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Editorial Board des Journals Design Studies zurückgetreten

Nachdem bereits am 6. Juli 2023 das Executive Board der Design Research Society (DRS) öffentlich Elsevier, den Herausgeber des DRS-Journals Design Studies, für sein Geschäftsgebaren kritisierte, ist in der Folge der Editor-in-Chief sowie das komplette Editorial Board am 10. Juli geschlossen zurückgetreten.

Die Kritik richtet sich zum einen gegen Elseviers Personalpolitik, zum anderen gegen von Elsevier neuformulierte Anforderungen an das Journal. Konkret solle der Publikationsoutput im Jahr 2023 von 35 auf 250 Artikel gesteigert werden. Dies würde eine Annahmequote von 40 Prozent und folglich große Abstriche in der Qualität des Journals bedeuten. Vor diesem Hintergrund erklärte das komplette Editorial Board geschlossen seinen Rücktritt. Die DRS bekundete im Zuge dessen die Absicht, ein neues Journal ins Leben zu rufen. Hierzu sei man bereits mit alternativen Verlagen sowie Plattformen im Gespräch.

(17. Juli 2023 /mv)

Plans S: zwei Drittel aller Titel aus dem Transformative Journal-Programm gestrichen

Das Konsortium cOAlition S, ein Zusammenschluss zahlreicher nationaler Forschungsförderorganisationen, hat beschlossen, zum Ende des Jahres zwei Drittel aller Titel aus seinem Transformative Journal-Programm – dem sogenannten Plan S – zu streichen, da die Transformationsziele verfehlt wurden.

Ziel des Plan S ist es, dass Empfänger*innen von Fördermitteln der cOAlition S ihre Publikationen, die aus mit diesen Mitteln finanzierten Forschungsprojekten entstanden sind, im sofortigen Open Access zu publizieren. Teil des Plan S sind u.a. Vereinbarungen mit den Verlagen über feste Steigerungsraten des Open Access-Anteils in den teilnehmenden Journals. Zudem sollen Journals, die einen Open Access-Anteil von 75 Prozent erreichen, „geflippt“, also vollständig auf Open Access umgestellt werden.

Eine Analyse der Transformative Journals im Jahr 2022 zeigte nun, dass zwei Drittel der am Programm teilnehmenden Titel die vereinbarten Ziele verfehlten und in der Folge aus dem Programm zum Ende des Jahres gestrichen werden. Die Analyse zeigte auch, dass nicht-kommerzielle, durch wissenschaftliche Vereinigungen oder Institutionen getragene Herausgeber, die vereinbarten Ziele erfolgreicher erfüllten, wohingegen z.B. 77 Prozent der teilnehmenden Journals von Springer Nature oder 63 Prozent von Elsevier die Ziele verfehlten.

(20. Juni 2023 / mv)

Open Access-Leitlinien von Bund und Ländern vorgestellt

Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und Kultusministerkonferenz (KMK) haben sich auf gemeinsame Leitlinien zu Open Access verständigt und im Juni 2023 vorgestellt.

Entlang der Empfehlungen des Wissenschaftsrates zur Transformation des wissenschaftlichen Publizierens ist das in den Leitlinien erklärte Ziel, Open Access als Standard des wissenschaftlichen Publizierens zu etablieren. Insbesondere Ergebnisse öffentlich finanzierter Wissenschaft und Forschung sollen frei zugänglich und nachnutzbar sein. Im Mittelpunkt der Leitlinien stehen 10 Aspekte der Open Access-Transformation, u. a. die Gestaltung der Rahmenbedingungen, die Fortführung von Fördermaßnahmen, der Ausbau wissenschaftsgetragener Open-Access-Angebote, aber auch die Sorge vor der immer stärkeren Kommerzialisierung wissenschaftlicher Publikationen.

(10. Juni 2023 /mv)

EU-Ratsschlussfolgerung zu Open Access angenommen

Am 23. Mai 2023 hat der Rat der Europäischen Union die Schlussfolgerungen des Rats für ein "High-quality, transparent, open, trustworthy and equitable scholarly publishing" angenommen. Die EU-Kommission sowie die Mitgliedsstaaten werden u.a. aufgefordert zu unterstützen, dass zukünftig Forschungsergebnisse unmittelbar Open Access veröffentlicht werden, wenn diese aus öffentlich finanzierten Forschungsprojekten hervorgehen. Zudem soll Diamond Open Access, also der Aufbau nicht-kommerzieller Publikationsstrukturen, gefördert werden. Die DFG begrüßt die Empfehlungen ausdrücklich in einer Stellungnahme und hebt deren richtungsweisende Bedeutung hervor.

(25. Mai 2023 / mv)
  • Externer Link
    EU-Ratsschlussfolgerung

    "High-quality, transparent, open, trustworthy and equitable scholarly publishing"

  • Externer Link
    Stellungnahme

    der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) zu den EU-Ratsschlussfolgerungen