibt es einen humoristischen Hinweis. Wenn der Unterricht spannend ist geht die Smartphone-Nutzung eh zurück. Das ist also ein guter Gradmesser, ob es gerade interessant ist.
Wie aktivieren Sie Ihre Studierenden?
Bei Übungsgruppen von 40 Personen gibt es häufig Fragen die ich an direkt an einzelne Studenten adressiere. Wenn schon viele Studenten eine Berufsausbildung haben versuche ich die Beobachtungen und Erfahrungen dieser Studenten mit der Theorie in Verbindung zu bringen. Allerdings sind die Studenten meistens am aufmerksamsten wenn ich aus der Praxis Beispiele bringe.
Gab es ein schönstes/schlimmstes Lehrerlebnis?
Mein schönstes Erlebnis hatte ich in einer Vertiefungsvorlesung, in der es ein kurzes Spiel mit Theorie gab. Alle Studierenden haben gelacht und waren mit Freude dabei und hinterher haben sich drei für die tolle Vorlesung bedankt. Lehre und Lernen darf ja wirklich auch Spaß machen.
Mein schlimmstes Erlebnis war vielleicht meine erste Simulation mit TopSim. Ich bat die Studierenden, sich vorzubereiten und hatte die Erwartung, dass die Studierenden sich intensiv vorbereiteten. Als es dann ans simulieren ging, lerne ich schnell, dass ich meine Erwartungen nicht richtig kommuniziert hatte…
Könnten Sie sich vorstellen, mehr E- oder Blended-Learning Aspekte in Ihre Lehre einzubauen?
Ja, Flipped Classroom ist interessant. Ich sehe dort aber das Problem, die Erarbeitung der Theorie in Eigenarbeit interessant zu gestalten. Nur Kapitel aus einem Buch lesen zu lassen funktioniert nicht, da müssen mehrere Sinne angesprochen werden. Einen reinen Online-Kurs kann ich mir nicht vorstellen. Schlagfertigkeit und Witz sind digital schwerer zu transportieren als analog. LoL (lautes online lachen) habe ich noch nicht gehört.
Möchten Sie sich didaktisch gerne weiter bilden?
Aber sicher, ich lerne jeden Tag Wesentlich sehe ich den Austausch mit Kollegen an, dort erfährt man sofort was klappt und was nicht. Ich habe schon HDS-Kurse bei uns an der HTW besucht und ich freue mich auf meine Hospitation!
Robert Ringel ist an der Fakultät Informatik/ Mathematik als wissenschaftlicher Mitarbeiter beschäftigt und betreut hauptsächlich die grundlegenden Übungsgruppen zu Betriebssystemen und Datenbanken.
Wie lange lehren Sie?
Ich glaube inzwischen sind es mehr als 30 Jahre. Mein allererster Kurs war eine Arbeitsgemeinschaft, in der ich anderen Schülern die BASIC-Programmierung beigebracht habe. Das war Ende der 80er Jahre - ich selbst war damals noch Schüler der 9. Klasse. Inzwischen habe ich Veranstaltungen zur Mitarbeiterqualifikation bei meinem früheren Arbeitgeber gehalten. Derzeit betreue ich neben den Lehrveranstaltungen hier an der Hochschule ein GTA-Angebot an einem Gymnasium zum Thema Robotic.
Haben Sie eine didaktische Ausbildung oder Weiterbildung?
Nein, nicht wirklich. Ich habe den einen oder anderen Kurs besucht, inzwischen viel zu diesem Thema gelesen und natürlich jede Menge eigene Erfahrungen und Beobachtungen gemacht.
Was bedeutet für Sie Didaktik?
Didaktik bedeutet für mich ganz pragmatisch, die geeigneten Mittel, Konzepte, Beispiele und Übungsmethoden zu finden, um den Lehrinhalt interessant und anschaulich zu vermitteln. Dabei versuche ich stets mein eigenes Vorgehen aus der Perspektive des Auditoriums zu reflektieren. Besonders wichtig ist es mir, Inhalte nicht fachlich isoliert darzustellen, sondern im Bezug zu anderen Fachgebieten.
Erinnern Sie sich an Ihre erste gehaltene Vorlesung?
Meine erste eigene Vorlesung inklusive der dazugehörigen Übung durfte ich 1997 an der TU Dresden halten. Wir haben damals für Studierende der Straßenverkehrstechnik die neue Lehrveranstaltung "Modelle und Verfahren der Straßenverkehrstechnik / Simulation" eingeführt. Das war eine sehr spannende Zeit, mit vielen neuen Erfahrungen - ich hatte gerade meinen eigenen Studienabschluss gemacht und konnte mich so sehr gut in die Rolle der Studierenden versetzen.
Welche didaktischen Methoden wenden Sie an?
Wann immer sich die Möglichkeit bietet, versuche ich den Schülern oder Studierenden die Freiheit zu geben, sich eigene Themen zur praktischen Anwendung des Lehrstoffes zu suchen. So gehen die Schüler mit eigener Motivation an die Aufgaben heran, was oft zu einer höheren Lerntiefe führt. Außerdem fördert es die Kreativität. Leider ist dies im eingespielten Lehrbetrieb an der Hochschule viel zu selten machbar.
Stellen Sie uns Ihre Lieblingsmethode vor?
Ich versuche in jeder Übungsstunde am Anfang und am Ende den Advanced Organizer einzusetzen, um den Studierenden den roten Faden des Kurses zu zeigen, ihnen eine Orientierung zu geben, wo wir stehen, wo wir heute unterwegs waren, was wir erlebt haben und wo die Reise hingeht.
Bei Übungseinheiten im PC-Raum erlebe ich immer wieder, wie Studierende hilflos mit einem Problem vor ihrem Computer sitzen und anfangen zu googeln. Ich ermuntere sie dann mit ihren Nebenleuten zu reden und sich auszutauschen. So müssen sie über das Problem reden, es darstellen oder eine gezielte Frage zu formulieren. Schon dadurch setzt der Prozess des Nachdenkens und Lernens ein - durch das Gespräch mit dem Nebenmann.
Wie bereiten Sie Ihren Unterricht vor?
Sehr viel ist nicht vorzubereiten, da viele Übungen in einem sehr eng vorgegebenen, detailliert zugeschnittenen Rahmen stattfinden. Da gibt es leider nur wenig Spielraum. Ich löse alle Aufgaben vorab selbst und versuche dann eine gute Zusammenfassung für die Studierenden vorzubereiten. Oft gebe ich Anregungen zu freiwilligen, weiterführenden Aufgaben oder Experimenten bzw. zu Anknüpfungspunkten in anderen Fachgebieten. Lernen bedeutet, sich Wissen aktiv zu erarbeiten und mit den eigenen Vorkenntnissen und Erfahrungen zu verknüpfen.
Welche Medien setzen Sie in Ihrem Unterricht ein?
Hier an der Hochschule betreue ich vorrangig praktische Übungen in Grundlagen-Lehrveranstaltungen. Diese finden stets im PC-Pool statt und die Studierenden lösen die Übungsaufgaben. Im Wesentlichen kommen also der Vorführ-PC und das Whiteboard zum Einsatz. Das ist für die zu lösenden Aufgabenstellungen völlig ausreichend.
Wie gehen Sie mit Störungen z.B. durch Smartphonenutzung in Ihren Vorlesungen um?
Diese Erfahrungen habe ich bislang nicht gemacht.
Wie aktivieren Sie Ihre Studierenden?
