Fakultät Landbau/Umwelt/Chemie

Gartenanlagen

Der Kammeyergarten steht als Teil des historischen Ensembles unter Denkmalschutz. Er wird seit den 1920er Jahren als Demonstrations- und Versuchsanlage genutzt. 1995 bis1998 wurde er für die Fakultät saniert und teilweise neu errichtet. Hofbereiche für Erschließung, Aufenthalt und zur Demonstration von Material- und Pflanzenverwendung wurden gestaltet.
Seitdem werden die Gärten in wichtigen Grundstrukturen gesichert, teilweise erneuert und als Lehr- und Demonstrationsanlage für Pflanzen- und Materialverwendung im Freiraum schrittweise weiterentwickelt. Dargestellt werden der Kontrast historischer und heutiger Landschaftsarchitektur sowie die Verbindung von gestalterischen mit ökologischen Themen.
Die inhaltlichen Schwerpunkte werden abgestimmt mit dem Referat Gartenbau der LfULG, insbesondere den für die Technikerausbildung GaLaBau verantwortlichen Kollegen und dem Schlossbetrieb Pillnitz. In die Konzeption der Umgestaltungen sind Studierende der HTW Dresden im Rahmen ihrer Projekt-, Seminar- und Abschlussarbeiten eingebunden:

  • Erneuerung von Natursteinmauern und -wegen; Neustrukturierung der Gehölzpflanzung
  • Anlage von Parkplätzen in exemplarischen Bauweisen und Befestigungsmaterialien
  • Umnutzung von Absetzgruben und eines Öltanks (insgesamt ca. 100 m3) zur Niederschlagswasserspeicherung
  • Aufpflanzung von Wild- und Kulturpflanzen nach Lebensbereichen
  • Bepflanzte Wasserbeete als Pflanzenklimaanlagen und Modell für vegetationstechnische Verfahren
  • Beetpflanzungen unter gestalterischen und ökologischen Aspekten (Neuanlage 2009: Steppen- und Präriepflanzen).

Die Außenanlagen des Hochschulgeländes, insbesondere der Garten am Lindendreieck und der Kammeyergarten, sind in folgenden Vorlesungen und Übungen eingebunden:

  • Wild- und Kulturpflanzenkunde
  • Grundlagen des GaLaBaus
  • Objektplanung
  • Projekt Pflanzenverwendung/Vegetationskunde
  • Bepflanzungsplanung

Die Gärten bieten vor Ort gute Anschauungsbeispiele hinsichtlich Wegebau, Mauerbau, Treppenbau, Holzverwendung, Bewässerungseinrichtungen, Vegetationstechnik und Pflanzenverwendung.
Ferner werden Vermessungsübungen im Studiengang Gartenbau in den Außenanlagen durchgeführt.

Der Innenhof und seine Eingangsbereiche zwischen dem neuen Hörsaalgebäude und der ehemaligen Stallung wurden 1999 gestaltet. Die Planung der Landschaftsarchitekten Tietze+Kapeller Berlin basiert auf einer symmetrischen Treppen- und Rampenanlage sowie Wegeflächen aus Granitpflaster.
Die im Jahr 2000 durch die Fakultät ausgeführte Pflanzung von Gehölzen und Stauden nimmt Bezug zur Fassadengliederung des Gebäudes und demonstriert dabei verschiedene Blüh- und Laubaspekte über den ganzen Jahresverlauf hinweg. Auch die unterschiedliche Fähigkeit von Bodendeckern zum Wiederaustrieb nach Rückschnitt und zur Unterdrückung von unerwünschtem Aufwuchs wird deutlich. Gräser, Großstauden und klein- bis mittelkronige Gehölze setzen Gestaltungsakzente. Das Pflanzenmaterial wurde von der Staudengärtnerei Dr. Lux zur Verfügung gestellt, das Konzept stammt von Prof. Cornelius Scherzer.
In den Eingangsbereichen zum Hof befinden sich geschnittene Hecken zur Veranschaulichung geeigneter Gehölze, z.B. Feld-Ahorn, Lärche, Rot-Buche. In Wasserbeeten auf einem Niederschlagswasserspeicher wurde die Klimawirksamkeit von Pflanzen demonstriert und erforscht (Prof. Dr. Ankea Janssen). Das angrenzende Lindendreieck, ein Terrassengarten mit Wasserbecken, stammt aus den 1930er Jahren und dient der Demonstration von Wild- und Kulturpflanzen auf unterschiedlichen Standorten und Böden für Lehrveranstaltungen.

Der Kräutergarten befindet sich auf den Freiflächen neben dem Gewächshaus. Er ist ausgestattet mit Überkopf- und Tropfbewässerung. Der Garten wird als Demonstrationsfläche für Kräuter und Gemüse, zur Gewinnung von Pflanzenmaterial für Bestimmungsübungen, zur Bestandskontrolle beim Pflanzenschutz und zur Vertiefung der Pflanzenkenntnisse genutzt.

Die auf dem Versuchsfeld angesiedelte Sammlung von Rosenarten (Genbank) hat eine Größe von ca. 0,4 ha.
Die Anlage ist entstanden aus der Rosenarten-Sammlung des EU-Projektes „European Network for Characterization and Evaluation of Genus Rosa Germplasm“.
Es befinden sich insgesamt 42 Wildarten in der Anlage, z.B. Rosa acicularis, R. helenae, R. korshinskiana, R. maximowicziana, R. rousseaniorum, R. roxburghii, R. sherardii und R. wichuraiana.
Die Rosen sind zumeist in dreifacher Wiederholung aufgepflanzt und es werden Untersuchungen auf Krankheitsresistenz und Abwehrreaktionen gegen pilzliche Schaderreger an den Wildrosen durchgeführt.