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Sarah Hoffmann
Erstellt von Miriam Walther |

Felix Hoffmann über sein Design-Studium

Felix hat vor wenigen Wochen sein Masterstudium in Design: Products and Interactions an der HTWD erfolgreich abgeschlossen. Mit uns sprach er über spannende Projekte wie den partizipativen Ansatz des Hafenkonzeptes zur Ansiedlung von Organismen und die Neugestaltung von Grabsteinen, die er während seines Praktikums in Dänemark entworfen hat.

In Zeiten der Globalisierung und drastischen Folgen durch die Ausbeutung der Erde durch den Menschen können Designer*innen bewusste Entscheidungen treffen, um Prozesse im Bereich der Nachhaltigkeit, Langlebigkeit, Ökologie und Fairness zu beeinflussen.

Warum wolltest du an der HTWD Design studieren?

Vor meinem Studium in Dresden habe ich in Mittweida „Media Informatics and Interactive Entertainment“ studiert. Da mir dieser Studiengang zu digital war, es keinen Modellbau und keine Werkstätten gab und mir die haptische Praxis in der Lehre fehlte, habe ich mich nach einem neuen Studiengang umgesehen. Fündig wurde ich in Dresden an der Fakultät Design der HTWD. Dort studierte ich zunächst den Bachelorstudiengang Design: Produkt und Kommunikation und anschließend den Masterstudiengang Design: Produkte und Interaktionen.

Welche einzigartigen Möglichkeiten bietet dieser Studiengang?

Die Fakultät verfügt über gut ausgestattete Räume und Werkstätten, die einen Mehrwert für Modellbau, Dokumentation und explorative Prozesse bieten. Dazu gehören zum Beispiel die Modellbauwerkstätten, ein Fotostudio, ein Interaction Studio, Computerlabore oder eine Druckwerkstatt. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass vieles vor Ort möglich ist, aber jeder selbst die Initiative ergreifen muss, um die vielfältigen Möglichkeiten zu nutzen. Der Satz „Es kommt nur das heraus, was man hineinsteckt“ bringt es auf den Punkt. Im Studium hat mir besonders gefallen, dass ich oft meine eigenen Interessen einbringen konnte. So konnte ich in mehreren Modulen meine maritimen Interessen einbringen, die unter anderem meine Bachelor- und Masterarbeit stark geprägt haben. So habe ich im Rahmen meiner Bachelorarbeit eine anpassungsfähige Boje für den Tauchsport sowie ein modulares Ankersystem mit sicherheitsrelevanten Eigenschaften entwickelt. Für meine Masterarbeit habe ich mich intensiv mit dem Thema und der visuellen Wirkung von Wellenbrechern auseinandergesetzt und in einem eigenen Entwurf ein neues Bild für Wellenbrecher entwickelt. In einem weiteren Modul beschäftigte ich mich mit dem Entwurf einer partizipativ umsetzbaren Lösung für die Oberflächenvergrößerung von Hafenkanten und Kaimauern mit dem Titel „Habitat Hafenkante“.

Kannst du uns noch etwas mehr über das Habitat Hafenkante erzählen?

Im Vergleich zu ähnlichen Projekten zur Förderung der Ansiedlung von Muscheln und Algen basiert das System auf einem partizipativen Ansatz, bei dem Interessierte und Workshop-Teilnehmer aktiv an der Gestaltung der Module und der Anordnung mitwirken können. So können z.B. die Anwohner durch die Teilnahme am Prozess gezielt Einfluss auf ihr Umfeld nehmen, anstatt nur mit Fakten konfrontiert zu werden. Derzeit wird geprüft, ob das Projekt und sein Ansatz im Rahmen einer Dissertation erweitert und fortgeführt werden kann, wo es auf dem konzeptionellen Status aufbaut und in größerem Maßstab produziert und getestet werden soll.

Welche Art von Projekten oder Praktika hast du während deines Studiums gemacht und wie haben sie deine berufliche Entwicklung beeinflusst?

Mein Pflichtpraktikum, für das im Bachelorstudium sechs Monate vorgesehen sind, habe ich in einem Designstudio in Dänemark absolviert. Die Zeit vor Ort hat mir wichtige Einblicke in die Praxis gegeben, die im Rahmen der Module zu kurz gekommen sind. Während des Praktikums habe ich unter anderem an Projekten wie Tischen, Lampen, Armbanduhren, Uhren, Grabsteinen, maritimen Möbeln und Bootskonzepten gearbeitet, die mittlerweile teilweise auf dem Markt erhältlich sind. Mein Praktikum umfasste Produktdesign von der Idee bis zur Produktionsbegleitung, die eigenständige Organisation und Durchführung von Kundenmeetings, die CAD-Modellierung von Produkten, die Erstellung von technischen Zeichnungen und Nutzerflussdiagrammen sowie die Visualisierung von Modellen und Interaktionen durch Animationen. Darüber hinaus gehörten die digitale Darstellung durch Renderings und Animationen, die Recherche von Geschichte, Markt, Trends und Zielgruppen, die Erstellung von Pitchunterlagen sowie die Planung und der Bau von Prototypen zu meinen Aufgaben. Neben meinem Studium bin ich als freiberuflicher Produktdesigner tätig und habe unter anderem eine Pfeifen-Serie für die deutsche Firma VAUEN entworfen. Außerdem habe ich mit einem nachhaltigen Design für neuartige Grabsteine mehrere Designpreise gewonnen.

Gibt es an deiner Hochschule besondere Traditionen, die das Studium an deiner Hochschule einzigartig machen?

Am Ende eines jeden Semesters stellt die gesamte Fakultät die Arbeiten der Studierenden in einer Werkschau aus. Präsentiert werden die Modularbeiten der jeweiligen Semester sowie die Abschlussarbeiten der Bachelor- und Mastersemester. Dies ist die beste Gelegenheit für Interessierte, einen Einblick in die Fakultät und die Ergebnisse der Lehre zu erhalten.

 

Wie hat das Studium deinen Blick auf die Welt verändert oder neue Perspektiven eröffnet?

Jedes Produkt, das gekauft und benutzt werden kann, wurde irgendwann einmal von jemandem entworfen, entwickelt und bis zur Produktion umgesetzt. Designer*innen spielen in diesem Prozess eine wichtige und entscheidende Rolle, welche auch Verantwortung mit sich bringt. In Zeiten der Globalisierung und den drastischen Folgen der Ausbeutung der Erde durch den Menschen können Designer*innen bewusste Entscheidungen treffen, um Prozesse im Bereich Nachhaltigkeit, Langlebigkeit, Ökologie und Fairness zu beeinflussen.

 

Mehr Informationen

Weitere Dokumente/ Antragsformulare finden Sie hier: https://www.htw-dresden.de/news

Erstellt von Miriam Walther |