Meist funktioniert dies über Fragestellungen, ggf. auch in Verbindung mit einer kleinen Provokation, beispielsweise einem scheinbaren Widerspruch zum vorher gesagten.
Ein selbst entwickeltes Schaubild am Whiteboard, welches so nicht als Powerpoint vorliegt verlangt Aufmerksamkeit und will auch mitgeschrieben sein - also müssen die Studierenden aktiv werden und etwas tun. Zudem ermutige ich die Studierenden nicht nur die reine Lösung der Aufgabe (also meist das Programm oder Skript) abzuspeichern, sondern auch das Konzept und Anmerkungen zum Lösungsansatz. Handeln, Sprechen, Schreiben und Denken sind vier elementare Tätigkeiten beim aktiven Lernen.
Gab es ein schönstes/schlimmstes Lehrerlebnis?
Es gab zwei sehr schöne Erlebnisse hier an der HTW: Im letzten Jahr hat eine Studentin im Anschluss an die mündliche Prüfung den Inhalt der Vorlesung und auch den Stil der Übungen aus eigenem Antrieb nachdrücklich gelobt. Das zweite Erlebnis war im Praktikum Geschäftsprozessautomatisierung der Gänsehaut-Moment bei den Studierenden und bei mir, als es ihnen gelang, die Legosortiermaschine über eine Webschnittstelle zu starten und dort die Motoren angingen. Das war ein echtes Erfolgserlebnis.
Könnten Sie sich vorstellen, mehr E- oder Blended-Learning Aspekte in Ihre Lehre einzubauen?
Da fehlt mir ehrlich gesagt im Moment die Vorstellung zur Zweckmäßigkeit. Ob der theoretische Teil des Wissenserwerbs, der meist initial notwendig ist, durch klassisches Lesen, durch Vorlesung oder durch moderne E-Learning-Methoden erfolgt, ist aus meiner Sicht nicht entscheidend. Wichtig ist, dass danach ein Lernprozess stattfindet, indem Fähigkeiten durch eigene praktische Tätigkeit entwickelt werden.
Möchten Sie sich didaktisch gerne weiter bilden?
Mich interessiert besonders der Erfahrungsaustausch mit anderen Lehrkräften und Professoren - vor allem auch mit den älteren erfahrenen Kollegen. Ich glaube, da haben wir hier an unserer Hochschule ein großes Potential, aus dem wir, insbesondere die neuen Kollegen, schöpfen sollten.
Prof. Freitag ist seit WiSe 2015 als Professor für 'Implementierung von Benutzeroberflächen' in der Fakultät Informatik/Mathematik an der HTW tätig.
Wie lange lehren Sie?
Als Professor lehre ich seit dem Wintersemester 2015 an der HTW, also seit ca. einem Jahr. Zuvor habe ich hier an der HTW Medieninformatik studiert und an der TU Dresden promoviert. Dort hatte ich bereits ab 2010 erste Lehraufträge.
Haben Sie eine didaktische Ausbildung?
Nein, das meiste habe ich mir abgeschaut oder selbst beigebracht. Zudem lese ich viel zum Thema Didaktik, um das notwendige Wissen nachzuarbeiten. Hilfreich ist, dass ich mich aufgrund meiner Zeit als HTW-Student gut in die jetzigen Lernsituationen hineinversetzen kann. Hieraus erwächst mitunter der Anspruch, Dinge anders zu gestalten. Leider sind neue Lehrmethoden aufgrund der hohen Teilnehmerzahlen nicht immer einfach und direkt umsetzbar, sondern erfordern ein generelles Umdenken bei der Gestaltung von Unterricht.
Was bedeutet für Sie Didaktik?
Laut Definition die Aufbereitung von Wissen, um dieses im Unterricht gezielt zu vermitteln. Hierzu gehört die Wahl der richtigen Methode, um die gesteckten Lehr- und Lernziele zu erreichen. Ich frage mich immer, wie ich Wissen anwenden oder vernetzen kann, also wie lehre ich angewandt. In meinen Fächern gibt es oftmals kein klar definiertes Ziel, weil die Lösung und der Weg dorthin noch unbekannt sind. Dies kommuniziere ich frühzeitig und versuche die Studenten zu motivieren eigene Lösungswege zu entdecken und sich an den Aufgaben zu versuchen. Natürlich lasse ich die Studenten dabei nicht allein, sondern gebe ihnen Lösungstechniken und -methoden mit an die Hand. Als Ziel gebe ich mir für die Fächer vor, dass die studentischen Projekte möglichst individuell und vorzeigbar sind. In meiner Studienzeit haben mich diese Fächer, in die ich mich selbst einbringen konnte, am meisten voran gebracht. Ein Ziel war es dabei immer, die Belege so gut umzusetzen, dass ich sie präsentieren konnte. Das möchte ich auch meinen Studierenden ermöglichen: Am Ende sollen sie was haben, was sie im Studium und für den späteren Berufseinstieg wiederverwenden können.
Erinnern Sie sich an ihre erste gehaltene Vorlesung?
(...er überlegt ein wenig...) ja! Das war zur Doktorandenzeit. An den Titel erinnere ich mich nicht mehr, aber es ging um Benutzerschnittstellen, um die menschlichen und technischen Aspekte. (...Pause...) Wow, da habe ich ja einen langen Weg zurückgelegt, damals war das Fachwissensvermittlung ohne Bezüge (...) das würde ich heute nicht mehr so machen (...)
Welche didaktischen Methoden wenden Sie an?
Ganz klassisch: Frontalunterricht (er lacht). Ich versuche das zwar zu vermeiden, aber bestimmte Inhalte lassen sich besser im klassischen Stil vermitteln. Zukünftig möchte ich mich aber mehr auf Gruppenarbeit konzentrieren, um den Austausch zwischen den Studenten zu verbessern. Zudem spricht mich der problemorientierte sowie individuelle Zugang zu Wissen an, durch die sich auch eine persönliche Beziehung zu den Studierenden herstellen lässt.
Stellen Sie uns Ihre Lieblingsmethode vor?
Wenn ich z.B. 40 Studierende vor mir habe, dann versuche ich wie im Projektmanagement Aufgaben zu verteilen oder wir erstellen zusammen ein gemeinsames Tafelbild mit Klebezetteln. Eine andere Methode, die ich gern verwende, ist das Geschichtenerzählen, also Storytelling. Das so vermittelte Wissen wird so für die Studenten anschaulicher und ist besser nachzuvollziehen. Zudem sind meine Folien sehr bunt und überwiegend graphisch - da ist kaum Text, weil ich ja viel rede. Hierdurch versuche ich den persönlichen Zugang zum Thema zu schaffen. Natürlich geht auch immer wieder Wissen verloren, wenn die Studenten nicht mitschreiben. Aber das passiert so oder so - egal in welcher Form ich meine Folien vorbereiten würde. Letztlich würde ich gern mehr Wissen spielerisch vermitteln, weil sich Dinge so besser merken und in Bezug setzen lassen. Mein natürliches Interesse für kognitive Grundlagen ist mir dabei eine gute Hilfe.
Wie bereiten Sie Ihren Unterricht vor?
