Interaktives Abstimmungstool: Aktiv für die Rechte der Natur
Designerinnen und Designer der HTWD entwickeln ein interaktives Tool, um die Wirksamkeit von Wissenschaftskommunikation zu messen. Bei der Veranstaltung „Hat die Natur Recht?!“ kam das Evaluationstool erstmals zum Einsatz.
Wie lässt sich bei Veranstaltungen messen, ob mit dem vermittelten Wissen tatsächlich ein Perspektivwechsel bei den Teilnehmenden stattgefunden hat? Um das herauszufinden, entwarfen die Designer*innen des Transferverbundes Saxony⁵ ein Tool, das einfach und spielerisch einsetzbar ist und die Ergebnisse unmittelbar und ohne lange Umfragen sichtbar macht. Erstmalig getestet wurde das neue Instrument bei der Veranstaltung „Hat die Natur Recht?!“ im Schloss Pillnitz.
Um das Evaluationstool in der Praxis zu testen, nutzten die Designer*innen eine Veranstaltung des Biodiversitätszentrums Biozentra. Hier diskutierten Fachexpert*innen und Besucher*innen am Beispiel der Pillnitzer Elbinsel darüber, welche Rechte die Natur besitzt und wie sie sich schützen lassen.
Zu Beginn bestimmten die Teilnehmenden anhand von Zitaten ihre Position. Basierend auf ihrer Auswahl erhielten sie ein Namensschild mit der Darstellung eines Mikroorganismus, eines Tieres, einer Pflanze oder eines Insekts. Dies half ihnen, sich in die Perspektive nichtmenschlicher Lebewesen hineinzuversetzen und darüber ins Gespräch zu kommen. Am Ende konnten sie an einer Abstimmungswand anzeigen, ob sie sich zukünftig für die Rechte der Natur einsetzen werden. Die Projektbeteiligten erkannten mithilfe des neuen Tools, welche Einstellung die Besuchenden vor und nach der Veranstaltung vertraten und konnten die Wirksamkeit der besprochenen Themen dadurch besser einschätzen.
Weiterentwicklung mit Potenzial
„Das Evaluationstool erhielt durchweg positives Feedback von den Teilnehmenden. Die intuitive Handhabung ermöglichte eine unkomplizierte erste Reflexion der eigenen Position ohne aufwändiges Erklären der Anwendung. Als inspirierendes und spielerisches Element lud das Tool die Teilnehmenden dazu ein, ihre Beziehung zwischen Mensch und Natur zu überdenken. Es regte auch dazu an, die eigene Haltung zu den Rechten der Natur wahrzunehmen und zu hinterfragen“, resümiert Projektleiterin Professorin Diana Simon. Während das aktuelle Tool ein Objekt aus Holz ist, plant das Team, den Prototyp kontinuierlich weiterzuentwickeln und dabei auch digitale und hybride Lösungen zu integrieren. Zukünftig soll solch ein Instrument für verschiedene Veranstaltungen zu unterschiedlichen Themen genutzt werden können. „Dabei ist es uns wichtig, dass unsere Werkzeuge gemeinsames Lernen und einen dialogorientierten Wissenstransfer ermöglichen“, ergänzt Kommunikationsdesignerin Simon.
Über die Veranstaltung „Hat die Natur Recht?!“
Die Veranstaltung wurde vom Kunstgewerbemuseum Dresden, den Fakultäten Design und Landbau/Umwelt/Chemie der HTWD, dem BIOZENTRA - Transferzentrum für Biodiversität Sachsen, dem Verein Netzwerk Rechte der Natur e.V. sowie dem Designstudio Mischer’Traxler aus Wien organisiert.
Neue Formen der Wissenschaftskommunikation
Das Projekt läuft im Teilprojekt „Multimediale Kommunikation“ des Transferverbunds Saxony⁵. Hier werden neuartige, interaktive Formate und Kommunikationsstrategien entwickelt, die es den Forschenden ermöglichen, zielgruppenspezifisch zu kommunizieren und zu interagieren. Das Spektrum reicht von einfachen Infografiken über das Erfassen und Vermitteln komplexer Zusammenhänge mit den Mitteln der visuellen Kommunikation und der Narration bis hin zu interaktiven Erlebnisobjekten, Erfahrungsräumen und spekulativen Zukunftsszenarien.
Über Saxony⁵
Der Transferverbund Saxony⁵ hat das Ziel, den Wissens- und Technologietransfer zwischen Hochschulen, Unternehmen und anderen gesellschaftlichen Akteuren in der Region zu fördern. Dabei werden innovative Lösungen entwickelt, die zur wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Entwicklung in Sachsen beitragen.
Weitere Dokumente/ Antragsformulare finden Sie hier: https://www.htw-dresden.de/news
Kontakt
Prof. Dipl.-Des. Diana Simon
Professorin für Kommunikationsgestaltung und Auslandsbeauftragte
- U 613
- +49 351 462 2485
M.A. Ramona Wahl
- S 543
- +49 351 462 3420