Lehrpreis 2024

Preis für gute Lehre der Fakultät Geoinformation

Im Rahmen der feierlichen Übergabe der Lehrpreise durch die Rektorin Prof. Katrin Salchert am Dies academicus wurden 10 Kolleginnen und Kollegen für ihre Leistungen ausgezeichnet. 

Der Lehrpreis der Fakultät Geoinformation 2024 wurde an Dipl.-Ing. Bettina Bruschke übergeben.

Seit der Gründung der HTW Dresden arbeitet Frau Bruschke als Laboringenieurin an der Fakultät Geoinformation und ist für die Lehre in den Bereichen Photogrammmetrie und Geoinformation im Grünflächenmanagement zuständig. Sie engagiert sich im besonderen Maße nicht nur in regulären Lehrveranstaltungen, sondern vermittelt ihre große Begeisterung für ihren Fachbereich auch bei Schülerveranstaltungen. Frau Bruschke ist äußerst hilfsbereit und zeichnet sich insbesondere durch ihre immer freundliche und wertschätzende Zusammenarbeit mit den Studierenden aus.

Wir gratulieren dem Lehrpreisträger 2024 der Fakultät Geoinformation recht herzlich für seine Leistungen in der Ermöglichung guter Lehre an der HTW Dresden! 

Interview mit Dipl.-Ing. Bettina Bruschke

Sie haben den Lehrpreis der HTWD für die Fakultät Geoinformation verliehen bekommen.

Was macht für Sie gute Lehre aus? 

Ein Beispiel für gute Lehre ist an unserer Fakultät das Lehrgebiet Photogrammetrie, weil gemeinsam mit Prof. Schneider das Zusammenspiel von Theorie in den Vorlesungen und Praxis in den praktischen Übungen sowie in Projektarbeiten bestens gelingt.

Dabei ist die Begeisterung für unser modernes Fachgebiet zu spüren, das vielfältige ingenieurtechnische Wissen wird anschaulich und interaktiv vermittelt, Neugier und Interesse an den neusten innovativen Einsatzmöglichkeiten in der Geo-Branche werden geweckt.

Da wir innerhalb und außerhalb der HTW vernetzt sind, werden die Lehrveranstaltungen durch Fachvorträge von externen Spezialisten und den eigenen Forschungsmitarbeitern ergänzt, sowie die Teilnahme der Studierenden an Workshops und internationalen Tagungen organisiert, um berufliche Perspektiven zu entdecken, die englische Sprache anzuwenden und den sogenannten „Blick über den Tellerrand“ nicht zu verlieren.

Sie wurden im Zuge der Nominierung unter anderem für Ihre große Begeisterung und ihren unermüdlichen Einsatz für die Studierenden gelobt.  Wie genau gehen Sie in Ihren Laborpraktika vor, um diese Begeisterung auf die Studierenden zu übertragen und diese zu motivieren?

In den praktischen Übungen bemühe ich mich stets, klare Aufgabenstellungen zu formulieren, aktuelle Geo-Daten als Open Data zu recherchieren oder diese selbst erfassen zu lassen, Workflows für verschiedene Software zur Verfügung zu stellen und die Ergebnisse der Übungsbelege kritisch auszuwerten.

In der Photogrammetrie gibt es nicht eine universelle Übung für alle geltend, sondern bei den Studierenden aus dem Umweltmonitoring oder Bauingenieurwesen sind andere Themenschwerpunkte relevant als für unsere Geomatiker, folglich gilt es die Übungsinhalte anzupassen. Bewährt hat sich auch der enge Kontakt zu den Informatikern der HTW.

Mich motiviert am meisten die Betreuung von Projekten, denn die Themen können komplex, praxisbezogen, laborübergreifend und interdisziplinär gestellt und im Team selbstständig und kreativ bearbeitet werden, die Ergebnisse werden interpretiert und diskutiert sowie öffentlichkeitswirksam präsentiert. Letztlich führt die Wertschätzung durch Projektpartner aus Wissenschaft und Wirtschaft zu Erfolgserlebnissen bei den Studierenden.

Eine Herausforderung sind Schülerveranstaltungen, weil in weniger Zeit ein Einblick in die Vielfalt unserer Berufsaufgaben gewährt werden soll. Meine Erfahrung ist, dass einfache verständliche Übungen zum selber Ausprobieren nach dem Prinzip „learning by doing“ zielführender sind als ausführliche Erklärungen und Vorführungen. Dies ist unverzichtbar für eine erfolgreiche Werbung für unsere anspruchsvollen Studiengänge.

Zu welcher Haltung/Methode/Einstellung würden Sie Kollegen raten, die gerade erst mit Lehre beginnen?

Ich begegne den Studierenden auf Augenhöhe und begleite sie gern durch ihr Studium. Mit Studentinnen und Studenten kommuniziere ich anders als mit Schülerinnen und Schülern, und bei meinen Erklärungen und Hilfsangeboten stelle ich mich auf die jeweiligen Vorkenntnisse und Fähigkeiten ein.

Insbesondere die internationalen Studierenden sind für ein vertrauensvolles Verständnis immer sehr dankbar. 

Es kommt nicht nur auf die Förderung der fachlichen Kompetenzen an, sondern auch wesentliche soziale Kompetenzen gehören im künftigen Berufsleben dazu und sollten bereits während des Studiums Beachtung finden.

Außerdem ist ein harmonisches kollegiales Miteinander wichtig, damit die fachliche Zusammenarbeit und der Studienablauf funktionieren, denn die Studierenden spüren es, wenn Meinungsverschiedenheiten oder Abstimmungsschwierigkeiten die Lehre stören.

Was sind die Herausforderungen für die Lehre der Zukunft?

Der Wissenszuwachs in den Geowissenschaften und in der Geoinformatik wird sich weiter beschleunigen, Big Data und KI haben zunehmende Bedeutung. Deshalb muss die Lehre schneller auf den gegenwärtigen internationalen Stand gebracht werden, und stetige berufliche Weiterbildung ist angesagt.

Welche Rahmenbedingungen braucht gute Lehre? 

Gute Lehre braucht vor allem engagierte Mitarbeiter sowie eine ressourcenschonende Ausstattung der Hochschule. Mit dem Einsatz von Open Source Software ist der Haushalt kostensparender planbar.

Für Vorlesungen gibt es didaktisch effektive Online-Formate, doch die praktische Ausbildung sollte vorrangig in Präsenz stattfinden zur Nutzung der hochwertigen Geräte- und Computertechnik und zum regelmäßigen Treffen in den Studiengruppen.

Unsere Hochschule ist ein attraktiver Ort zum Lernen, für Begegnungen und Austausch sowie für kulturelle und sportliche Veranstaltungen als Bereicherung des Studentenzeit.

Ich empfehle gern ein Ingenieurstudium an der HTW am Standort in Dresden.

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