Ich habe viele Altlasten mitgebracht, sowohl aus meiner Studentenzeit, als auch aus der Promotionszeit. Diese Unterlagen und Folien möchte ich jetzt peu á peu ersetzen. Zudem suche ich immer wieder Herausforderungen, die mich fordern, fachlich neu zu denken. Es gibt z.B. den Runden Tisch der technischen Visualistik (RTTV) an der TU Dresden. Dort habe ich vor kurzem einen Vortrag zu einem neuen Themenfeld gehalten. Für diese 'Ausflüge' muss ich mir genau überlegen, was ich inhaltlich rüber bringen möchte und was in einem Fremdfach sehr viel schwieriger ist. Ich versuche dann eine Geschichte zu erzählen und dabei lerne ich, den Stoff selbst besser zu verstehen. Dies hilft mir dann bei der Planung von neuen Vorlesungen, um neues Wissen für die Studenten aufzubereiten. Für meine einzelnen Fächer habe ich aktuell keinen festen Plan, den ich jedes Jahr einfach übernehmen kann. Die Informatik ist ja an sich bereits sehr schnelllebig, so dass ich mich lieber neu orientiere und neue Themenfelder in den Unterricht aufnehmen möchte.
Welche Medien setzen Sie ein?
In Opal lade ich meine Folien hoch (...lacht...) und lasse die Studierenden ihre Arbeitsergebnisse abgeben. Alternativ benutze ich Cloud-Dienste und separate Kommunikations-Software, um den Austausch zwischen den Studenten und mir zu verbessern. In der didaktische Stulle habe ich Arsnova kennen gelernt, das werde ich sicherlich auch ausprobieren (...lacht...). Ansonsten nutze ich ppt-Folien, da ich kein Kreidefreund bin und die Tafel eher wenig verwende. Ein Whiteboard wäre mir generell lieber. Zukünftig würde ich gern mehr digitale Werkzeuge in der Lehre verwenden, mit denen sich Tafelbilder einfacher erstellen und teilen lassen. Leider ist die Technik aktuell jedoch noch nicht vorhanden.
Wie gehen Sie mit Störungen durch z.B. Smartphonenutzung in Ihren Vorlesungen um?
Ich mache einfach eine kurze und bewusste Pause, wenn die Studierenden nicht mehr aufmerksam sind. Wenn das nicht hilft, dann spreche ich sie direkt an oder aber ich wechsle aktiv die Methode, z.B. gehe ich dann über in Gruppenarbeit.
Wie aktivieren Sie Studierende?
Am Stundenanfang hole ich die Studierenden ab, indem ich sich mit einer Fragestellung oder provokativen Aussage konfrontiere, zu der sie Stellung beziehen müssen. Dies hilft mir einzuschätzen, was sie von letzter Woche mitgenommen haben und was ich nochmal vertiefen sollte.
Gibt es ein schönstes und ein schlimmstes Lehrerlebnis?
Immer dann, wenn ich in der Vermittlung Anstöße gebe und damit das Interesse der Studierenden wecke, ist das für mich ein sehr schönes Erlebnis. Schlimm ist es hingegen für mich, wenn ich alle verliere und die Studenten nur noch die Stunde absitzen. Dies zeigt mir, dass meine geplante Struktur so nicht funktioniert hat und der inhaltliche Faden gerissen ist.
Könnten Sie sich vorstellen, mehr E- oder Blended-Learning Aspekte in Ihre Lehre einzubauen?
Ja, Arsnova oder auch die Khan Academy könnte ich mir sehr gut vorstellen in meine Lehre einzubauen und zu nutzen. Dies wäre eine gute Voraussetzung, um den Unterricht zu 'flippen'. Also dass die Studenten mehr fachliche Dinge im Vorfeld der Vorlesung vorbereiten und wir sie dann überprüfen oder praktisch anwenden, z.B. in studentischen Projekten. Diese Vorstellung geht einher mit dem Wandel, den ich für die Hochschule der Zukunft sehe. Hier stellt sich ja die Frage, welchen Vorteil haben die Hochschulen mit der Präsenzlehre gegenüber Online-Universitäten mit ihren digitalen Kursen? Ein Trend für die HTW kann der problemorientierte Ansatz sein, bei dem der Dozent die Studenten als Mentor auf ihrem Weg begleitet. Als Professor kann man bei diesem Ansatz den Studierenden gezielt Raum geben, um sich Wissen selbstständig anzueignen und anzuwenden und sie mit ihren Aufgaben dennoch nicht allein zu lassen. Um zu prüfen, ob dies bereits in meinen Fächern funktioniert, evaluiere ich immer alle meine Veranstaltungen. Die hilft mir weiter, mich zu verbessern und die neuen Ansätze gezielt von den Studenten bewerten zu lassen. Als Werkzeug setze ich hierzu die Evaluationsplattform Survey Monkey ein.
Möchten Sie sich didaktisch gerne weiter bilden?
Ja, sicher, ich freue mich sehr auf die Hochschuldidaktische Fortbildung am 9.1.2017: Lehre und Humor. Auch liegt mir am Herzen, weitere Kontakte im Haus zu knüpfen und sich miteinander stärker auszutauschen sowie voneinander zu lernen. Die didaktische Stulle ist hierfür ein guter Anfang.
Wie lange lehren Sie?
I have been teaching full-time for 15 years and nearly 20 total.
Haben Sie eine didaktische Ausbildung oder Weiterbildung?
I earned a Ph.D. in Edcuational Psychology with a major in learning theory.
Was bedeutet für Sie Didaktik?
My first thought was both the „art and science“ of teaching. Then I looked it up and found that to be the exact definition (although in the US that term is not used, but „pedagogy“)
Erinnern Sie sich an Ihre erste gehaltene Vorlesung?
My very first lecture? Maybe not, but possibly. My very first lecture as a full-time professor? Yes, I will never forget it. I had a speech scripted.
Welche didaktischen Methoden wenden Sie an?
A wide portfolio. The common terms that likely could be applied are: problem-based, technoglogy-assisted, augmented by real life experience and intended to develop both skills and knowledge.
Stellen Sie uns Ihre Lieblingsmethode vor?
I like to use technology to display a problem, usually that I invent in the moment. I will show supporting resources (etextbook, websites, videos, etc.) that give color to the problem. Then I will generally lead a walk-thru of this simple problem. The demonstration is often recorded live and then made available to revisiting later by the students. After showing them an example of the expected deliverable / outcome, I will augment the problem and then set the students to task in developing their solution modeled off my example.
Wie bereiten Sie Ihren Unterricht vor?
After this many years, I know the content so well that all I really need is a few minutes to think about my learning objectives. If the solution is complex, I will script out a solution in advance so I can lead the students towards an „answer.“ Often, I will develop the solution in parallel so they can follow along live. I consider my style very creative, organic, and in the moment.
Welche Medien setzen Sie in Ihrem Unterricht ein?
All kinds. Websites. Articles. Videos. Games. Etextbooks. Basically, anything that can be brought up on the fly with a web browser and internet connection.
Wie gehen Sie mit Störungen z.B. durch Smartphonenutzung in Ihren Vorlesungen um?
I try to set rules. I am liberal. The main rule is „do what you like until it bothers me or someone else.“ If abuses take place, I will call a student out and demand them to stop, using peer pressure. If the disturbances are large-scale I will temporarily implement a no-teachnology policy as a punishment.
Wie aktivieren Sie Ihre Studierenden?
Through humor, stories, and personal interest in their development.
Gab es ein schönstes/schlimmstes Lehrerlebnis?
There are too many beautfiul ones to count. The worst ones are likely more memorable because they signal some sort of failure on my part. Those are generally when I say / do something is unintentionally offends someone. But I am human and make mistakes. So I always apologize. But often, once a student has lost that connection with a teacher, the degree of the teacher’s effectiveness going forward is limited.
