Windpark Bruck

Energietechnische Herbstexkursion "Schaltanlagentechnik 2024" nach Wien/Linz

Vom 23. bis 26.09.2024 fand im Rahmen der Lehrveranstaltungen Schaltanlagentechnik und Schutztechnik die diesjährige energietechnische Herbstexkursion statt. Gemeinsam mit unseren 19 Studierenden der Fakultät fuhren wir nach Wien und Linz, um mehrere spannende Einrichtungen zu besichtigen.

Unsere erste Station führte uns zur Müllverbrennungsanlage Spittelau, die sich mitten in Wien befindet. Sie ist vor allem für ihr äußeres Erscheinungsbild bekannt, da sie vom Künstler Friedensreich Hundertwasser Regentag Dunkelbunt gestaltet wurde, um eine höhere Akzeptanz in der Gesellschaft zu erreichen. Dadurch stellt sie ein Kunstwerk in der Stadt dar. Auch im Inneren ist die Anlage ein Kunstwerk im ingenieurtechnischen Sinne. Mithilfe neuester Technologie und der Anwendung von KI kann hier aus Müll Wärme produziert werden, die das Wiener Allgemeine Krankenhaus und die Stadt selbst versorgt.

Am nächsten Tag besuchten wir früh das Donaukraftwerk Freudenau, das im Osten von Wien liegt. Es ist eines von zehn Donaukraftwerken und wurde in den 90er Jahren errichtet. Das Kraftwerk verfügt über sechs Kaplan-Rohrturbinen, die jeweils mit einem Synchrongenerator ausgestattet sind, und hat eine Maximalleistung von 172 MW. Während einer 90-minütigen Führung konnten wir das Kraftwerk besichtigen und sogar direkt unter eine der Turbinen stehen.

Anschließend fuhren wir zum Windpark Bruck, wo wir eine Windkraftanlage besichtigten. Im Windpark befindet sich eine Anlage des Typs Enercon E66/18.70, die über eine Aussichtskanzel direkt unter der Gondel verfügt. Diese befindet sich in 65 Metern Höhe, was 279 Wendeltreppenstufen entspricht. Es war eine beeindruckende Erfahrung, da man in der Aussichtskanzel sowohl die Anlage arbeiten hören als auch spüren konnte, wie sie sich mit dem Wind bewegt.

Am Mittwoch konnten wir die APG-Hauptschaltleitung sowie das angrenzende Umspannwerk Wien-Südost besichtigen. Von dort aus wird das gesamte österreichische Netz sowie das Zusammenspiel mit den Nachbarländern im UCTE-Netz gesteuert. Das Umspannwerk Südost ist ein Knotenpunkt im österreichischen 380-kV-Hochspannungsring und dient der Versorgung der Hauptstadt Wien sowie Teilen von Niederösterreich und des Nordburgenlandes. Es handelt sich um eine Freiluftschaltanlage für 380 kV, 220 kV und 110 kV mit insgesamt 13 Sammelschienen. Zudem befindet sich auf dem Gelände die HGÜ-Kurzkupplung, die der Kopplung des österreichischen und des ungarischen Stromnetzes dient. Wir hatten die Möglichkeit, das gesamte Areal zu besichtigen und uns alles im Detail erklären zu lassen. Außerdem konnten wir ein Gruppenfoto vor dem Transformator machen.

Am letzten Tag der Exkursion besichtigten wir das Stahlwerk der Voestalpine AG in Linz. Leider durften wir dort keine Fotos machen. Es war jedoch sehr beeindruckend, den Prozess der Stahlherstellung zu verfolgen und die einzelnen Stationen zu sehen, die der Stahl bis zur Fertigstellung durchläuft.

Diese Exkursion wird nächstes Jahr wieder stattfinden und wir würden uns über eine rege Teilnahme von Studierenden freuen.

Wir danken herzlich der Fakultät Elektrotechnik, dem VDE und der E&A GmbH in Dohna für ihre finanzielle Unterstützung!