Fakultät Elektrotechnik

Lehre und Studium

Mit der Immatrikulation von 43 Studenten in den Studiengängen Elektrotechnik und Automatisierungstechnik begann im Wintersemester 1992/93 am Fachbereich Elektrotechnik der Lehr- und Studienbetrieb. Beide Studiengänge wurden im Vollzeit- und im Aufbaustudium angeboten und durch ein Aufbau-Fernstudium ergänzt. Die Aufbaustudiengänge waren für Absolventen von Fach- und Ingenieurschulen vorgesehen, die in einem zweijährigen Studium das Fachhochschuldiplom erwerben konnten.

Im Wintersemester 1995/96 konnte das Studienangebot im Vollzeit- und im Fernstudium durch den Studiengang Kommunikationstechnik erweitert werden. Die beiden anderen grundständigen Studiengänge wurden ab 2000 als Studiengänge Elektrotechnik/Elektronik sowie Computertechnik/Automatisierungstechnik weiterentwickelt. Im Rahmen der Bologna-Reform wurden ab 2001 ein Bachelor- und ein Masterstudiengang Elektrotechnik angeboten. Dies waren die ersten derartigen Studiengänge an der HTW Dresden.

Die praxisorientierte Ausbildung wurde von Anfang an durch umfangreiche Laborpraktika unterstützt. Durch die Übernahme von Räumen und Ausrüstung der ehemaligen Verkehrshochschule sowie durch erhebliche Investitionen konnten sehr gute Lehr- und Forschungslabore aufgebaut werden. Begünstigt wurde dies durch die 1996 erfolgte Eröffnung des Laborgebäudes an der Schnorrstraße.

Nachfolgende Laboreinrichtungen wurden bis 1995 realisiert:

  • Labor Grundlagen der Elektrotechnik
  • Labor Grundlagen der Elektronik
  • Labor Grundlagen der Messtechnik
  • CAD-Labor
  • Labor Mikrorechentechnik
  • Labor Systementwurf und Mikrosystemtechnik
  • Labor Prozesssteuerung und Servoantriebe
  • Labor Industrieroboter und Fertigungsautomatisierung
  • Labor Speicherprogrammierbare Steuerungen
  • Labor Leistungselektronik
  • Labor Elektrische Maschinen und Antriebe
  • Labor Computergestütztes Messen
  • Labor Hochspannungstechnik
  • Labor Kraftfahrzeugelektrik
  • Labor Kommunikationstechnik
  • Labor Elektromagnetische Verträglichkeit

 

Impressionen aus den Laboren

Projektarbeit

Als moderne Lehrform der praxisorientierten Ausbildung wurde bereits frühzeitig die Projektarbeit im 7. Semester eingeführt. Während der Bearbeitungszeit wird die Gruppe (2 bis 4 Studenten), die in der Regel weitgehend selbständig unter einem studentischen Projektleiter arbeitet, in wöchentlichen Konsultationen von einem Hochschullehrer betreut.

Die Anfertigung einer entsprechenden Dokumentation und die Verteidigung beschließen die Projektphase.

Abschlussvorlesung

Da die Studienabschlüsse terminlich sehr unterschiedlich ausfallen, wurde anstelle einer feierlichen Zeugnisübergabe eine gemeinsame abendliche Abschlussvorlesung am letzten Vorlesungstag im 7. Semester eingeführt, da zu diesem Zeitpunkt noch alle Studenten des Jahrganges beieinander waren. Hierfür waren Experimentalvorlesungen sowie weitere interessante Beiträge der Professorenschaft aber auch studentische Rückblicke gefragt. Der Abend schloss bei Essen und Trinken im Foyer vor dem Hörsaal und dauerte oft bis weit nach Mitternacht. 

Weiterentwicklung der Studiengänge

Die Studiengänge wurden in der Folgezeit ständig modifiziert bzw. weiterentwickelt. Dies betraf sowohl die Inhalte, die auch an die Berufungsgebiete der neuberufenen Professoren angepasst werden mussten, als auch die Bezeichnungen. Beispielsweise wurde der Studiengang Kommunikationstechnik 2007 in Informationstechnik/Kommunikationstechnik und 2014 in Nachrichtentechnik/Multimediatechnik umbenannt und entsprechend verändert. Ebenso wurden neue Studiengänge wie 2008 ein kooperativer Bachelorstudiengang Mechatronik eingeführt, der ab 2012 in den Diplomstudiengang Mechatronik/Fahrzeugmechatronik bzw. ab 2014 in Mechatroniksysteme/ Fahrzeugmechatronik überging. Der Diplom-Fernstudiengang wurde ab 2013 zu Elektrotechnik/Kommunikationstechnik erweitert. Der Masterstudiengang wurde 2011 in Elektrotechnik/Electrical Engineering umbenannt, da englischsprachige Module vorgesehen waren, um mehr ausländische Studenten anzusprechen. Der auch vorher mögliche Übergang vom Diplomstudiengang in den Masterstudiengang wurde beibehalten und auch immer gut angenommen.