Könnten Sie sich vorstellen, mehr E- oder Blended-Learning Aspekte in Ihre Lehre einzubauen?
I work on it regularly and consider myself to be at least in the top 20% of instructors trying ot push the envelope of technology and live instruction.
Möchten Sie sich didaktisch gerne weiter bilden?
If, as a teacher, I said „no“ then I should retire. The day I stop learning is the day I stop teaching.
Interviews 2016
Marco Hamann ist Professor für Mathematik und Geometrie an der HTW und im wissenschaftlichen Beirat des HDS.
Seit wann sind Sie in der Lehre tätig?
1999 fing ich als Gymnasiallehrer für Mathematik und Physik an zu lehren. In diesem Beruf arbeitete ich bis 2004. Ab 2003 war ich dann schon parallel Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der TU Dresden, wo ich auch promovierte und habilitierte. An der HTW habe ich seit 2012 die Lehrgebiete Mathematik und Geometrie zu vertreten.
Haben Sie eine didaktische Ausbildung?
In meinem Lehramt-Studium habe ich eine grundlegende didaktische Ausbildung erhalten. Die Fachdidaktik der Mathematik sowie die der Physik waren ebenfalls Gegenstand meines Studiums und des anschließenden Referendariats.
Was bedeutet für Sie Didaktik?
Für mich ist Didaktik die Frage nach dem WIE etwas vermittelt, gelehrt wird und gelernt werden kann. Didaktik nimmt Einfluss auf den Prozess, die Art und Weise, wie Wissen und Kompetenzen erworben werden.
Erinnern Sie sich an Ihre erste gehaltene Vorlesung?
Ich erinnere mich nur vage: Das ist etwa 13 Jahre her und es ging um das Fach Darstellende Geometrie für Geodäsie/Kartographie. Ich war damals Wissenschaftlicher Mitarbeiter und hatte gerade selbst erst diesen Gegenstand zu durchdringen. Das WIE war damals vermutlich nicht die vordergründige Frage.
Rückblickend war meine Assistentenzeit eine zweite Lehrzeit. Ich würde nun auch anders in der Schule unterrichten, inhaltlich wie auch methodisch. An der HTW finde ich es spannend, inhaltlich wie didaktisch verschiedene Zugänge auszuprobieren, um Studierenden Wege zum Erwerb von Fähigkeiten und Fertigkeiten, Wissen und Kompetenzen aufzuzeigen.
Welche didaktischen Methoden wenden Sie an?
Toll finde ich für Übungen das Prinzip des Gruppenpuzzles, das habe ich in einer Vorlesung allerdings noch nicht ausprobiert. Das Aktive Plenum wende ich in Verbindung mit dem flipped-classroom-Prinzip in meiner Vorlesung an. Das kenne ich noch aus meiner Lehrerzeit an der Schule und bin nun gemeinsam mit Ihnen, Frau Meyer-Ross, wieder darauf aufmerksam geworden.
Stellen Sie uns Ihre Lieblingsmethode vor?
Das könnte vielleicht flipped classroom werden. An der HTW gibt es zum Teil recht große Kurse mit leistungsheterogenen Gruppen. Im Grundlagenmodul Mathematik frage ich mich oft, wo ich Studierende abholen kann oder sollte. Flipped classroom scheint mir für heterogene Gruppen geeignet: Die Wissensaneignung ist vorgelagert, kann faktisch personalisiert erfolgen. Die Diskussion und Ergebnissicherung kann anschließend in der Präsenzzeit gemeinsam durchgeführt werden.
Ich lasse Studierende gern den Stoff mit einem möglichst hohen Maß an Eigenverantwortung erarbeiten.
Wie bereiten Sie Ihren Unterricht vor?
In den Modulbeschreibungen sind die Inhalte gelistet und vor dem Semester setzte ich einen Stoffverteilungsplan auf. Für den einzelnen Gegenstand wähle ich in der Regel eine geeignete Methode aus; außerdem suche ich immer nach ansprechenden und aktuellen Beispielen.
Am Anfang einer Vorlesung stelle ich gern eine initiale Frage und warte, was an Feedback kommt, um dort anzusetzen. Für Studierende scheint es z. B. schwer zu sein, Beweise zu führen oder abstrakte Formeln zu durchdringen. Neuerdings versuche mich gelegentlich an Visualisierungen – „Beweise ohne Worte“ – um die Allgemeingültigkeit einer Aussage zu unterstreichen.
Welche Medien setzen Sie in Ihrem Unterricht ein?
Mein Hauptmedium ist die Tafel. Die Geschwindigkeit, mit der ich handschriftlich an ihr etwas entwickeln kann, empfinde ich als optimal für die Studierenden, die dabei mitschreiben und, viel wichtiger, mitdenken können. Ich zeige pro Vorlesung höchstens 3-4 Beamer-Folien, z. Bsp., wenn ich einen langen Satz erläutere und dies als „Verdauungspause“ nutze, damit die Studierenden in ihrem Schreib-Denk-Rhythmus unterbrochen werden und sich mal eine Folie anschauen können.
Mathematische Software kommt bei mir auch zum Einsatz. Ich empfinde dies besonders für Ingenieure wichtig, damit sie lernen, diese angemessenen und sicher zu verwenden.
Ich bin in der Vorlesung selten im Internet, zeige gelegentlich mal einen Videoausschnitt. Opal benutzte ich natürlich auch zum Bereitstellen von Materialien. Zusammen mit einem Kollegen erstellen wir interaktive Beispiele in elektronischer Form für das Selbststudium der Studierenden.
Wie aktivieren Sie Ihre Studierenden?
Ich versuche Abwechslung in die Vorlesung zu bringen. Außerdem brenne ich für mein Fach und versuche diese Begeisterung auf meine Studierenden zu übertragen.
Gab es ein schönstes/schlimmstes Lehrerlebnis?
Schöne Erinnerungen habe ich an Repetitorien. Hier kläre ich offen gebliebene Fragen in einer Art Fragestunde direkt mit den anwesenden Studierenden. Da es kleine Gruppen sind, bin ich nah an den konkreten Fragen und Problemen der Studierenden und es kommt nicht selten zu Aha-Erlebnissen, wenn diese ein Thema durchdrungen haben.
Könnten Sie sich vorstellen, mehr E- oder Blended-Learning Aspekte in Ihre Lehre einzubauen?
Ich nutze flipped classroom dieses Semester zum ersten Mal und kann mir vorstellen, mehr blended learning einzusetzen. Ich frage mich in diesem Zusammenhang, wie gewinnbringend sich eine mögliche, bzw. neue Lehrform für Studierende einsetzen lässt: Lassen sich z. Bsp. Darstellende Geometrie, oder gewisse Algorithmen adäquat und sinnvoll durch digitale Lehr-/Lernangebote abbilden?
Ich finde für manche Themen kurze Lehrvideos, so genannte MOOCs, sehr interessant und möchte diese gern für die Vermittlung von Mathematik testen. Ich denke darüber nach, welche mathematischen Inhalte ich in MOOCs wie abbilden kann. Anregungen hole ich mir u. a. von der Khan Academy (https://de.khanacademy.org/math).
Wie lange lehren Sie?
Ich bin seit 17 Jahren an der HTW in Vollzeit und habe deshalb 34 Semestern Lehre hinter mir. Davor, an der TU München hatte ich ca. 2 SWS während meiner Promotions- und Postdoc-Zeit, also Lehre im kleineren Rahmen.
Haben Sie eine didaktische Ausbildung oder Weiterbildung?
