Derzeit arbeitet der Student in der Arzneimittelherstellung eines Klosters und sammelt wichtige praktische Erfahrungen, um sich fachlich zu spezialisieren.
Michell Thalmann/ HTWD
Derzeit arbeitet der Student in der Arzneimittelherstellung eines Klosters und sammelt wichtige praktische Erfahrungen, um sich fachlich zu spezialisieren.
Erstellt von Miriam Walther |

Michell über sein Studium Gartenbau

Der Gartenbau-Student befindet sich aktuell im vierten Semester und verbringt gerade sein Praxissemester in Österreich im Benediktiner Europakloster Gut Aich. Dort beschäftigt er sich in der Gärtnerei mit der Arzneipflanzenverarbeitung und dem alten Wissen über Heilpflanzen. Im aktuellen Interview erzählt er, was ihn an seinem Fachgebiet begeistert und warum ihn sein Weg zum Praktikum an den Wolfgangsee geführt hat.

Warum hast du dich für ein Praktikum in einem Kloster entschieden und was sind dort deine Aufgaben?

Ich habe mich vor allem dafür entschieden, weil ich „über den Tellerrand schauen” wollte. Es hat sich die Möglichkeit ergeben, im Benediktinerkloster Gut Aich in der Gärtnerei und Heilpflanzenproduktion zu arbeiten. Das ist ein Bereich, der mir sehr am Herzen liegt, und ich wollte die Chance nutzen, meinen Horizont zu erweitern und mehr über dieses spezielle Fachgebiet im Gartenbau zu erfahren. Zu meinen Aufgaben gehören die Pflege der Pflanzen, die Ernte und Verarbeitung von Arznei- und Gewürzpflanzen sowie die Mithilfe bei der Herstellung von pflanzlichen Arzneimitteln.

Wie hat dich die HTWD bei der Suche nach einem Unternehmen für dein Praxissemester unterstützt?

Meine Fakultät war sehr hilfsbereit und hat mich gut unterstützt. Sie haben mir eine Liste mit Partnerunternehmen zur Verfügung gestellt und Informationsveranstaltungen organisiert, bei denen wir uns über die verschiedenen Möglichkeiten eines Praktikums informieren konnten. Besonders interessant waren für mich die Informationsveranstaltungen des Leonardo-Büros Sachsen über Auslandspraktika und deren Fördermöglichkeiten. Außerdem gab es persönliche Beratungsgespräche, in denen mir hilfreiche Tipps zur Bewerbung und zur Auswahl des richtigen Praktikumsplatzes gegeben wurden. Auch die Lehrenden standen mir bei Fragen immer unterstützend zur Seite.

Was hat dich motiviert, Gartenbau zu studieren?

Meine Motivation, Gartenbau zu studieren, kommt aus meiner Liebe zur Natur und meinem Interesse an Pflanzen und deren Physiologie. Schon als Kind habe ich gerne im Garten auf dem Hof meiner Großeltern und Eltern mitgeholfen und war fasziniert davon, wie Pflanzen wachsen und gedeihen. Auch heute noch fasziniert es mich, wenn aus einem kaum einen Millimeter großen Samenkorn eine riesige Pflanze wächst, wie zum Beispiel beim Tabak. Das Studium gibt mir die Möglichkeit, diesem Interesse und meiner Leidenschaft beruflich nachzugehen und gleichzeitig etwas Positives für die Umwelt zu tun.

Kannst du uns etwas über die Professorinnen und Professoren erzählen und darüber, wie sie die Lehre gestalten?

Die Lehrenden in meinem Studiengang sind sehr engagiert und haben viel praktische Erfahrung. Sie legen großen Wert darauf, uns nicht nur theoretisches Wissen, sondern auch praktische Fähigkeiten zu vermitteln. Oft arbeiten wir direkt in den Versuchsgewächshäusern oder Laboren mit, um das Gelernte gleich anwenden zu können. Außerdem ermutigen sie uns, selbstständig zu forschen und Projekte durchzuführen.

