Neuer Master: »Design: Products and Interactions«
Der neu konzipierte Masterstudiengang »Design: Products and Interactions« adressiert die sich rasch verändernden gesellschaftlichen und technologischen Anforderungen des Berufsbildes. Die Überwindung der historischen Trennung zwischen Produkt- und Kommunikationsdesign, mit dem Ziel der Gestaltung moderner Lebenswelt, ist hierfür von zentraler Bedeutung. Die Module des Masterprogramms sind medienoffen und bieten angewandte, künstlerische und wissenschaftliche Zugänge zum kollaborativen, projektbasierten Arbeiten. In wechselnden arbeitsteiligen Teamkonstellationen gilt es, die Grenzen des eigenen Entwurfs und der eigenen Expertise immer wieder neu auszuloten und die Schnittstellen zu anderen Beteiligten aktiv in die Gestaltung einzubinden.
Eckdaten zur Bewerbung
Die Aufnahme erfolgt immer zum Sommersemester. Voraussetzung ist ein Bachelor-Abschluss in einer gestalterischen Disziplin. Die Bewerbung teilt sich in das Einreichen eines digitalen Portfolios bis zum 15.11.2022 und, nach einer Vorauswahl auf Basis des Portfolios, einem Fachgespräch per Videokonferenz im Dezember 2022.
Für den Antritt des Studienplatzes nach Erhalt einer Zusage der Fakultät Design ist die Einreichung der Bewerbungsunterlagen an der HTW Dresden bis zum 15.01.2023 erforderlich.
Gern nimmt die Fakultät Design im Rahmen eines internationalen Hochschul-Austausches Studierende für ein Gastsemester auf.
Hybrider Produktbegriff
Der Master ist ausgerichtet auf das Design hybrider Produkte, bei denen Materialität, Medialität und Interaktion von Beginn an symbiotisch zusammen gedacht und in produktive Beziehung zueinander gesetzt werden. Dies ist Ausdruck des an der Fakultät Design vertretenen erweiterten Produktbegriffs. Es geht weder nur um die Gestaltung von Bildschirmoberflächen, noch ausschließlich um Form und Funktion serieller physischer Produkte. Die in engerer Lesart der materiellen Kultur zugeordneten dreidimensionalen Produkte werden verstanden als Ausdruck einer sich stetig entwickelnde Formensprache, die als Zeichensystem der Kommunikation und Interaktion dient. Im Umkehrschluss kommt keine noch so immateriell erscheinende Art der Interaktion ohne materielle Basis, konkrete Formgestaltung und das Wissen um Produktionsbedingungen aus. Der Prozess der Gestaltung berücksichtigt daher ganz selbstverständlich materielle, digitale, mediale und interaktive Aspekte. Das Produkt kann Ding, Interface, Service oder Experience sein. Oft erstreckt es sich über mehrere dieser Kategorien.
Projektbasierte Teamarbeit in komplexen Zusammenhängen
Das Programm befähigt die Absolvent*innen zur Arbeit in interdisziplinären Teams und leitenden Positionen in unternehmerischen, künstlerischen und forschenden Berufsfeldern mit starker Zukunftsausrichtung. Technische und handwerkliche Fähigkeiten im Umgang mit zeitgemäßen Entwurfswerkzeugen sind dafür wichtige Voraussetzung und werden durch die gut ausgestatteten digitalen und physischen Werkstätten unterstützt. Zugleich sind diese Fertigkeiten kein Selbstzweck. Im Fokus des Studiums stehen die Schulung der ästhetischen und kulturellen Sensibilität, der konzeptionellen und planerischen Fähigkeiten, sowie des kritischen Reflexionsvermögens der Studierenden als Entwerfende in komplexen gesellschaftlichen Zusammenhängen. Dies geschieht unter Einbindung externer Kooperationspartner aus Wirtschaft, Kultur und Forschung.
Lehre
Eine weitere Besonderheit des Studiengangs ist es, dass die Module im Tandem von Lehrenden mit unterschiedlicher Spezialisierung angeboten werden. Durch dieses Co-Teaching-Modell wird dem Anspruch an die Hybridität der zu vermittelnden Inhalte und Methoden Rechnung getragen. Zwar sind alle Lehrveranstaltungen Pflichtmodule, eröffnen jedoch durch ihre Medienoffenheit und unterschiedliche Expertise innerhalb der Lehrtandems hohe Freiheitsgrade hinsichtlich der zu fördernden individuellen Spezialisierung der Studierenden. Innerhalb der Module können so Schwerpunkte zwischen den Polen »objekthaft« und »medial« gesetzt werden, ohne jedoch eine binäre Entscheidung vorauszusetzen. Die Studierenden haben folglich ähnliche Freiheiten wie bei Wahlmodulen, zugleich entsteht so der entscheidende Raum für die angestrebten hybriden Ansätze.
Forschung
Die Fakultät Design der HTW Dresden begrüßt es, wenn Bewerber*innen bereits eine Vorstellung davon mitbringen, wie sie das Masterprogramm zur Vertiefung und eigenen Spezialisierung nutzen möchten. Die folgenden drei Forschungsschwerpunkte spiegeln die Expertise im Lehrkörper und die angestrebten langfristigen Interessenfelder der Fakultät.
Neue Materialien, werkstattorientiert, 2D & 3D, Rolle von Stofflichkeit, Fragen der Nachhaltigkeit, physische Strukturen, Leichtbau, generatives Design, Haptik Tangible User Interfaces, Arduino etc. – Grundsätzlich: Spannungsfeld Materialität und Medialität
Information Design, Ausstellungsdesign, Demonstratoren, 2D und 3D Kommunikationsdesign im weitesten Sinne, zur Vermittlung von Inhalten, Lernmittel, Experience Design für Museen, Bewegtbild zur Vermittlung komplexer Zusammenhänge
Medienkultur, Erkundung der sozialen Dynamiken, technischen Mechanismen, ästhetischen und künstlerischen Praktiken, politischen Fragen des Designs von und auf digitalen Plattformen