Ja! An der TU München wurde im Rahmen des Habilitations-Ausbildungsprogrammes "ProLehre" angeboten. 2 Jahre lang habe ich an den Wochenend- und Abend-Kursen teilgenommen. Das war echt toll und hat mir viel gebraucht. Es war sehr breit und ausführlich und beinhaltete Lehrberatung. Sowohl die Trainer, als auch andere Teilnehmer haben mich hospitiert und mir Feedback gegeben und ich habe andere Teilnehmer hospitieren dürfen.
Auch jetzt bilde ich mich noch fort, bzw. organisiere manchmal selber Fortbildungen. Dr. Christoph Bartscherer, der Gründer von ProLehre in München, war schon hier bei uns an der Fakultät und hat zu Präsentieren und Foliengestaltung, Prüfungsfragen und Stressreduktion Workshops angeboten. Außerdem verschicke ich wie schon angesprochen meine Lehrmails, so dass ich mich häufig mit Didaktik auseinandersetze.
Was bedeutet für Sie Didaktik?
Ich bin der Meinung, dass es die studentische und die Dozentensicht gibt. Die Studierenden sind an der Art der Vermittlung interessiert, welche auch wichtig für das Lernen ist, und der Dozent an der fachlich-inhaltlichen Seite. Nun gilt es, diese beiden Sichten zu verknüpfen, zu verstehen und umzusetzen. Der Dozent muss also so lehren, so dass die Studierenden gut lernen können und eine entsprechende fachliche Kompetenz erwerben. Dabei spielt auch der Enthusiasmus für das Fachgebiet und die Persönlichkeit des Dozenten eine große Rolle. Ein sozial kompetenter Dozent kann sich meiner Meinung nach bei der Wissensvermittlung viel stärker auf die Studierenden einlassen und steht für Feedback-Gabe zur Verfügung. Für mich persönlich spielen Humor und Witz eine wichtige Rolle, allerdings lasse ich auch nie die Struktur aus den Augen, um einen Rahmen zu setzen.
Erinnern Sie sich an Ihre erste gehaltene Vorlesung?
An die allererste an der TU München erinnere ich mich nicht mehr, an die erste hier an der HTW in Pillnitz sehr wohl - es war im Seminarraum 006. Es war meine erste eigene Lehrveranstaltung mit voller Verantwortung. Ich war sehr gut vorbereitet und es lief sehr gut. Ich habe immer noch ein sehr inniges Verhältnis zum Jahrgang '97, bei dem meine erste Lehrveranstaltung stattfand. Mein Stil war anders als der damals häufig übliche klassische Frontalunterricht Die Studierenden mussten von Anfang an in den Lehrveranstaltungen "mitwirken".
Welche didaktischen Methoden wenden Sie an?
Es ist ein Mix aus verschiedenen Methoden, angefangen von "Dialogisches Lehren" bis hin zu "Lernen durch Lehren". In Hörsälen ist es wegen der Gruppengröße bzw. aus praktischen Gründen häufig eher frontal, dort arbeite ich mit Tafel und ppt. Fragen von mir an die Studierenden gibt es immer. Die "Murmelgruppe" setze ich auch ein. Ungünstig finde ich - zumindest in meinem Fachgebiet - die Trennung zwischen Vorlesung und Übung. Idealerweise habe ich Gruppen von max. 18-20 Personen (die Semestergröße umfasst etwa 40 Studierende) und ich kann meine Lehrveranstaltung (Kombination aus Vorlesung und Übung) direkt an der Maschine oder auf dem Feld durchführen. Die Studierenden müssen dann selbst Hand anlegen, genau hinschauen, an Hebeln drehen oder eine (perfektes) Pflugbett erstellen oder beurteilen. Gerne nutze ich auch die didaktische Methode Infomarkt. Wenn die Studierenden in Kleingruppen mit je ca. 5-6 Mitgliedern aufgeteilt sind, teile ich einen Text/Verfahren/Gerät aus und die Kleingruppe erarbeitet sich das Thema inhaltlich und erstellt mit Flip-Papier und Stift handschriftlich im Unterricht ein Poster dazu, dass Sie dann aushängen und den anderen Gruppen individuell präsentieren (vgl. Methode des Quartals 3/16). Manchmal lasse ich den Studierenden ein "One Minute - Paper" schreiben, mit dem sie die Fragen "Was ist das Wichtigste. das ich heute gelernt habe?" und "Was habe ich am wenigsten verstanden?" beantworten.
Stellen Sie uns Ihre Lieblingsmethode vor?
Mhm... habe ich gar nicht - auf jeden Fall nicht der Frontalunterricht mit PPT! Hauptsache interaktiv, so dass die Studierenden "nicht zur Ruhe kommen"! Dazu gehört z. B. auch, dass die Studierenden selbst die Prüfungsaufgaben erstellen. Das funktioniert wunderbar und bringt viele Vorteile mit sich. Wie das genau geht, habe ich vor einiger Zeit in einer Lehrmail beschrieben. Um einmal schnell so ziemlich alle zu aktivieren bzw. wieder an den Ball zu kriegen, stelle ich eine Frage nach der Methode "der Nachbar wird gefragt". Ich nehme dann nicht den dran, der die Hand hebt, sondern den Nachbarn. Das kündige ich vorher an und auf meine Frage hin sind dann ruckzuck fast alle Hände oben. Das Schöne dabei ist, dass nicht ich festlege wer gefragt wird, sondern der Nachbar, weil er seine Hand früher oben hatte. Natürlich achte ich darauf, das nie jmd. dabei das Gesicht verliert: es gibt keine "falschen Antworten", durch gezieltes Nachfragen leite ich zur richtigen Antwort hin.
Wie bereiten Sie Ihren Unterricht vor?
Fast immer schaue ich in mein "Logbuch", damit ich weiß was für nächste Stunde ansteht, was ich mitbringen oder vorbereiten muss. Ich werfe einen Blick auf meine Unterlagen für die nächste Stunde, vor allem dann, wenn ich die Lehrveranstaltung überarbeitet oder upgedatet habe. Falls zur letzten Stunde von den Studierenden ein One Minute - Paper oder Prüfungsfragen vorliegen, dann werfe ich einen Blick darauf um zu erfahren, was nicht verstanden wurde und ich wiederholen oder relativieren muss.
Welche Medien setzen Sie in Ihrem Unterricht ein?
Ich benutze ppt incl. Videos, die Tafel, Flippapier für den Infomarkt, damit die Studierenden ihre Poster händisch gestalten können und ich bringe Anschauungsobjekte mit.
Ich habe auch einen Moderationskoffer, in dem befindet sich mein "GTW" (Großtafelwischer), den der Jahrgang 97 gebastelt und mir geschenkt hat, damit ich mein eigenes und größeres Tafelsäuberungswerkzeug habe. Darin ist auch ein Teleskopwanderstock, den nehme ich als Zeigestock, da die Laserpointer mir zu klein pointen. Die Tennis- und Igelbälle setze ich nicht mehr ein. Ich habe früher ein Wahlpflichtfach angeboten: freies Sprechen und Stimmtraining und Atmung, da brauchte ich sie für die Studierenden für die Fußreflexzonenmassage zur Aktivierung von Atmung und Stimme. Manchmal verwende ich sie noch selber, z. B. wenn ich um 7:30 Uhr Vorlesung habe und der Schlaf etwas knapp war.
Wie gehen Sie mit Störungen durch z.B. Smartphonenutzung in Ihren Vorlesungen um?
