Studierende aus aller Welt erforschen die Bedeutung von Boden, Wasser und Vegetation für eine klimaorientierte und nachhaltige Stadtentwicklung
Masterstudierende aus 18 Ländern waren drei Wochen lang aktiv an der HTWD und begegneten Expertinnen und Experten aus Wissenschaft und Praxis. Thema war das Zusammenwirken von Boden, Wasser und Vegetation bei der Gestaltung von Stadt- und Landschaftsräumen, Grünflächen und Gewässern im Hinblick auf Klimawirkung, Wasserrückhaltung und Hochwasserschutz, Biodiversität, Mobilität und Erholung.
Das Intensivprogramm ist Bestandteil des Erasmus Mundus Studiengangs „Master of Science in Urban Climate and Sustainability – MUrCS+1.5“, an dem die HTWD seit 2020 beteiligt ist.
Urban Ecosystems and Nature-Based-Solutions
Mitte Mai 2024 endete das Modul „Urban Ecosystems and Nature-Based Solutions“ an der HTW Dresden mit der Abschlusspräsentation der Studierenden. Das Modul wird gemeinsam mit der Hochschule Laht (Finnland) gelehrt, wobei der erste Modulteil in Finnland und der zweite als Intensivprogramm in Dresden stattfand.
Forschung, Lehre, Praxis für klimabewusste, nachhaltige Städte
Das Intensivprogramm mit Vorlesungen und Seminaren, praktischen Arbeiten im Gelände und in Labors der Fakultät Bauingenieurwesen und der Fakultät Landbau/Umwelt/Chemie wurde ergänzt durch Exkursionen und Expertengespräche mit Partnern aus Wissenschaft und Praxis in Dresden und Leipzig. Einblicke in laufende Forschungs- und Planungsprojekte eröffneten das Leibniz-Institut für Ökologische Raumentwicklung (IÖR), das Sächsische Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie (LfULG), das Umweltforschungszentrum in Leipzig (UFZ), ein Deponiebetreiber und Planungsbüros.
Grün-Blaue Infrastruktur mit „Naturbasierten Lösungen“
Zur Abschlusspräsentation zeigten die Studierenden in interdisziplinären Arbeitsgruppen Methoden und innovative Lösungen für eine nachhaltige Stadtentwicklung. Unter Beweis gestellt wurden Kenntnisse ökologisch-technischer Synergien und Verständnis dafür, wie Boden, Wasser und Vegetation zusammenwirken. Mit „Naturbasierten Lösungen“ (Nature-Based Solutions) lassen sich urbane Grün-blaue Infrastrukturen schaffen, die den Klimawandel berücksichtigen, Niederschlagswasser zurückhalten, Überschwemmungen vorbeugen, die Biodiversität fördern und Bewegung, Spiel und Erholung im Grünen ermöglichen.
Gemeinsame disziplinübergreifende und international orientierte Lehre und Erfahrungsaustausch
Auch das Modul „Research Methods“ fand in Dresden statt: Es wird gemeinsam von Kolleginnen und Kollegen der MUrCS Partnerhochschulen aus Glasgow (UK), Lahti (Finnland) und Huelva (Spanien) gelehrt. Damit wurde die Grundidee von gemeinsamen internationalen Lehrangeboten eines „Joint Master“ erfolgreich umgesetzt. Bei einem Treffen mit der Hochschulleitung erörterte das internationale Kollegium der vier Partnerhochschulen die möglichen Perspektiven für eine zukünftige weitere Zusammenarbeit.
Der Master MUrCS im Erasmus Mundus Programm der EU
Im Rahmen des Erasmus Mundus Programmes fördert die EU Masterstudiengänge für hochqualifizierte Studierende mit einem Doppel-, Mehrfach- oder gemeinsamen akademischen Abschluss. Aus 97 im Jahr 2020 eingereichten Anträgen wählte die EU-Kommission 40 Vorhaben aus. An zwölf der Programme sind deutsche Hochschulen als Partner beteiligt. Die HTWD im Studiengang MUrCS ist eine von drei Hochschulen für Angewandte Wissenschaften.
Das zweijährige Masterprogramm wird gemeinsam mit der Glasgow Caledonian University, der LAB University of Applied Sciences in Lahti und der Universidad de Huelva angeboten und zielt darauf ab, zukünftige Führungskräfte im Bereich urbanes Klima und Nachhaltigkeit auszubilden.
Die 22 Master-Studierenden im Jahr 2023/24 bringen breite fachliche Hintergründe und eine mehrjährige Berufserfahrung (u.a. in Stadt- und Verkehrsplanung, Umweltwissenschaften, Bauingenieurwesen, Architektur oder Landschaftsarchitektur) ein, was zu interessanten Diskussionen, einem fundierten Meinungsaustausch und innovativen Lösungsvorschlägen führt.
Weitere Informationen:www.murcs.eu