Die Fakultät Elektrotechnik hat bis heute den Diplomabschluss als eine der wenigen Hochschulen in Deutschland beibehalten, da die Nachfrage nach diesem Abschluss anhält und auch von der Industrie nachgefragt wird, insbesondere wegen der beiden möglichen Praxissemester (Praktikums- und Diplomsemester),  die gut auf eine spätere Tätigkeit im Unternehmen vorbereiten. Parallel dazu wurde immer der Bachelorabschluss angeboten. Inzwischen nehmen die Studienanfängerzahlen für diesen Studienabschluss kontinuierlich zu. Hierzu ist zu bemerken, dass an der Fakultät Elektrotechnik der HTW Dresden im Gegensatz zu den meisten anderen Hochschulen nach wie vor ein praktisches Studiensemester im Curriculum der Bachelorstudiengänge enthalten ist. 

 

Die Entwicklung der Studienbewerber- und Anfängerzahlen führte 2016 zu einer Neuaufstellung des Studienangebotes. Die bisherigen Einzelstudiengänge wurden zu je einem Diplom- und Bachelorstudiengang Elektrotechnik und Informationstechnik vereint, mit den 4 Studienrichtungen Elektrische Energie- und Antriebstechnik, Automatisierungstechnik und Technische Informatik, Nachrichtentechnik und Kommunikationstechnik sowie Mechatroniksysteme und Fahrzeugmechatronik. Die Synergieeffekte eröffneten Freiräume für die Gestaltung neuer Studienangebote.

2018 wurde ein internationaler Studiengang Electrical Engineering/Elektrotechnik eröffnet, der in den ersten Jahren in Englisch gelehrt wird mit einer parallel dazu angebotenen Deutschausbildung, so dass in den weiteren Jahren die Lehrveranstaltungen in deutscher Sprache abgehalten werden können. Damit sollen vor allem ausländische Studienbewerber angesprochen werden, die nach ihrem Studium in deutschen Unternehmen tätig werden bzw. mit Deutschkenntnissen in ihre Heimatländer zurückkehren können.

Ebenfalls 2018 wurde im Rahmen eines Förderprogrammes die Studienrichtung Ingenieurpädagogik innerhalb des Bachelorstudiengang Elektrotechnik und Informationstechnik etabliert. Damit sollte insbesondere die Ausbildung von Berufsschullehrern unterstützt werden. Aufgrund der zu geringen Nachfrage wurde das Programm 2021 beendet. 

In den Jahren 2020/21 wurde ein Fakultätsentwicklungskonzept der Fakultät Elektrotechnik erarbeitet und verabschiedet. Aus den gesellschaftlichen Entwicklungstrends wurden drei Fachbereiche zur Strukturierung der Aktivitäten in Lehre und Forschung abgeleitet. Die Diplom- und Bachelorstudiengänge Elektrotechnik und Informationstechnik werden nunmehr mit den drei Studienrichtungen Energie und Antriebe, Automation und Mechatronik sowie Information und Elektronik angeboten.

Der Diplom-Fernstudiengang soll in einen Bachelorstudiengang überführt und durch einen Masterstudiengang ergänzt werden. Außerdem sind zwei neue interdisziplinäre Bachelorstudiengänge in Diskussion.

Modernisierung der Laborbereiche

Parallel zur Entwicklung des Studienangebotes wurden auch immer die entsprechenden Laboreinrichtungen angepasst, modernisiert bzw. neu geschaffen. Im Rahmen der baulichen Instandsetzung des Zentralen Hochschulgebäudes und des Seminargebäudes wurden die darin befindlichen Laborräume der Fakultät ertüchtigt und vielfach mit neuen Geräten ausgestattet. Durch den Neubau des Fahrzeugtechnikums wurden ab 2014 neue Laborräume für die Fahrzeugelektrik/Elektronik geschaffen. Inzwischen verfügt die Fakultät über 24 Laborbereiche für Lehre und Forschung.

Studierendenmarketing

Die Mitglieder der Fakultät haben in allen Jahren große Anstrengungen zur Werbung von Studierenden unternommen. Es wurden Druckmedien gestaltet, die Internetauftritte mehrfach neu erstellt, Fakultätsrundgänge mit Schulklassen unternommen, Schulkontakte gepflegt, sowie Angebote für Schüler und Lehrer unterbreitet. Schwerpunkte sind in jedem Jahr die Tage der offenen Tür, jetzt Campustage, auch als Schnupperstudium bezeichnet. Zum Bewerbertag wurden vor Studienbeginn bereits zugesagte aber vor allem noch unentschlossene künftige Studenten eingeladen. Der HTW-Messestand zur Bildungsmesse "Karriere Start" wird ebenfalls durch Akteure der Fakultät unterstützt.

Dresdner Lange Nacht der Wissenschaften

Ein großer Anziehungspunkt ist die Dresdner Lange Nacht der Wissenschaften. Die Fakultät beteiligt sich regelmäßig mit einem umfangreichen Angebot und bereichert damit die Hochschulpräsentation. An diesem Abend besuchen auch viele Alumni mit ihren Angehörigen ihre Alma Mater.