Zu Beginn des Semesters lege ich zusammen mit den Studierenden die Spielregeln fest und erkläre, dass keine Anwesenheitspflicht besteht, wer kommt, muss aber dann diese Vereinbarungen einhalten, wie z. B. pünktlich da sein, Handy aus, keine offenen Getränkebehälter, etc. Durch diesen "Vertrag", dem die Studierenden zugestimmt haben, kann man wunderbar Druck aufbauen, der aber nicht unbedingt von mir kommen muss, sondern von den Studierenden selbst kommen kann. Ein früheres Ereignis als Beispiel: In den Seminarräumen ist häufig der Eingang vorne bei der Tafel, so dass Zuspätkommer ziemlich stören. Deshalb die Vereinbarung mit den Studierenden, dass diejenigen, die es nicht pünktlich schaffen, 45 Minuten nach Beginn geschlossen eintreten. Trotzdem kam ein Student schon 10 Minuten nach Beginn herein und nahm Platz. Auf meine Aufforderung hin, sich an die Vereinbarung zu halten und den Raum zu verlassen hat er nicht reagiert. Ich habe ihn dann zur Wahl, dass entweder ich oder er den Raum verlassen muss. Seine Kommilitonen "sorgten" dann dafür, dass ich es war der blieb, der soziale Gruppendruck war für den Zuspätkommer zu hoch. Diese Regelung - ich nenne sie die "Semperoper-Regelung" - hat übrigens auch immer dazu geführt, dass nach 2-3 Wochen niemand mehr zu spät kam.
Wie aktivieren Sie Ihre Studierenden?
Einige Möglichkeiten habe ich schon genannt, auch in den Lehrmails habe ich schon manches beschrieben. Generell finde ich, dass die Studienpläne viel zu viele SWS haben. Überwiegend wird da der Trichter angesetzt und die Studieren sitzen da und hören zu, werden so sozialisiert und brauchen gar nicht mehr selber denken - was sie dann auch gar nicht mehr so gerne selber machen. Insbesondere das "Denken" zeichnet meiner Meinung nach ein Hochschulstudium aus, und das vermisse ich bei den Studierenden mehr und mehr. Die Anzahl der Präsenzstunden sollte stark reduziert und die Studierenden sollten viel mehr Zeit für das selbständige Arbeiten zuhause, in der Bibliothek, im Labor oder in der Kleingruppe aufwenden müssen. Die Studierenden sollten diesbezüglich viel mehr gefordert werden, aber von uns gut unterstützt und aktiviert werden.
Gab es ein schönstes/schlimmstes Lehrerlebnis?
Negativ... negativ (er überlegt lange), nein negativ, da fällt mir nicht so wirklich was ein. Klar gibt es technische Störungen oder die Ausstattung der Seminarräume ist suboptimal, wenn z. B. in einem großen Seminarraum nur eine 2,25 qm große Projektionsfläche angeboten wird. Hörsaalausstatter haben anscheinend noch nie etwas von der Formel A = E/5 gehört. Damit ist leicht berechenbar, wie groß die Projektionsfläche sein muss - aber das nur nebenbei bemerkt.
Positiv fällt mir da mehr ein: Ich mag es besonders, wenn ich in einer kleinen Gruppe, vielleicht mit etwa 7-8 Studierenden diskutiere und nicht nur ich Fragen stelle, sondern von den Studierenden mit Fragen gelöchert werde, das tut gut! Daran sehe ich, dass Studierenden interessiert sind und es ihnen Spaß gemacht hat, und damit auch mir.
Könnten Sie sich vorstellen, mehr E- oder Blended-Learning Aspekte in Ihre Lehre einzubauen?
Vorstellen kann ich mir dies sehr gut, und diese Methoden haben auf jeden Fall ihre Berechtigung. Ich sehe sie momentan in erster Linie als Ergänzung und nur zu einem gewissen Teil als Ersatz. Mir ist die Interaktion im Seminarraum sehr wichtig. Untersuchungen haben auch sehr deutlich gezeigt, dass die Studierenden auf den Kontakt im Hörsaal nicht verzichten möchten. Begrüßen würde ich z.B. Flipped classrooms, allerdings müsste da erst ein Kulturwechsel stattfinden. Auch müsste an der HTW eine entsprechende Infrastruktur geschaffen werden, denn nur mit dem Aufzeichnen und ins Netz stellen einer PPT-Präsentation ist es bei weitem nicht getan.
Möchten Sie sich didaktisch gerne weiterbilden?
Ja, ständig! Besonders interessiert bin ich an Hospitation und würde mich freuen, wenn wir (Wild und Meyer-Ross) im WS16/17 eine Vorlesung oder Übung für kollegiale Beratung fänden.
Ralph Sonntag ist Prorektor für Lehre und Studium, wissenschaftlicher Leiter der Gründungsschmiede, in der Senatskommission Lehre und Studium sowie Hochschulmarketing tätig und hat die Professur für Professur Marketing, insbesondere Multimedia-Marketing, inne.
Wie lange lehren Sie?
Ich Iehre seit dem SoSe 2004 an der HTW Dresden. Davor war ich Professor an einer Hochschule in Bayern. Davor war ich wissenschaftlicher Mitarbeiter mit Lehrdeputat. Bereits als Student war ich von den hohen Durchfallquoten in Mathematik/Analysis irritiert, sodass ich selbst Tutorien (zusammen mit dem Lehrstuhl) gab. Parallel zu meiner beruflichen Tätigkeit hatte ich immer Lehraufträge, z.B. international ausgerichteter MBA in Würzburg.
Haben Sie eine didaktische Ausbildung oder Weiterbildung?
Nein, eigentlich nicht. Naja: Ich absolviere gerade das „Lehre hoch n“-Jahresprogramm (http://www.lehrehochn.de/programm/), welches u.a. von dem Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft unterstützt wird. Das Programm sieht mehrere Workshops zu Themen der Lehre und Wissenschaft vor. Das Programm von Lehren kann ich jedem Lehrenden empfehlen.
Was bedeutet für Sie Didaktik?
Also hier möchte ich einen Vergleich aus der Werbebranche anbringen: Eine Werbebotschaft ist gut gestaltet, wenn diese – einfach gesagt - der Zielgruppe gefällt. Und so ist das mit der Didaktik auch: Es gibt ein Thema, also Inhalte, eine Zielgruppe, sowie Kompetenzen, die es zu vermitteln gilt. Das Ziel ist nicht nur, eine Vorlesung zu halten, sondern die Studierenden die Anwendung des Wissens zu vermitteln und diese für ein lebenslanges Lernen für das Fach zu motivieren.
Erinnern Sie sich an Ihre erste gehaltene Vorlesung?
… (er überlegt lange) … Nein, … nein, kann ich nicht… Aber: Jedes Mal frisch und immer wieder erinnere ich mich an englisch gehaltene Vorlesungen. Englische Vorlesungen sorgen für einen höheren Adrenalinstoß im Blut …
Welche didaktischen Methoden wenden Sie an?
Vor etwa 5 Jahren las ich das Buch „Lernen: Gehirnforschung und die Schule des Lebens“ (2007) von Manfred Spitzer. Er hat für mich plausibel dargelegt, wie wir lernen, nämlich in Form von Geschichten. Ich versuche in Vorlesungen, Geschichten und aktuelle Ereignisse in Bezug zum zu vermittelnden Wissen zu setzen.
