
Neue Lösungen zum Umgang mit dem Stadtklima
Studierende aus 18 Ländern erforschen und diskutieren an der HTW Dresden die Rolle von Boden, Wasser und Vegetation für eine klimaorientierte, nachhaltige Zukunft der Stadt.
Regenrückhaltung in der Schwammstadt, Biodiversität durch Gewässerrenaturierung, Bodenstabilisierung mit Vegetation, Kühlung durch Straßenbäume: Im EU geförderten Erasmus Mundus Studiengang „Master of Science in Urban Climate and Sustainability“ studieren junge Fachleute aus Afrika, Amerika und Asien. An der HTW Dresden beschäftigen sie sich zwei Wochen intensiv mit Herausforderungen und Lösungen für eine sozial orientierte und umweltverträgliche Stadtentwicklung mittels Grün-Blauer Infrastruktur.
Das Intensivprogramm „Urban Ecosystems and Nature-Based Solutions“ endet mit einer öffentlichen Abschlusspräsentation der Studierenden am Freitag, den 9. Mai um 12 Uhr im RaumS 219 der HTW Dresden.
Das Intensivprogramm ist Teil des Erasmus Mundus Studiengangs „Master of Science in Urban Climate and Sustainability – MUrCS+1.5“, gefördert seit 2020 von der Europäischen Union. Die HTW Dresden ist zusammen mit Partnerhochschulen in Glasgow (Schottland), Lahti (Finnland) und Huelva (Spanien) beteiligt. Die Studierenden absolvieren an jeder der vier Hochschulen Teile ihres Studiums. Einige Module werden von den Hochschulen gemeinsam entwickelt und gelehrt. Bis zum Ende der Förderperiode 2026 organisiert die HTW jährlich das Intensivprogramm Dresden und betreut mehrere Masterarbeiten.
Bei Vorträgen und Seminaren, Gelände- und Laborarbeit werden aktuelle Methoden und Konzepte sogenannter „Naturbasierter Lösungen“ diskutiert und Erfahrungen ausgetauscht. Partner der HTW sind die Landeshauptstadt Dresden, das Leibniz-Institut für Ökologische Raumentwicklung (IÖR), das Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung Leipzig-Halle (UFZ), das Landesamt für Landwirtschaft, Umwelt und Geologie Sachsen (LfULG) sowie Unternehmen und Planungsbüros.
Forschung, Lehre, Praxis für klimaorientierte, nachhaltige Städte
Das Intensivprogramm mit Vorlesungen und Seminaren, praktischen Arbeiten im Gelände und in Labors der Fakultät Bauingenieurwesen und der Fakultät Landbau/Umwelt/Chemie wird ergänzt durch Exkursionen und Expertengespräche mit Partnern aus Wissenschaft und Praxis in Berlin, Dresden und Leipzig. Einblicke in laufende Forschungs- und Planungsprojekte eröffnen das Leibniz-Institut für Ökologische Raumentwicklung (IÖR) und das Umweltforschungszentrum in Leipzig (UFZ). Konkrete Lösungen vor Ort und Einblicke in die Arbeitsfelder bringen das Sächsische Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie (LfULG) auf seinem Forschungsgelände, sowie Unternehmen, Planungsbüros und gesellschaftliche Akteure vor Ort ein.
Grün-Blaue Infrastruktur mit „Naturbasierten Lösungen“
Zur öffentlichen Abschlusspräsentation, zeigen die Studierenden in interdisziplinären Arbeitsgruppen Methoden und innovative Lösungen für eine nachhaltige Stadtentwicklung. Aufgezeigt wird, wie Boden, Wasser und Vegetation zusammenwirken. Mit „Naturbasierten Lösungen“ (Nature-based Solutions) lassen sich urbane Grün-blaue Infrastrukturen schaffen, die den Klimawandel berücksichtigen, Niederschlagswasser zurückhalten, Überschwemmungen vorbeugen, Hitze reduzieren, die Biodiversität erhöhen und Bewegung und Erholung im Grünen fördern.
Internationaler Austausch im Erasmus Mundus Programm der EU
Im Rahmen des Erasmus Mundus Programmes fördert die EU Masterstudiengänge für hochqualifizierte Studierende. 2020 wählte die EU-Kommission 40 Vorhaben aus. Darunter ist die HTW Dresden mit dem Studiengang MUrCS eine von drei deutschen Hochschulen für Angewandte Wissenschaften. Die Studierenden haben bereits Hochschulabschlüsse aus Bereichen der Umweltanalyse, Stadt und Regionalentwicklung. Diese fachliche Basis, eine mindestens zweijährige Berufserfahrung und der Erfahrungshintergrund aus verschiedensten Gegenden der Welt repräsentieren das breite Spektrum klimabezogener Herausforderungen und möglicher Lösungsvorschläge. Im Studiengang führt dies zu einem hochinteressanten Austausch, von dem Studierende und Lehrende gleichermaßen profitieren.
Weitere Informationen über den Erasmus Mundus Studiengang: www.murcs.eu