Wie würdest du den Zusammenhalt unter den Studierenden beschreiben?

Es gibt einen sehr starken Gruppengeist unter den Studierenden. Wir unterstützen uns gegenseitig im Alltag und bei Projekten und lernen viel voneinander. Es gibt viele gemeinsame Aktivitäten wie Campusfeste, die das Gemeinschaftsgefühl stärken. Nicht zuletzt ist das Zusammenleben im Wohnheim in Laubegast einfach wunderbar. Es ist für mich das schönste Wohnheim der Welt, direkt an der Elbe gelegen. Wir treffen uns spontan zum Volleyball, essen zusammen und sitzen gemütlich beisammen. Dieser Zusammenhalt macht das Studium nicht nur angenehmer, sondern auch produktiver. Ich wache jeden Morgen mit einem Lächeln auf. 😊

Kannst du uns von einem besonders inspirierenden Erlebnis während deines Studiums berichten, das dich besonders geprägt hat?

Ja, sehr gerne. Die botanische Welt unter dem Mikroskop zu betrachten ist unglaublich faszinierend. Von Spaltöffnungen und Chloroplasten über Pilzsporen bis hin zu Pflanzenschädlingen - man kommt aus dem Staunen nicht mehr heraus. Mich fasziniert, wie Pflanzen genau die Stoffe produzieren, die an bestimmten Stellen unseres Körpers andocken und dort ganz individuelle Wirkungen auf unseren Organismus entfalten. Die meisten Menschen erleben das, was mich persönlich an Pflanzen so fasziniert, täglich am eigenen Leib. Man beginnt den Tag mit einem Kaffee und spürt sofort die belebende Wirkung.
 

Studium mit dem Extra 
Der Studiengang kann auch kooperativ in Zusammenarbeit mit einem anerkannten Ausbildungsbetrieb des Garten- und Landschaftsbaus absolviert werden. Dabei kann parallel der Berufsabschluss als Landschaftsgärtner/in erworben werden. 

Welche ungewöhnlichen oder überraschenden Möglichkeiten bietet das Studium, die die meisten nicht erwarten würden?

Eine überraschende Möglichkeit in diesem Studium ist die Spezialisierung auf Nischenbereiche wie die Arzneipflanzenproduktion Viele wissen gar nicht, dass der Gartenbau so vielfältige und spezialisierte Bereiche hat, in denen man sich vertiefen kann. Wie jeder weiß, wird das Thema Cannabisanbau und -verarbeitung immer populärer - auch dafür erwerben wir im Studium Kompetenzen. Mein Tipp: Neugierig und offen bleiben!

Über das Studium Gartenbau

Nach Abschluss des Studiums verfügen die Absolventinnen und Absolventen über umfassende naturwissenschaftliche Kenntnisse und vertiefte Kenntnisse über Zier- und Nutzpflanzen. 
Der Anbau, die Ernte und die Verarbeitung von Obst und Gemüse sowie die Kultivierung und Pflege von Zierpflanzen, Stauden und Gehölzarten sind den Studierenden bestens vertraut. 
Kompetenzen im Garten- und Landschaftsbau ermöglichen den Einsatz von Pflanzen zur Gestaltung von Parks, Gärten und Stadtplätzen. Neben Laboranalysen und der Bestimmung von Pflanzenkrankheiten können auch Aufgaben im Marketing oder in der Betriebsführung übernommen werden.

Mehr Informationen

Weitere Dokumente/ Antragsformulare finden Sie hier: https://www.htw-dresden.de/news

Erstellt von Miriam Walther |

Kontakt

Prof. Dr. rer. hort. Eva Rietze

Studiendekanin Gartenbau (B.Sc. & M.Sc.)

Prof. Dr. rer. hort. Eva Rietze

M.A. Mira Höfler

Studienberaterin

M.A. Mira Höfler

Dipl.-Ing. Britta Weber

Mitarbeiterin der Stabsstelle Internationales

Dipl.-Ing. Britta Weber