Dieses Semester ist der Flipped Classroom neu für mich, das probiere ich in der Lehrveranstaltung B2B Marketing aus. Die Wissensaneignung erfolgt im Selbststudium bzw. online: Die Studierenden lesen zeit- und ortsunabhängig z.B. einen Text. Das darf nicht zu viel und nicht zu wenig sein. Ich gebe Leitfragen zum jeweiligen Thema mit und führe damit die Studierenden durch den Inhalt. Ziel der realen Lehrveranstaltung ist es dann, das vorab erarbeitete Wissen zu vertiefen und anzuwenden. In der Präsenzzeit zeigen die Studierenden ihr angeeignetes Wissen. Ich habe nun eine ganz neue Rolle: Ich halte keine klassischen Vorlesungen, sondern moderiere und coache die Studierenden. Dabei überlege ich, wie ich Wissen bei den Studierenden verinnerlichen kann, ohne die didaktische Methode zu oft zu wiederholen. Es ist wie Käsekuchen backen: Die Studierenden lesen das Rezept im Selbststudium und in der Präsenzveranstaltung backen wir zusammen. Mein Ziel ist ein aktiver Kompetenzerwerb auf Seite der Studierenden. Von einem Rezept also Fachwissen alleine wird man noch nicht satt.
Stellen Sie uns Ihre Lieblingsmethode vor?
Ich erzähle Geschichten. Ich versuche immer aktuelle Geschehnisse in Bezug zum Lehrstoff zu setzen. Ich erzähle non-sequenziell eine Art Hypertext und setze Themen in Verbindung zu aktuellen Ereignissen oder Beispielen. Ich habe ein Netz und erkläre mich durch das Netz, Im Netz gibt es verschiedenen Knotenpunkte, irgendwann habe ich alle Knoten erklärt, nur der Weg kann unterschiedlich sein, von einem Knoten zum anderen zu gelangen... Vielleicht ist das didaktisch nicht einwandfrei, denn die Studierenden sagen, dass ihnen Struktur fehlt. Ich will aber, dass sie mitdenken und nicht mitschreiben…
Wie bereiten Sie Ihren Unterricht vor?
Der zu vermittelnden Stoff ist durch jahrelange Erfahrung gesetzt, ich weiß einfach, was wichtig ist und greife auf bewährte Lehrunterlagen zurück. Ich versuche vor jeder Veranstaltung ein aktuelles Ereignis zu finden und damit zu beginnen. Manchmal klappt das sehr gut, und manchmal ist der Bezug nicht ganz so passend…
Welche Medien setzen Sie in Ihrem Unterricht ein?
Bei großen Gruppen fällt meine Wahl auf PowerPoint-Folien. Es verleitet den Studierenden dazu, passiv zuzuhören. Bei 120 Studierenden im Hörsaal ist meiner Meinung nach nicht viel Interaktivität möglich. Dieses Semester flippe ich und da nutze ich in den Präsenzveranstaltungen Papier, Skripte, Bücher oder Videos etc. Bei einer Gruppengröße bis zu 25 Studierenden ist richtige Interaktion für mich möglich. Bei großen Gruppen sehe ich Interaktion in den Augen der Studierenden, entweder Interesse oder Fragezeichen – dann wiederhole ich Inhalte.
Wie gehen Sie mit Störungen z.B. durch Smartphonenutzung in Ihren Vorlesungen um?
Wenn etwas wirklich stört, höre ich mit dem Reden auf und fahre erst fort, wenn sie mit dem Gespräch fertig sind. Ich versuche, nicht lehrerhaft bzw. ermahnend zu sein. In der ersten Lehrveranstaltung erzähle ich immer eine Anekdote (um diese Anekdote zu hören, müsste man in eine erste Veranstaltung von Prof. Sonntag gehen, Anm. d. Redaktion) und danach klingelt kein Telefon mehr im Hörsaal.
Wie aktivieren Sie Ihre Studierenden?
In Veranstaltungen mit bis zu 25 Teilnehmenden diskutiere ich mit den Studierenden. Ich stelle Fragen, wir diskutieren. Da brauche ich kein Gemurmel (Tuschelgruppen, Anm. d. Redaktion), wenn es um Übungsaufgaben geht, da lasse ich murmeln. Und nun mit dem Flipped Classroom, da aktiviere ich die Studierenden.
Gab es ein schönstes/schlimmstes Lehrerlebnis?
Schlimm finde ich, wenn ich einen Studierenden ermahne, obwohl ich es nicht wollte. Das Ermahnen hilft ja nicht, sondern verkörpert nur die Hierarchie, die ich als Barriere empfinde. Ja, das Ermahnen letztes Semester in einer Vorlesung hat mich geärgert. Toll finde ich die Flipped Classroom Methode. Ich bin begeistert, dass ich den Studierenden Material zum Selbststudium, z.B. Lektüre geben kann und sie lesen es!
Könnten Sie sich vorstellen, mehr E- oder Blended-Learning Aspekte in Ihre Lehre einzubauen?
Mhm, mal schauen… der Professor der Zukunft vermittelt Wissen zeitlich und örtlich flexibel. Die Kompetenzvermittlung wird dabei zunehmend dezentral und asynchron ablaufen. Zudem wird auch die Wissensvermittlung individualisierbar sein… es muss zum Fach, zum Inhalt passen…
Möchten Sie sich didaktisch gerne weiter bilden?
Ja, ich bin sehr am kollegialen Austausch interessiert und gerade in dem Jahresprogramm Lehre hoch n bekomme ich wertvolle Methoden und den Kontakt zu Kollegen mit neuen Impulsen.
Herzlichen Glückwunsch zum Preis für gute Lehre an der HTW Dresden, Prof. Naumann!
Wie lange lehren Sie?
2008 hatte ich einen Honorarvertrag und seit 2009 lehre ich ‚offiziell‘ und full-time an der HTW-Dresden, das sind nun schon 16 Semester. Von meinem Vorgänger, der auch mein Doktorvater ist, konnte ich das Konzept übernehmen. Ich hatte also einen Themenrahmen und musste ‚nur‘ inhaltlich das Ganze füllen.
Haben Sie eine didaktische Ausbildung oder Weiterbildung?
Da muss ich erst mal überlegen… Ich denke, da meine Eltern Lehrer waren, ist da so nebenbei schon ein wenig rübergekommen und dann habe ich ein Stimm- und Sprechtraining absolviert, als ich noch am Fraunhofer Institut tätig war.
Was bedeutet für Sie Didaktik?
Im Stimm- und Sprechtraining habe ich das Wolkenprinzip kennen gelernt. Ich lehre in Wolken und nicht nach einer Kette oder Linie. Wenn ich 10 Themen auf eine Kette fädele und dann bei Thema 5 oder 6 ins Stocken gerate, dann ist der "rote Faden" weg. Wenn ich in einer Themen-Wolke lehre, kommt vielleicht erst Teil-Thema 2 und dann 9, aber am Ende habe ich den ganzen Themenkomplex von verschiedenen Seiten beleuchtet und abgedeckt.
Didaktik ist für mich, einen Zusammenhang so zu erklären, dass ich einen Studierenden befähige, einem anderen Studierenden, der nicht in meiner Vorlesung war, diesen Sachverhalt zu erklären.
Erinnern Sie sich an Ihre erste gehaltene Vorlesung?
Oh ja, das war eine 90-minütige Vorlesung zur Computermesstechnik mit 40-50 Studierenden. Ich war aufgeregt, summte innerlich ein Lied und am Ende lief es gut. Es hat mir sehr geholfen, dass ich den Vortrag vorher Probe gehalten hatte, ein wenig wie ein Vorstellungsgespräch.
