VR-Labor Fügetechnik
Die VR-Labore der HTW in der Fakultät Maschinenbau sind die Basis für die Durchführung der immersiven Lehre. Im Rahmen der Initiative "Immersive Hochschule" stehen sie auch anderen Dozenten und Fakultäten der Hochschule zur Verfügung. Aktuell werden drei dedizierte VR-Labore betrieben. Parallel können hier bis zu 5 Studentengruppen mithilfe von VR-Brillen in eine simulierte Lernumgebung eintauchen. Dadurch wird eine direkte, anschauliche Wissensvermittlung möglich - technische Zusammenhänge oder auch manuelle Fertigkeiten können effektiv über eigene Erfahrungen vermitteln werden.
Durch Ausrichtung der selbst entwickelten Software auf aktuelle Standard-VR-Brillen aus dem Konsumenten-Bereich entfallen die bisher üblichen hohen Kosten und Aufwendungen beim Einsatz von industrieller VR-Technik (Cave etc.). Dies ist mehrfach vorteilhaft: neben deutlich geringeren Anschaffungskosten sinkt auch die Einstiegshürde beim Einsatz sowie die laufenden Unterhaltskosten. Außerdem können Dozenten, die eigene Simulationen für ihre Studierende entwerfen, auf ausgereifte Entwicklungswerkzeuge mit einer großen Nutzerbasis zugreifen.
Im Rahmen der Praktika zur Fertigungs- und Fügetechnik trainieren die Studenten beispielsweise die korrekte Handhaltung beim manuellen Schweißen in einer VR-Umgebung (Eigenentwicklung). Aufgrund der großen Bewegungsfreiheit moderner Systeme können damit nicht nur einfache Grundlagen geübt, sondern auch komplexe Schweißfolgen an großen Bauteilen abgebildet werden. Damit wird insbesondere für Anfänger, die vor allem die korrekte Haltung erlernen müssen, eine sehr steile Lernkurve erreicht (s. schematische Darstellung) und die begrenzte Praktika-Zeit kann optimal genutzt werden. Ausgehend von einfachen, einlagigen Nähten in Wannenlage (PA) kann zeitnah auch das Schweißen in komplexeren Positionen und mehrlagige Nähte geübt werden, was nochmal erhöhte Anforderungen an den Lernenden stellt. Die Simulation kann aber nur einen Teil abdecken - echte Erfahrung an realen Teilen ist für ein vollständige Beherrschung der Prozesse nicht zu ersetzen.
Als Hardware kommen aktuell mehrere Geräte auf Basis der HTC Vive, Vive Pro sowie Microsoft "Mixed Reality" zum Einsatz. Alle Systeme werden im Roomscale-Modus betrieben mit nutzbaren Bewegungsflächen bis max. 30 Quadratmeter.
Allgemeine Informationen siehe "Immersive Lehre"
Prof. Dr.-Ing. Gunther Göbel
Prorektor für Forschung, Nachhaltigkeit und Transfer
- Z 259
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