Welche didaktischen Methoden wenden Sie an?
Mhm… ja… mhm… ich lege bewusst Pausen ein, vielleicht moduliere ich unbewusst. Ich benutze die Tafel, ich bin keine Freund von ppt. Ich zeige höchstens vier Folien über den Beamer, alles andere läuft über die Tafel. Ich habe mir am Anfang viele Gedanken zu Schriftgröße und –qualität gemacht, aber das lief ganz gut, wurde mit der Zeit noch besser und die Tafelaufteilung bekomme ich mittlerweile sehr übersichtlich dargestellt.
Stellen Sie uns Ihre Lieblingsmethode vor?
Storytelling. Wenn die Aufmerksamkeit nach lässt, erzähle ich eine persönliche Geschichte. Ein Beispiel wäre: Programme unterbrechen sich und dass ist wie beim Frühstück. Mein Hauptprogramm ist, auf Arbeit zu gehen. Doch dann kommt das erste Kind, welches die Hausaufgaben vergessen hat, und ein Unterprogramm läuft…
Bei mir müssen die Studierenden programmieren und messen, da bringe ich manchmal ein kleines Gerät mit, eine Messplattform und führe ein 5-10 minütiges Experiment vor.
Bei mir sind die Vorlesungen und die Praktika eng miteinander verzahnt. In den Vorlesungen hören die Studierenden ca. zehn Kernthemen, und vier dieser Themen vertiefe ich im Praktikum. Ein Praktikum ist immer 2 Doppelstunden lang und in einem 60-minütigen Theorieblock vertiefe ich Spezialwissen und setze das dann nochmal praktisch um.
Wie bereiten Sie Ihren Unterricht vor?
Ich gehe in eine Vorlesung mit nur vier Stichpunkten. Ich habe detaillierte Aufzeichnungen, wo ich zur Not nachschlagen könnte, aber eigentlich mache ich das nicht. Ich habe meine vier Stichpunkte à la Wolkenprinzip und halte die Vorlesung. Wenn es in der Vorlesung z.B. um Thermoelemente geht und die Studierenden verschiedener Jahrgänge die Aufzeichnungen vergleichen würden, wären die nie gleich, sondern immer anders.
Welche Medien setzen Sie in Ihrem Unterricht ein?
Tafel, ppt-Folien, Mini-/Vorführ-Experimente , OPAL und im Praktikum die Versuchsplätze mit den Versuchsaufbauten.
Da wir eine Kooperation mit China haben, sitzen auch einige chinesische Studierende in meinen Vorlesungen und da gibt es ein sprachliches Problem. Ich entwickle an der Tafel die Kerninformationen und die Studierenden haben Zeit, diese mitzuschreiben (und/oder abzufotografieren). Das Umdruckmaterial, also die Kernthemen, lade ich in OPAL hoch. Es gibt Kollegen, die verkaufen es und ich glaube, dass das den Studierenden auch zusagt, weil sie dann nicht alles selber drucken müssen, … aber ich stelle es in OPAL zur Verfügung.
Wie gehen Sie mit Störungen durch z.B. Smartphonenutzung in Ihren Vorlesungen um?
Einmal bin ich, während ich so im Redefluss war, zu einem Smartphone-Nutzer hingegangen, habe, während ich immer weiter erkläre, das Smartphone genommen und bin wieder nach vorne gegangen und habe es auf das Pult gelegt. Das wurde akzeptiert.
Oder ich spreche Sie direkt an, naja, das mache ich selten, eigentlich habe ich keine Probleme mit Unruhe in meinen Vorlesungen. Ich habe auch schon mal Quatscher-Pärchen auseinander gesetzt oder habe einfach eine Pause gemacht und danach war es ganz leise.
Wenige wollen ja wirklich provozieren. Einmal habe ich einen Studierenden ganz normal darum gebeten, sein Baseball-Cap abzusetzen, das war ok.
Wie aktivieren Sie Ihre Studierende?
Wenn ich eine Frage stelle und die Antwort ist nicht so ganz richtig, achte ich darauf, dass ich den Studierenden nie bloß stelle. Ich sage immer, was an der Antwort richtig ist, und gebe weitere Hilfestellungen oder wenn gar nichts von Studierendenseite kommt, auch Teilantworten. Ich münze eine Antwort immer so um, dass sie richtig ist; mir ist ganz wichtig, dass nie jemand das Gesicht vor der Gruppe verliert.
Anmerkung der Redaktion: Wir glauben, dass die Studierenden Vertrauen zu ihrem Dozenten haben. Hier kam uns die Idee für die Methode Tuschelgruppe, die wir in der nächsten Ausgabe vorstellen werden. Prof. Naumann wird sie vielleicht schon vorher mal im Unterricht einfließen lassen…
Gab es ein schönstes/schlimmstes Lehrerlebnis?
Ach, das gibt es eigentlich nicht. Ich freue mich über positive Rückmeldungen von Studierenden oder wenn sie sich bei mir bedanken, z.B. dass ich zeitnah Emails beantworte, was sie besonders zu Prüfungszeiten wertschätzen.
Anmerkung der Redaktion: Zeitnah definiert Prof. Naumann tagsüber auf 6h.
Schief geht immer mal was, wenn die Technik nicht klappt, oder ich eine Antwort auf eine Frage nicht weiß… dann sage ich halt, dass ich das erst nachschlagen muss und wir das nächste Woche dann diskutieren…
Könnten Sie sich vorstellen, mehr E- oder Blended-Learning Aspekte in Ihre Lehre einzubauen?
E-Learning, ja, bei Blended-Learning, da weiß ich gar nicht so genau, was das ist. Ich nutze OPAL als passive Lehrmaterialablage und bei der Wissensvermittlung bin ich eher konservativ. Ich möchte nicht neben der ppt-Folie stehen, und warten, bis die Studierenden diese abgeschrieben haben… Da sagt mir die Tafel mehr zu, allerdings gibt es zeitraubende, immer wiederkehrende Versuchsaufbauten, wo dreimal der Knopf gedrückt, und der Schieber geschoben… Das könnte ich mir gut vorstellen, zu filmen, damit die Studierenden den Versuchsaufbau schon mal vor dem Praktikum gesehen haben…
Möchten Sie sich didaktisch gerne weiter bilden?
Im Prinzip stehe ich dem offen gegenüber, weil ich selbst immer weiter lernen möchte. Persönlich finde ich einen Probevortrag bei einer Berufung auch zu kurz, um beurteilen zu können, wie gut jemand lehren kann. Allerdings definiere ich mich über mein Fachwissen. Die Messtechnik ist ein sich sehr dynamisches entwickelndes Fachgebiet, und da will ich dran bleiben. Ich forsche nicht im großen Stil und werbe riesige Drittmittelprojekte ein. Ich mache eher kleine Projekte direkt mit der Industrie und da geht es auch schnell mal in die Freizeit… Leider gibt es keine klaren Regeln, was Lehre und Forschung angeht. Ich selber bin mit einer gesunden Distanz unterwegs. Meine Studierenden sind nicht meine Familie, aber ich bin immer für sie da und sehe mich in einem Professor-Studierenden-System, in dem wir gemeinsam ein Ziel erarbeiten und erreichen wollen. Didaktische Anregungen, so wie ich sie heute bekommen habe (Anm .d. Redaktion: Tuschelgruppe), nehme ich gerne auf und probiere sie aus oder vielleicht würde ich mich auch gerne mal didaktisch coachen lassen…